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Liebes Mate 40 Pro, es liegt nicht nur an dir

Ich habe das Huawei Mate 40 Pro getestet und mich echt schwergetan einen Test zu schreiben, zu viele Gefühle von Liebe z.B. für die Technik bis hin zu Hass für das App-Ökosystem haben mich zerrissen. In meiner Brust pochten zwei Herzen aber unterm Strich funktioniert das Mate trotz 1A-Technik nicht für mich. Deshalb habe ich einen Trennungsbrief geschrieben der meine Gefühle wohl am besten ausdrückt.

Huawei Mate 40 Pro, es ist aus!

Liebes Huawei Mate 40 Pro,

Ich sag es frei heraus und wie es ist, zwischen uns beiden ist es aus, wir passen einfach nicht zusammen. Es liegt allerdings nicht an dir.

Ich hatte dieses Krippeln im Bauch als ich dich das erste Mal sah, zunächst war es nur Neugier, die sich langsam steigerte und mich in manchen Situationen nur noch an dich denken ließ. Ich muss gestehen, ich hatten schon viele und bin daher nicht leicht zu begeistern, aber als ich dich das erste Mal mit deinem 6,7 Zoll (17,02 cm) großen OLED Display sah, war es um mich gestehen. Alleine die Auflösung von 1344 x 2772 Pixeln sprachen für sich und die 90 Hz ließen mein Herz schneller schlagen. Deine leichten Rundungen passten zu deinem Körper aus Metall und mattem Glas, dich zu berühren war eine Wohltat – leicht über deinen Rücken zu streichen oder dich anzufassen hat sich immer gut angefühlt. Eine Berührung deines Displays ließ dich leicht vibrieren.

Du bist mit 163 x 76 x 9 Millimetern nicht unbedingt klein, aber ich mag es eher wuchtig, da kann man auch einmal beherzt zugreifen, ohne Angst zu haben etwas kaputtzumachen. Schon bei unserem ersten Treffen war merkte ich, dass du mit 212 Gramm auf dein Gewicht geachtet hast und hast dich nach einer kurzen Kennenlernphase auch sofort in meine Hand geschmiegt.

Nachdem wir uns ein wenig beschnuppert haben, habe ich mich dir erst einmal ausführlich vorgestellt und ließ dich mein Gesicht mit deinem 3D-Sensor vermessen um einen besseren Zugang zu dir bekommen, dass du mir dann auch noch Fingerabdrücke abgenommen hast, nehme ich dir nicht übel, so bekam ich ebenfalls einen besseren Zugang zu dir.

Ansonsten warst du auch immer recht schnell unterwegs, das lag wohl an deinem Kirin 9000 mit 3,13 GHz und den 8GB RAM, du hast auch anstrengende Aufgaben ohne großes zieren schnell erledigt, egal wie groß die Leistung war die ich von dir erwartete. Dank Wifi, Bluetooth 5.1, Dual Sim oder NFC war es nie ein Problem mit dir Anschluss zu finden.  Bei der Wahl deiner Speicherweiterung warst du allerdings ein wenig speziell und hast nur Nano Memory Cards akzeptiert, aber damit konnte ich leben. Wie man überall lesen kann, konnte man natürlich super Fotos mit dir machen, deine 50 Megapixel Auflösung ließ keine Wünsche offen, wenn man wusste, wie man mit dir umzugehen hat. Mit deinem eingebauten 5-fach optischen Zoom konnten wir problemlos die aktuellen Abstandsregeln einhalten. Wollten wir dann doch etwas mehr Distanz wahren, half der 10-fach Hybridzoom. Du hast schnell fokussiert und deine AI half in fast allen Fällen gestochen scharfe Bilder zu machen. Lediglich bei schwachem Licht lagst du ein paar mal daneben, aber wenn man frisch verliebt ist, kann man da mal drüber wegsehen. Ev. habe ich auch nur die falschen Knöpfe gedrückt, schließlich bin ich auch nicht perfekt.

Deine Ausdauer ist beachtlich

Egal wie sehr wir uns angestrengt haben, dein 4400mAh Akku hat mitgehalten, auch wenn wir es mal ganz wild getrieben haben. War dein Akku mal leer warst du dank der 65 Watt Quickcharge-Funktion innerhalb von knapp einer Stunde wieder voll hochgepowered, wenn du dich auf eine entsprechende Ladestation ausgeruht hast, waren es immerhin noch beachtliche 50 Watt, dort dauerte es 1,5 Stunden. Andere müssen sich da länger neue Kraft sammeln.

