TicPods 2 Pro im Test: Androids AirPods
Mobvoi hat die TicPods 2 Pro komplett neu gestaltet und verfeinert, um ein besseres Gesamterlebnis zu bieten. Wie gut das geklappt hat, zeigt der Test.
Bei In-Ear-Kopfhörern hat man die Qual der Wahl und neben den großen Namen in der Branche vergisst man gerne die kleineren Marken. Mobvoi zeigt mit den TicPods 2 Pro, warum man das nicht sollte. Sie sind nicht nur federleicht, sie klingen dazu auch noch gut.
Allerdings ist nicht alles perfekt geworden und die TicPods 2 Pro werden nicht für alle Käufer die erste Wahl sein.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang
Design und Verarbeitung
Klang
Im Alltag
Fazit
What´s in the box?
Der Lieferumfang ist recht übersichtlich, was bei moderner Elektronik inzwischen eher die Regel ist. In der kleinen Schachtel finden Käufer neben den Kopfhörern und der Ladeschale noch ein USB-A auf USB-C Kabel und etwas Papierkram. Mehr gibt es nicht und mehr braucht es auch nicht, um direkt einzusteigen.
Ein Smartphone-Netzteil wäre zwar noch möglich gewesen, aber ich bin froh nicht noch eines davon zu Hause in die Schublade werfen zu müssen, wo schon… zu viele davon liegen. Meine Empfehlung ist weiterhin ein Steckdosenadapter mit Mehrfach-USB-Anschluss. Oder nur noch Typ-C-Geräte kaufen und einen MacBook-Charger für alles verwenden.
Design for Living
Die TicPods 2 Pro sind in drei Farben erhältlich – schwarz, weiß und pink. Wobei nur die letzte Farbe wirklich auffällig ist. Die Kopfhörer selbst sind so schlicht, wie es nur geht. Gerade Linien und weiche Kurven bestimmen das Gesamtbild. Nur das Ladecase setzt beim Deckel auf eine geriffelte Oberfläche.
Die Kopfhörer selbst sind gut verarbeitet. Die Spaltmaße sind gleichmäßig und klein. Im Vergleich zum Vorgänger gibt es diesmal keine Silikon-Spitzen mehr, die in eure Ohren gehen. Es gibt genau eine Form und das passt entweder in eurer Ohr oder eben nicht. In meine Ohren haben die TicPods 2 Pro gut gepasst und auch heftiges Kopfschütteln hat sie nicht verrutschen lassen.
Beim Ladecase gibt es einen Punkt Abzug in der B-Note. Das Case selbst ist angenehm klein und findet auch in der kleinsten Tasche eurer Jeans (Uhrentasche) Platz. Der Deckel des Cases sitzt aber etwas locker und fällt so gerne mal einfach zu.
Zwei LEDs auf der Front zeigen den Ladezustand an. Zum Thema Akku: Pluspunkte gibt es für den USB-C-Anschluss über den geladen wird. War der Vorgänger noch mit MicroUSB gestraft, sind die TicPods 2 Pro da einen wichtigen Schritt weiter. Kabelloses Aufladen gibt es nicht. Ist bei einem Preis von 140€* auch in Ordnung.
The Sound of Music
Kommen wir gleich zum wichtigsten Punkt – wie klingen die TicPods 2 Pro? Die kurze Antwort ist: gut. Es sind keine Ohrstecker für audiophile Menschen, aber das Klangbild ist natürlich – tendiert aber zur wärmeren Seite. Die Soundstage ist dazu etwas flach. Das könnte am fehlenden aptX HD liegen. Das kann nur in der Mobvoi App aktiviert werden. Das fühlt sich wie eine Gängelung an.
Egal ob mit oder ohne aptX HD (beim iPhone gibt es das sowieso nicht), ist der Sound der TicPods 2 Pro gut, aber durch die fehlenden Silikon-Spitzen fehlt die Versiegelung im Ohr und durch Nebengeräusche leidet der Klang.
Beim Telefonieren selbst ist der Gegenüber fast durchgängig gut zu verstehen. Man selbst wird von seinem Gesprächspartner deutlich gehört, aber es besteht auch kein Zweifel, dass man an einem Headset spricht.
The Daily Show
Die Einrichtung ist denkbar einfach. Beim ersten Öffnen blinken die LEDs an der Front blau und signalisieren damit den Pairing-Mode. Koppelt sie dann einfach in den Bluetooth-Einstellungen eures Smartphones. Das hat sowohl mit dem iPhone 11 und dem Google Pixel 4 reibungslos funktioniert.
Beim Tragekomfort bin ich etwas hin- und hergerissen. Zum einen kann man die TicPods 2 Pro über Stunden tragen, ohne dass sie in den Ohren drücken. Auf der anderen Seite sitzen sie ohne die Silikon-Spitzen einfach nicht zu 100% im Ohr. So ist das Gefühl sie einfach so verlieren zu können immer da.
