Pebble Time im Test
Frank Holldorff war so nett, einen kleinen Test der Pebble Time zu schreiben, während ich noch auf meine Pebble Time Steel warte. Die Pebble Time wird seit Anfang des Monats ausgeliefert und trudelt jetzt langsam bei den Backern ein. Die Pebble Time Steel soll ab Ende Juli versendet werden.
Hier der Bericht von Frank
Als einer von 78.471 Unterstützer der Kickstarter Kampagne habe ich endlich vor sechs Tagen meine Pebble Time gekommen. Nun ist die Zeit gekommen; für einen ersten Eindruck.
Ein Hauch von Metall an profanen Silikon
Wieder einmal kommt die Smartwatch des kleinen, in dem kalifornischen Palo Alto ansässigen, Unternehmen Pebble eher schlicht daher. Das schwarze Modell ist unauffällig. Die Silikonarmbänder vermitteln einen breiten Eindruck. Das Gehäuse ist lange nicht mehr so eckig wie bei der ersten Pebble Steel, die hier zum Vergleich herangezogen wird. Das abgerundete Gehäuse macht die Uhr moderner aber immer noch nicht zum Hingucker. sie mutet ein wenig Retro an.
Im Vergleich zur Pebble Steel ist die Time ein Leichtgewicht – sie wiegt nur 42,5 Gramm. Wobei der Vergleich natürlich auch nicht wirklich fair ist.
Die Kunststoffausführung der Pebble Time kommt auch mit Metall daher. Der Displayrahmen ist aus Metall und bildet eine optische Abhebung zu dem reinen Silikonarmband. Damit hat es Pebble geschafft, die Uhr nicht billig wirken zu lassen. Sie wirkt so nicht wie eine Uhr aus dem Kaugummiautomaten.
Die Zeit verrinnt
Die Pebble Time kommt schlank daher. Nicht nur im Aussehen, sondern auch in Sachen Verpackung und Zubehör. Der schlanke aber stylische Karton enthält einmal die Pebble Time, dann dazu das Ladekabel mit dem proprietären und magnetischen Ladeanschluss und den Quickstarterguide in Papierform. Mehr bedarf es auch nicht. Die Pebble Time kommt nicht mit leeren Akku an. Er hielt direkt einmal vier Tage!
Nur kurz die App aus dem Google Play Store oder Apple Store auf dem Smartphone installieren. Das Gerät dann mit der Pebble Time per Bluethooth pairen, dann das Ziffernblatt wählen und schon geht der Spaß los!
Die Sicht auf die Dinge
Das E-Ink Display der Pebble Smartwatch regt zum diskutieren ein. Einmal ist es genau das Display, welches der Uhr eine Laufzeit von mehreren Tagen gewährt. Auf der anderen Seite ist die Darstellung weder so filigran, hübsch oder modern anmutend wie bei anderen Smartwatches.
Im Vergleich zur Vorgänger Version in der Stahlausführung erscheint das Display der neuen Pebble Time verwaschener. Die Pebble Steel wirkt von er Anzeige eher gestochen scharf.
Ebenfalls ist das Display der Time dunkler. Ich kann die Pebble Steel wesentlich besser ablesen, wenn das Display nicht extra erhellt ist. Im Tageslicht, bzw direkten Sonnenlicht gewinnt die Time aber wieder. Auch wenn das Display dunkler und damit eigentlich schlechter abzulesen ist. Denn das Glas spiegelt nicht so sehr. So kann ich mit der Time auch gut in der Sonne das Display lesen. Die Steel lässt sich generell besser ablesen aber spiegelt deutlich mehr und mindert damit wieder die Ablesbarkeit.
Schön ist natürlich das Farbdisplay der Pebble Time. Das macht schon mehr her, auch wenn die Farben alle etwas verwaschen daherkommen. Knallige Farben gibt es nicht.
Der Tragekomfort und die Alltagstauglichkeit
Die Pebble Steel wurde rund 10 Monaten getragen. Die Time hingegen nur sechs Tage. Da der Sommer sich direkt die Ehre gab und uns um die 30 Grad beschert hat, konnte das Silikonarmband zeigen, wie es sich macht. Leider nicht gut. Unter dem Silikonarmband staut sich die Hitze und es kommt zur erhöhten Ansammlung desselben. Das reduziert bei warmen Wetter direkt deutlich das Wohlbefinden. Es bildet sich auch recht schnell ein unansehnlicher Dreckfilm unter dem Armband. Die Peeble Steel hingegen trägt sich bei gleichen Bedingungen angenehm, locker und wirkt eher kühlend.
Die Time hingegen lässt sich beim Arbeiten am Schreibtisch angenehmer tragen. Das Kunststoffband und das Gehäuse kommen weniger spür- und hörbar mit dem Tisch in Berührung. So lässt sie sich auch gut den ganzen Tag tragen und behindert oder stört beim Schreiben am Notebeek nicht.
Das Gorilla Glas der Time ist robust. Es verzeiht direkten Impulskontakt mit Beton beim runterfallen aber auch zeigen sich keine Kratzer, wenn der Träger mit der Uhr mal eine raue Hauswand streift. Selbst das Armband verzeiht eine gröbere Behandlung. Entgegen den Befürchtungen, das Armband könne schnelle hässliche und auffallende Abriebspuren davontragen, schimmert das Silikonarmband der Pebble Time immer noch so wie am ersten Tag.
Auch die Time hat wieder vier Knöpfe zur Bedienung, die auch identisch zum Vorgängermodell angeordnet sind. Neu ist, das Konzept dahinter. So kann ich mit der Time meine ‚Timeline‘ aufrufen. Der rechte obere Knopf zeigt mir die vergangenen Ereignisse und Benachrichtigungen und der untere, die kommenden. Über die mittlere Taste bin ich im Jetzt und kann meine Einstellungen aufrufen oder meine Installierten Apps nutzen.
Zusätzlich kann die obere und untere Taste mit einer ‚Quicklaunch‘ belegt werden. Damit durch langes drücken einer der beiden Tasten, die hinterlegte App aufgerufen werden.
Smarte Option
Die große Neuerung ist die Option auf smarte Armbänder, die Dritt-Entwickler in der Zukunft bringen können. Pebble war hier so innovativ und hat an dem Gehäuse Kontaktstellen integriert, über die zukünftige Armbänder Informationen an die Uhr weiterreichen können. Die zukünftigen Armbänder können dann eine eigene Funktion haben und so zB. zur Selbstvermessung verwendet werden indem über ein Armband mehr als nur der Puls abgenommen wird. Auch technisch kann die Uhr erweitert werden. In einem Armband könnte zB auch ein GPS-Modul enthalten sein und der Uhr mehr Möglichkeiten geben.
Mein Fazit
Optisch gefällt mir die Pebble Time deutlich besser als das Vorgängermodell in der Steel Version. Der Tragekomfort an sich ist auch sehr gut, jedoch sind die Kunststoffbänder bei großer Hitze einfach nichts. Das wird sehr schnell eklig.
Das bunte aber auch etwas schlechtere Display mindert meine Freude über die ansonsten tolle Uhr doch deutlich. Hier hoffe ich auf die Zukunft. Wenn es von Fremdanbietern neue Armbänder gibt, die sich besser tragen lassen oder gar neue coole Möglichkeiten aufzeigen.
Über den Autor:
Frank Holldorff ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Drupal-Agentur erdfisch aus Heidelberg. Vater aus Freude. Kaffee-Junkie aus Leidenschaft. Drupalist aus Überzeugung. Selbstmanagement-Autodidakt aus Notwendigkeit. Gadget Liebhaber und Serienfan.
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