Special: The Sound of Hans Zimmer & John Williams 2020
The Sound of Hans Zimmer & John Williams: Was wären moderne Filmklassiker wie „Harry Potter“, „Interstellar“ oder „Private James Ryan“ ohne ihren durchdringenden orchestralen Score? In Stuttgart gastierte gestern das Pilsen Philharmonic Orchestra und ließ den ausverkauften Beethoven-Saal in filmischen Erinnerungen schwelgen.
Herz eines Films
Hans Zimmer und John Williams sind die großen Filmkomponisten unserer Zeit. Mit ihren ikonischen Melodien prägen sie bis heute viele Generationen, die sich Blockbuster wie „Star Wars“ oder die „Batman“-Filme aus der Feder von Christopher Nolan im Kino zu Gemüte führen. Grund genug beiden einen kompletten Konzert-Abend mit möglichst vielen der bis heute populären Scores zu widmen. Die Deutschlandtour von „The Sound of Hans Zimmer and John Williams“ ist bisher ein überaus beeindruckender Erfolg. Ausverkaufte Termine und die launige Moderation seitens ProSieben/ZDF-Moderator Steven Gätjen taten ihr übriges. Bereits der Eintritt in den Saal ist atmosphärisch gelungen dunkelblaues Licht, der nur durch sanften Neben getrübt wird lässt die Sicht auf das Orchester zu. Die Bühne davon vollständig ausgefüllt nahmen mit kleiner Verspätung das komplette Ensemble ihre Plätze ein. Ein großes symphonisches Orchester mit mehrfach besetzten Instrumenten. Mit frenetischem Applaus wird so auch Dirigent Christian Schumann begrüßt. Wahrlich unterhaltsam moderiert wurde der Abend von Gätjen, der es sich neben allerlei interessanten Film-Anekdoten nicht nehmen ließ, den ein oder anderen Witz einzubauen.
Gespielt wurden meist die Suite-Stücke der jeweiligen Werke. Zu Anfang hörten wir beispielsweise das Theme aus „Indiana Jones“ von Williams welches ohne Umschweife von „Alex On The Spot“ aus dem Animationsfilm „Madagascar“ abgewechselt wurde. Ein 20 köpfiger Chor, der wirklich die dichten Stimm-Passagen mit bravour meisterte unterstrich den Gesamteindruck. Auch Dirigent Schumann hatte sichtlich Spaß an seiner Arbeit und führte mit wundervoller Gestik das Orchester. Ebenso wie Auswahl der zuspielende Stücke war die Gliederungen jeweiliger Filme überlegt. Nach der Pause wurde es düsterer, da „Schindlers Liste“ und „Private James Ryan“ vorgestellt wurden. Persönliche Werke von Regisseur Steven Spielberg, da er sich hierfür mit seiner amerikanisch-jüdischen Vergangenheit auseinander setzen musste. Obendrein kam sein Haus-und-Hof-Komponist John Williams auf ihn zu und sagte ihm, dass seine musikalischen Qualitäten für diesen monumentalen Film nicht rausreichen und es bessere Komponisten gäbe – daraufhin Spielberg: „Ja, die gibt es. Aber leider sind alle schon tot.“ Als Highlight des Abends ist ganz klar der Abschluss bzw. Zugabe. Denn hier wurde der legendäre „Imperial March“ gespielt als plötzlich Stormtrooper die Bühne stürmten. Mehr „Star Wars“-Feeling geht nicht! Mit über zweieinhalb Stunden Spielzeit war das Event dennoch herrlich kurzweilig. „The Sound of Hans Zimmer and John Williams“ interpretierte die Melodien mit persönlicher Note und machten dieses Konzert zum echten Highlight für Hollywood-Enthusiasten.
Tickets für „The Sound of Hans Zimmer and John Williams“ gibt es an allen bekannten VVK-Stellen.