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Audeze Maxwell – Gaming Headset ohne Schnick-Schnack

In den vergangenen Tagen habe ich mir das Gaming-Headset Maxwell aus dem Hause Audeze einmal etwas genauer angeschaut, und will euch darüber berichten.

Ich finde es spannend, wenn Firmen wie Audeze ihr gewohntes Territorium verlassen und aus ihre Produkte „weiterdenken“. Bei Audeze handelt es sich eigentlich um einen klassischen HiFi-Kopfhörer Hersteller, der seine Produkte an die Bedürfnisse von Gamern angepasst hat, der Klang steht hier im Vergleich zu anderen Gaming-Peripherie Herstellern mehr im Vordergrund und das hört man, wie ich finde. Den ganzen Rest drumherum haben sie meiner Meinung nach auch recht gut hinbekommen.

Der Audeze Maxwell ist ein kabelloses Over-Ear-Gaming-Headset mit abnehmbaren Mikrofonarm und einer Akkulaufzeit von bis zu 80 Stunden. Es verfügt über neu entwickelte 90-mm planare Treiber und ein Klangprofil, das auf Gaming abgestimmt ist.

Das Maxwell ist bereits seit einiger Zeit im Handel erhältlich und kommt in zwei Versionen daher: PlayStation (ca. 300 Euro) und Xbox-Version (ca. 370 Euro). Beide Versionen funktionieren mit dem PC/Mac. Die Xbox-Version ist von Microsoft lizenziert und beinhaltet eine eingebettete Dolby Atmos-Lizenz (beide Versionen des Headsets funktionieren auch mit vorhandenen Dolby Atmos-Lizenzen). Für den Test habe ich die PlayStation-Version bekommen, diese aber hauptsächlich am PC genutzt.

Der Maxwell wird mit mehreren Kabeln und Zubehörteilen geliefert: ein abnehmbares Mikrofonarm, ein 2,4-GHz-Kabelloser USB-C-Dongle, ein USB-Verlängerungskabel, ein Aux-Kabel und ein USB-C-zu-USB-C-Kabel, ein Case ist leider nicht im Lieferumfang enthalten, was ich bei dem Preis sehr schade finde. Im Lieferumfang findet man lediglich einen Transportbeutel.

Lieferumfang Audeze Maxwell

Dazu kommt, dass ihr den Maxwell so gut wie mit allem verbinden könnt, neben dem 3,5-mm-TRS-Kabel, das die meisten kabelgebundenen Headsets verwenden, kannst du dich auch über USB-C, den mitgelieferten RF-Dongle oder Bluetooth 5.3 mit deiner Quelle verbinden. Bluetooth unterstützt dabei die LDAC-, SBC- und AAC-Codecs sowie Multipoint, was das Wechseln zwischen Geräten erleichtert, wenn du zwischen verschiedenen Quellen hin- und herwechselst. Dank des interne DAC (Digital-Analog-Wandler) benötigt der Maxwell keine externe Ausrüstung für um mit hohen Bitraten umgehen zu können.

Design und Tragekomfort des Maxwell

Das Maxwell ist ein robustes Headset mit einem Rahmen aus Aluminium und Ohrmuscheln aus glasfaserverstärktem Nylon mit weichen Schaumstoffpolstern, die mit veganem Leder überzogen sind. Das Headset hat ein Gewicht von 490 g bedeutet, die man nach einigen Stunden definitiv auf dem Kopf spürt, aber unangenehm wurde es nie. Die großen Ohrmuscheln umschließen selbst meine Elefanten-Ohren ohne Probleme.

Wie bereits erwähnt hat sich Audeze bei diesem Kopfhörer auf den Klang konzentriert und wer ein fancy Design mit quietschbuntem LED-Bling-Bling erwartet, wird sicherlich enttäuscht werden. Der Kopfhörer ist funktional ohne dabei zu verspielt zu wirken und seien wir ehrlich: 90 mm Treiber lassen sich auch mit noch so viel Design einfach nicht schrumpfen. Die Ohrmuscheln sind in einem Dual-Kammer-Design aufgebaut, das den Treiber akustisch von der Elektronik des Headsets isoliert, das alles benötigt nun mal seinen Platz und so fällt der Maxwell im Vergleich zu anderen Kopfhörern doch recht groß aus.

Der Rahmen des Headsets ist dunkelgrau, während die Teile aus Kunstleder (Ohrpolster, Kopfbügelriemen und Kopfbügelpolsterung) schwarz sind. Wie bereits erwähnt hat der Kopfhörer keinen LED-Tannenbaum, lediglich eine kleine LED-Anzeige auf der linken Ohrmuschel zeigt in verschiedenen Farben den Verbindungsstatus und den Batteriestand an.

Die Ohrmuscheln lassen sich in beide Richtungen bewegen – so weit, dass ihr den Kopfhörer auch flach auf den Tisch legen könnt. Über den Riemen, der über drei Punkte jeder Seite verkürzt oder verlängert werden kann könnt ihr die Größe einstellen. Wer es noch größer mag, nimmt den Riemen einfach komplett raus, auch das ist möglich. So könnt ihr den Kopfhörer in 6 unterschiedlichen Stufen auf euren Kopf einstellen.