Liebes Mate 40 Pro du bist echter Luxus und nicht gerade “billig”, keine Tussi, eher eine Dame die 1199 Euro sind schon eine ganze Stange Geld um sich mit dir schmücken zu können.

Warum sich unsere Wege trennen müssen

Wo Licht ist, ist aber auch Schatten, es ist zwischen uns leider nicht alles so problemlos gelaufen, das kommt zum einen durch deine Herkunft (China) und zum anderen mit den Leuten mit denen sich deine Eltern abgeben. Da die Amerikaner deine Eltern zur Persona non grata ernannt haben, dürfen sich nur noch wenige Firmen mit deinen Eltern abgeben.

Das hat leider auch auf dich abgefärbt, du bietest Apps aus dem Shop deiner Eltern an und ansonsten kannst du auch nicht jeden Service bieten, den man so von anderen Smartphones gewohnt ist. Deine Eltern versuchen alles, um dir die Welt zu öffnen, aber einige Dinge werden dir wohl noch einige Zeit verschlossen bleiben, so kannst du nicht per NFC zahlen oder Bankgeschäfte erledigen. Wollte ich das mit dir erledigen, bin ich regelmäßig gescheitert und musste fremdgehen.

Ev. lernst du das ja noch einmal irgendwann, aktuell sieht das aber mau aus. Auch mit meinem neuen Auto hast kamst du gar nicht klar, ich konnte die entsprechenden Apps zwar installieren, aber nach einer kurzen Berührung hast du gleich wieder dicht gemacht, sehr unbefriedigend für mich. Da hat es auch nicht geholfen, dass ich dich über Umwege dazu hätte zwingen können, ich bin niemand der jemanden gerne zu etwas zwingt.

Über den Shop deiner Eltern findet man zwar viele Alternativen, um seine eingetretenen Pfade zu verlassen (und ich hätte mich auch gerne darauf eingelassen) aber es sind einfach zu viele Kompromisse gewesen, auf die ich mich hätte einlassen müssen.

Versteh es bitte nicht falsch, es liegt nicht an dir, deine Eltern wurden einfach in ihre Schranken gewiesen und du musst es nun ausbaden. Du bist ein spitzen Smartphone, aber die Problemchen deiner Eltern trüben unser Verhältnis doch zu sehr. Wenn ich etwas nutzen möchte, möchte ich keine Kompromisse eingehen, oder stundenlang eine Lösung suchen, um dich dazu zubekommen das zu tun, was ich möchte.

Es liegt einfach nicht an dir, wir passen einfach von unserer Art her nicht zusammen, mein Leben ist noch nicht dein Leben und ich hoffe, dass sich das für dich bald ändern wird und trenne mich hiermit von dir. Du hast etwas bessere verdient, einen Menschen der nicht so viele Luxusprobleme hat wie ich. Ich werde dich trotzdem weiterhin in angenehmen Erinnerungen behalten, denn wir hatten auch gute Zeiten – Erinnerst du dich noch an unseren gemeinsamen Ausflug in den Schlossgarten oder die Quarantäne die wir gemeinsam durchgemacht haben. Mach es gut, es ist besser für uns beide und meld dich mal wieder, wenn du ein paar Dinge geregelt bekommst oder deine Eltern eine Lösung für meine Anforderungen haben. Ich werde dich vermissen, und unsere gemeinsame Zeit vermissen. Pack bitte alle deine Sachen wieder zusammen die du in mein Leben mitgebracht hast und lass den Schlüssel da, wenn du gehst.

Torsten Schmitt (Pixelaffe)

Geboren 1976 im schönen Schwetzingen und nicht weggekommen. Ich habe somit den Aufstieg des Internet miterlebt und beruflich auch vorangetrieben. Hier schreibe ich über all die Technologien die mir auf meiner Reise durch das "Neuland" auffallen. Wenn ihr mir was für einen Kaffee oder neue Gadgets zukommen lassen wollt, könnt ihr das gerne über www.paypal.me/pixelaffe tun

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