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Super Mario Bros. Wonder im großen TEST – Mario im Wahnsinnswunderland!

Singende Pflanzen, überraschende Effekte und ein Dickhäuter

In „Super Mario Bros. Wonder“ trifft Innovation auf Tradition – dem langerwarteten 2D-Jump’n’Run ist keine Idee zu banal oder abgedreht. Zum Glück! Mal singen die Piranha-Pflanzen, der Wiggler-Wurm lädt zum Wettlauf oder Mario zieht sein „Benjamin Blümchen“-Cosplay drüber. Nicht nur aus diesen Gründen überzeugt das neue Nintendon Switch-Exclusive. Unser Test zum flotten Hüpfer!

Passend zum Beinamen des frischen Mario-Abenteuers wundern wir uns auch. Warum ließ uns die japanische Spieleschmiede so derart lange warten? Gar in den Endzügen der Nintendo Switch wird ein Jump’n’Run der alten Schule veröffentlicht, dass jedoch mit Traditionen nicht provokant bricht sondern innovativ überarbeitet, ja sogar, sinnvolle Erweiterungen miteinbringt. Mit anderen Worten ausgedrückt: Die Entwickler:innen dürfen sich endlich etwas trauen! Wurde auch höchste Zeit. Die x-te Wiederholung eines „New Super Mario Bros.“-Klon hätte ich ungern getestet, tragischerweise ließ uns Nintendo und alle weiteren europäischen Kolleg:innen nicht mal auf der diesjährigen gamescom einen kleinen Blick auf das neue Hüpfspiel mit Klempner-Unterstützung werfen. Doch der kürzliche Release ließ schließlich auf die Katze aus dem Sack – „Super Mario Bros. Wonder“ ist hervorragend geworden. Dies liegt jedoch nicht unbedingt an der dargeboteten Storyline…

Gut, wer eine fesselnde Handlung innerhalb eines Videospiels in diesem Herbst sucht ist sowieso bei einem „Mario“-Spiel falsch und sollte sich eher nach „Alan Wake 2“ oder „Marvel’s Spider-Man 2“ umschauen – Nintendo bleibt bei einer kindgerechten und simplen Rahmenhandlung. Prinz Florian aus dem Blumenkönigreich lädt Mario und seine Freunde zum feierlichen Picknick ein, doch Partycrasher Bowser verhagelt mit einem Angriff die freudige Stimmung und noch schlimmer: Er reißt sich das Königreich samt leuchtender Wunderblume unter die gierige Klaue! Selbstverständlich ruft dies Mario auf den Plan, der zusammen mit Prinz Florian alle sechs Welten von Bowsers Schergen befreien sowie die eingesperrten Poplin-Blumenwesen retten soll. Während die Handlung klassisch bleibt, entfaltet sich die erwähnte Revolution im Gameplay. Die Level strotzen vor herrlichen Details – dies fängt beim frecheren Look der Symbole an, die dank ihrer Schatten leichte Graffiti-Züge aufweisen. Plattgetretene Gegner werden sogleich mit aufploppenden „Gut“ bis „Wunderbar“-Icons bemerkt. Marios gesamtes Movement wurde runderneuert. Seine Kappe bewegt sich dynamisch zum Gang, dazu kann er nun an Griffen ziehen oder bei Bedarf die rote Kappe als Gleitschirm nutzen. Womit wir bei der ersten offensiven Neuerung wären: Abzeichen. Auf unserem Abenteuer durch die sechs Königreiche erlernt unsere jeweilig ausgesuchte Figur verschiedene wählbare Fähigkeiten. So hilft uns der Klimmzug bei erreichbaren Kanten oder der „Delfin-Kick“ um in Unterwasser-Level schneller voranzukommen. Jederzeit können wir Menü davon Gebrauch, wenngleich nur eine nutzbare Fähigkeit pro Level möglich ist. Schade, wir hätten uns die Möglichkeit einer Erweiterung der Abzeichen-Plätze gewünscht, da manche Level, besonders im späteren Verlauf herausfordernd sind.

Ab durch die Wände

Als spielbare Charaktere stehen dafür Mopsie und vier verschieden farbige Yoshis zur Auswahl, die keinen Schaden erleiden und gerade für unbeübte Zocker eine hilfreiche Ergänzung bei schweren Levels bilden. Frust kommt sonst selten auf – was an den clever designten Spielwelten liegt. Wenn die Wartezeit auf ein Nintendo Switch-Spiel sich lohnte, dann auf „Super Mario Bros. Wonder“. Wehende Grashalme, umher laufende immer kreativ-absurdere Gegner und natürlich manchesmal versteckte Wunderblumen, die einmal aktiviert das komplette Level gekonnt auf Links drehen. Da poltert eine wildgewordene Rolli-Stier Horde fast den italienischen Klempner um oder es müssen verborgene horizontale Wege gesucht werden. Nintendo überbietet sich mit Spielstunde um Spielstunde selbst. Grandios! Dazwischen öffnen gesammelte Wundersamen und lila Blumenmünzen in der kunterbunten Hub-Welt so manche Gebiete und lassen uns auf unerwartete Figuren treffen. Die Steuerung ist hierbei peinlich genau, da manche Sprünge wirklich Millimeter-Arbeit erfordern. Dennoch bleibt es zwischen all den Neuerungen vertraut. Wir immer noch von links nach rechts durch das Level und müssen die Zielfahne erreichen. Während uns die Röhrenwiesen noch ein paar vergeigte Sprünge verzeihen zieht die Lernkurve auf den paradiesischen Blüteninseln spürbar an bis die Magma-Tiefen wirklich unser Können fordern.