Die Ohrpolster des Maxwell sind weiche, mit Lederimitat bezogene Schaumstoffpolster, die an die Krümmung des Schädels angepasst sind. Das Headset verfügt nicht über ein ANC, aber die Ohrmuscheln leisten eine hervorragende Arbeit keinen Lärm an euer Ohr zu lassen. Die Ohrpolster sind austauschbar und lassen sich leicht abdrehen.In der linken Ohrmuschel finden sich alle Bedienelemente und Anschlüsse des Maxwell. Auf der Vorderseite sitz der Netzschalter, der auch als Wiedergabe/Pause-Taste (einmaliges Drücken) und Bluetooth-Pairing-Taste (doppelt drücken) fungiert, sowie ein physischer Mikrofon-Stummschalter. Am Rand befindet sich ein Schalter zum Umschalten der AI-Geräuschunterdrückungsfunktion des Mikrofons, eine 3,5-mm-Mikrofonbuchse, ein USB-C-Anschluss, eine 3,5-mm-Aux-Buchse, ein Rad für die Chat-Mischung sowie eines für die Lautstärke. Bis die Bedienung sitzt, dauert es ein wenig, aber dann gehen die Handgriffe schnell von der Hand.
Der Maxwell hat wechselt (je nach Qualität) automatisch zwischen der 2,4 GHz und Bluetooth wechselt und wobei Bluetooth priorisiert wird, ein manueller Wechsel ist nicht möglich.

Der Klang des Audeze Maxwell ist eigentlich unbeschreiblich

Die meisten Gaming-Headsets (und die meisten Kopfhörer und Lautsprecher im Allgemeinen) haben dynamische Treiber, die Klang mithilfe einer passiven Membran erzeugen. Audeze geht hier einen anderen Weg und setzt auf: planar-magnetische Treiber. Planar-magnetische Treiber erzeugen Klang mit einer Membran, in die der Leiter eingebettet ist. Dies ermöglicht eine detailliertere Kontrolle über die Bewegung der Membran und erzeugt theoretisch präziseren Klang mit weniger Verzerrungen als dynamische Treiber.

Audeze entwickelt seit Jahren planar-magnetische Treiber für Kopfhörer (überwiegend für Audio-Enthusiasten), und das Maxwell enthält die neueste Generation dieser Treiber, die als 90-mm-Planar-Magnettreiber bezeichnet werden.

Fazit: Audeze Maxwell – ich bin verliebt

Ich finde, der Maxwell klingt in fast jeder Hinsicht großartig. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass der Maxwell der beste Gaming-Kopfhörer ist, den ich bis jetzt aufhatte. Der Kopfhörer liefert einen klanglich ausgewogenen Sound. Die Höhen könnte meinen Geschmack etwas klarer sein, aber das ist wirklich nur meine persönliche Meinung. Der Bass-Boost ist voll und nicht so übertrieben wie bei manch anderem Kopfhörer, das mag dem einen oder anderen bei Spielen gefallen, bei reiner Musik aber ggf. störend sein.
Ich habe während des Testzeitraums viel mit den Presets herumgespielt und auch meine eigenen erstellt, es ist zwar eine Menge Arbeit, lohnt sich aber auf jeden Fall, wenn ihr den für euch perfekten Klang möchtet.


Gaming-Headsets haben die Herausforderung, dass das, was du im Spiel möchtest, nicht unbedingt die Abstimmung ist, die du beim Musikhören bevorzugst. Um dem entgegenzuwirken, bieten die meisten Gaming-Apps EQ-Presets an; das Gleiche gilt für das Audeze Maxwell. Dies ist wichtig, da verschiedene Spielgenres dich in Situationen versetzen, in denen das Hören bestimmter Geräusche entscheidend für dein Überleben ist, unter anderem Schritte in Deathmatches oder tiefe Grollen in einigen RPGs. Es lohnt sich daher auf jeden Fall, die Audeze HQ-App zu verwenden – mit ihr kannst du den Sound für dich personalisieren oder Firmware-Updates einspielen.

In meinem Test habe ich die angegebenen 80h Laufzeit nicht erreicht, nach ca. 72h war dann Schluss. Ich finde das aber dennoch eine beachtliche Leistung.

Ein paar letzte Worte will ich noch zum Mikro hinterlassen. Es funktioniert! 😀 Ich kann es selbst nicht beurteilen, ob mein Gegenüber mich wirklich klar und deutlich versteht, da ich ja nicht beeinflussen kann was er auf dem Kopf hat. Die Übertragung war zumindest stabil und meine engelsgleiche Stimme wurde auch während der größten Schimpftiraden übertragen 😉

Wenn ihr also auf der Suche nach einem Gaming Headset seit, das fast alles richtig macht, solltet ihr auf jeden Fall mal einen Blick auf Audeze Maxwell werfen. Das zweckdienliche Design und der Mangel an RGB-LEDs ist auf jeden Fall kein Grund den Kopfhörer schlecht zu bewerten, es ist ein Gerät, um sich Sound anzuhören und nicht die Nachbarn mit einer Disco am Kopf zu unterhalten.

Torsten Schmitt (Pixelaffe)

Geboren 1976 im schönen Schwetzingen und nicht weggekommen. Ich habe somit den Aufstieg des Internet miterlebt und beruflich auch vorangetrieben. Hier schreibe ich über all die Technologien die mir auf meiner Reise durch das "Neuland" auffallen. Wenn ihr mir was für einen Kaffee oder neue Gadgets zukommen lassen wollt, könnt ihr das gerne über www.paypal.me/pixelaffe tun

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