Ich habe die TicPods 2 Pro in zwei Wochen kein einziges Mal verloren. Weder beim schnellen Kopfdrehen noch beim Laufen oder anderen Aktivitäten. Das Gefühl bin ich trotzdem nie ganz losgeworden. Auch die Abschottung zur Außenwelt ist ohne Silikon-Spitzen schlechter.
Bei der Akkulaufzeit bewegen sich die TicPods 2 Pro im Durchschnitt. Inklusive dem Case bringt sie es auf insgesamt 20 Stunden Laufzeit. Nach knapp vier Stunden sind die Ohrstecker leer und müssen zurück ins Case, um dort aufgeladen zu werden. Der genaue Akkustand kann nur in der Mobvoi App für iOS und Android geprüft werden.
Die direkte Steuerung funktioniert gut. Die TicPods 2 Pro haben dabei ein Feature, auf das die meisten True-Wireless-Headsets (TWH) verzichten – Lautstärkekontrolle direkt am Kopfhörer. Bei anderen Headsets lassen einen das Smartphone zücken oder über den Sprachassistenten die Lautstärke regeln. Bei den TicPods 2 Pro kann über das vertikale Streichen des rechten Ohrhörers die Lautstärke gesteuert werden. Durch verschiedene Touch-Gesten können außerdem Songs pausiert oder übersprungen werden – auch rückwärts.
Wo wir gerade beim Thema Sprachassistent sind. Dank einem Feature mit dem Namen TicHear könnt ihr viele Kommandos auch direkt aussprechen – allerdings nur in Englisch. Es muss kein umständliches „Aktivierungswort“ verwendet werden.
Mit TicMotion könnt ihr durch Nicken oder Kopfschütteln entweder Telefonate annehmen oder ablehnen. Das hat leider nicht immer funktioniert und sieht von außen auch mindestens fragwürdig aus.
TicPods 2 Pro vs Apple AirPods 2
Adressieren wir noch den Elefanten im Raum: sie sehen den AirPods von Apple zum Verwechseln ähnlich. Klingen sie auch so?
Im direkten Vergleich haben die TicPods 2 Pro sogar leicht die Nase vorn. Mehr Dynamikc und eine breite Bühne lassen eure Musik besser klingen – zumindest im direkten Vergleich.
Wer also auf die Bequemlichkeit der Apple AirPods verzichten kann, bekommt mit den TicPods 2 Pro eine gelungene Alternative geboten.
Fazit: TicPods 2 Pro
Mobvoi hat bei den TicPods 2 Pro vieles richtig gemacht. Die Verarbeitung ist auf gutem Niveau und das verkleinerte Case erlaubt einen einfacheren Transport. Durch aptx HD können auch hochauflösende Songs ihre volle Wirkung entfalten, zumindest wenn die Mobvoi-App genutzt wird.
Das entscheidende hier ist die neue Passform. Ohne (anpassbare) Silikon-Spitzen sind die TicPods 2 Pro fast wie die originalen Apple AirPods. Entweder sie passen oder sie passen eben nicht. Für die meisten Nutzer sollte der Sitz im Ohr in Ordnung sein. Für meine Standard-Ohren war er es. Der Klang ist ebenfalls gut, wenn auch durch die fehlende Abschirmung nicht so gut, wie er sein könnte.
Das Ziel von Mobvoi war eindeutig ein paar True-Wireless-Kopfhörer zu schaffen, die den Apple AirPods verdammt ähnlich sind. Das ist ihnen mit den TicPods 2 Pro auch voll gelungen – sowohl positiv als auch negativ.
*Stand: 05/2019
- Erstklassige Hardware, stabiler und reibungsloser: Bluetooth 5.0 Verbindung innerhalb von 10 Metern, IPX4 staub- und wasserdicht. Ausgestattet mit den Flaggschiff-Chips von Qualcomm zur Verbesserung der Übertragung und Reduzierung der Latenz (QCC3026 für Standardversion, QCC5121 für Pro-Version).
- Weltklasse-Designpreise erhalten: Gewinner von GUT-Design, Reddot und FINALIST. Superleicht, jeder Ohrhörer wiegt nur 4,2 g und die Ladebox ist 42% kleiner als bei der Vorgängergeneration. Semi-In-Ear-Design, einfach zu tragen und super bequem. Drei Farben zur Auswahl.
- Hervorragende Klangqualität: 13 mm-Schwingspule sorgt für ein beeindruckendes Hörerlebnis. Hi-Fi-Protokolle wie aptX und AAC werden unterstützt. Die Audioempfindlichkeit beträgt 132 dB bei 1 kHz. Für eine bessere Gesprächsqualität steht für TicPods 2 Pro die Dual-Mic-Geräuschunterdrückung zur Verfügung.
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