Wahrhaft verblüfft ließen uns die Veränderungen an Mario selbst zurück. Durch besondere Power-Ups verwandeln wir uns mal einen raubeinigen Dickhäuter, der optisch an „Benjamin Blümchen“ erinnert oder wechseln in den mit Feuerbällen-werfenden Mario um wenig später sämtliche Levels als Bohrer-Mario zu quasi zu untergraben. Nintendo beweist lässt uns so oft mal erstaunt zurück, dass man glauben kann ein Mario-Spiel vor sich zu haben. Bloß die eher zweckdienlichen Bosskämpfe samt anschließenden Level-Teilstück ohne derlei Überraschungen enttäuschen im Gesamteindruck. Gerade als Elefanten-Mario ist es möglich den Rüssel mit Wasser zu betanken und mehrere Blumen zu bewässern, welche mit Münzen belohnt werden. Und das Beste? Das Spiel gab uns hierfür keinen Hinweis sondern ließ mal uns machen. Bereits aus dieser Grundthese ist mehrmaliges Durchspielen an sich Pflicht. Regelmäßig will man uns das Online-Spiel bzw. schmackhaft – Offline können übrigens bis zu vier Personen kooperativ das Blumenkönigreich unsicher machen und Münzen aller Couleur sammeln. Besonders amüsant, aktivieren wir die Online-Funktion stapfen andere Spieler zeitlich mit Uns durch die Level. Zwar nur als Schatten zu sehen, aber durch erwerbbare Schilder können extra Checkpoints gesetzt werden.

Super Mario Bros. Wonder - [Nintendo Switch]
  • Bei der Preisverleihung im Rahmen von The Game Awards wurde Super Mario Bros: Wonder als Best Family Game ausgezeichnet
  • Das klassische Mario-Erlebnis wird durch das neue Wunderblumen-Item auf den Kopf gestellt. Sammelst du es ein, ändert sich das Spielgeschehen: Röhren erwachen zum Leben, du verwandelst dich in eine riesige Stachelkugel und es passiert noch viel mehr!
  • Spiele mit bis zu drei Freunden auf einer Nintendo Switch-Konsole, um die Level im lokalen Modus gemeinsam anzugehen.

Technisch gehört „Super Mario Bros. Wonder“ zu den absoluten Highlights auf der fast verrenteten Nintendo Switch. Im Minutentakt pfeffern uns die Entwickler:innen wunderhübsche bis grafisch erstaunliche Effekte auf die Mattscheibe während der komplette Look vor scharfen Details nur so strotzt und selbst kaum auffallende Animationen flüssig über den Äther laufen lässt. Nicht nur die Level sind vollgestopft mit kleinen Überraschungen, dies gilt auch für die Animationen, derer wir nach zig Spielstunden neue entdecken. Bis auf Übergänge und Teile der Hub-Welt bleibt die Framerate zudem erfreulich butterweich. Musikalisch gelingt Nintendo schöne Kompositionen mit Melodien aus früheren Teilen. Ein besonders Schmankerl bilden die melodischen Bodenwürfel, die sogar dem Nintendo Pro-Controller dank der HD-Vibration herrliche Klänge entlockt.

Unser Fazit zu „Super Mario Bros. Wonder“

Chapeau, Nintendo! Dieses Mario-Abenteuer in 2D-Form übertrifft alles dagewesene! Natürlich denkt man in Sachen Kreativität bzw. Ausbrechen aus verstaubten Standards an „Galaxy“ oder „Sunshine“ aber dieser frecher Hüpfer vereint dermaßen viele abgedrehte Ideen, dass ich teilweise nur verblüfft meinen Controller hielt. Bis auf die schwachen Bosskämpfe gegen Bowser Jr. und so manche Einbuße innerhalb der Story und ein kleines bißchen der Technik ist „Super Mario Bros. Wonder“ ein Knüller für Switch-Besitzer!

Release: 20.10.2023 | Entwickler: Nintendo | Genre: Jump’n’Run | Preis: 59,99 Euro | Für Nintendo Switch | USK: ab 6

Super Mario Bros. Wonder (Nintendo Switch)

Spielspaß - 95%
Gameplay - 88%
Grafik - 91%
Technik - 89%

91%

Ausgezeichnet!

Switch-Knaller! Abgedreht, fordernd und so viele Ideen wie niemals zuvor - so ein "Mario"-Abenteuer gab es noch nie!

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Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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