DJI stellt die DJI Spark mit Gestensteuerung vor
DJI hat gestern in New York, wie erwartet, die DJI Spark als neues Mitglied seiner Drohnen Familie vorgestellt. Im Vorfeld hatte ich ja bereits über die zahlreichen Leaks berichtet und auch schon ein paar Gedanken zu der Mini-Drohne gemacht. Eins kann man allerdings sagen, die lang erwartete Racing Drohne ist die DJI Spark nicht. Es handelt sich (wie vermutet) um eine Selfie Drohne, die sich sogar per Gesten steuern lässt.
Viel Technik trotz Fliegengewicht von 300g
Die DJI Spark wiegt bringt gerade einmal 300 Gramm auf die Waage und ist 143 × 143 × 55 Millimeter klein. Sie soll bis zu 16 Minuten in der Luft bleiben und eine Maximalgeschwindigkeit von bis zu 50 km/h erreicht. Der Quadrocopter ist nicht wasserfest und sollte nicht bei Temperaturen unter 0 Grad verwendet werden. Die verwendete Kamera ist mit einem 25-Millimeter-Weitwinkel-Objektiv Objektiv ausgestattet das über eine Lichtstärke von f/2.6 verfügt. Etwaige Wackler werden von eine, 2-Achsen-Gimbal und DJIs UltraSmooth-Technik stabilisiert. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie gut die Bildstabilisierung im vergleich zu den 3-Achs-Gimbals der großen Brüder ist.
Soweit zu den technischen Details der DJI Spark, jedoch stecken auch viele neue Funktionen in der Mini-Drohne. Start und Landung können nun sogar automatisch aus bzw. auf der Hand erfolgen, ebenso kann die Bedienung und Steuerung während des Flugs mit Gesten erfolgen. Dafür hat sich DJI den sogenannten PalmControl-Modus einfallen lassen. Dieser erkennt Handbewegungen und übersetzt diese dann in Flugbewegungen. So können bestimmte Manöver mit einer einzigen Handbewegung ausgeführt – zum Beispiel das Rückwärtsfliegen oder Selfies lassen sich so per einfacher Geste aufnehmen. Für anspruchsvollere Flugmanöver kann die Spark aber auch herkömmlich über einen externen Controller (nicht im Lieferumfang) oder über euer Smartphone gesteuert werden.
Neue Flugmodi der DJI Spark
Mit den neuen „QuickShoot“ genannten Flugmodi stehen euch vier neue Flugmanöver zur Verfügung, die euch einfache Video- und Fotoaufnahmen ermöglichen sollen:
- Rocket Shoot: Die Drohne steigt senkrecht nach oben bei nach unten gerichteter Kamera.
- Dronie Shoot: Die Drohne fliegt von euch weg und steigt gleichzeitig auf.
- Circle Shoot: Die Drohne umkreist euch während die Kamera stets auf den Mittelpunkt gerichtet ist.
- Helix Shoot: Eine Kombination aus Rocket, Dronie und Circle Shoot. Ihr werdet umkreist, während die Drohne gleichzeitig aufsteigt und von euch weg fliegt.
Jeder dieser sogenannten QuickShoot-Modi erstellt automatisch ein 10s langes Video, das ihr dann auch auf Facebook teilen könnt. Neben diesen neuen Flug-Modi steht auch weiterhin der ActiveTrack-Modus zur Verfügung, in dem euch die Drohne auf Schritt und Tritt folgt. Im Tap-to-Fly-Modus müsst ihr lediglich eine Stelle auf dem Screen markieren und eure Drohne bewegt sich automatisch dorthin. Ebenfalls neu ist der Panorama-Modus, der automatisch für Panorama für euch erstellt, gibt es den ShallowFocus-Modus, hier wird nur das fokussierte Element scharf gestellt und der Rest des Bildes wird unscharf.
Dank zahlreicher Sensoren auf Nummer sicher
Trotz der geringen Größe der DJI Spark müsst ihr nicht auf Sicherheit verzichten, denn sie besitzt ebenso wie ihre großen Brüder Mavic, Phantom und Inspire eine Kollisionserkennung in der Front, mit der sie Hindernisse erkennt und die Drohne rechtzeitig ausweichen lässt oder stoppt. Eine Vielzahl von weiteren Sensorensorgt für einen sicheren Flug. Zusätzlich zur Hauptkamera sorgen unten gerichtete Kameras, zwei nach vorne gerichtete 3D-Kameras, das Dual-Band-Satellitenpositionierungssystem (GPS und GLONASS), IMU und 24 Prozessoren für Sicherheit. Hindernisse in der Flugbahn sollen so bis zu vor dem Copter rechtzeitig erkannt werden. Über die neue DJI GO App seht ihr dank Geofencing ob ihr euch ev. in einer Flugverbotszone befindet und lässt euch ggf. gar nicht erst starten (doof wenn man in einer Flugverbotszone wie Berlin oder Hamburg wohnt).
Technische Daten DJI Spark
- Gewicht: 300 g
- Abmessungen: 143×143×55 mm
- Diagonale Größe (Ohne Propeller): 170 mm
- Max. Steiggeschwindigkeit: 3 m/s
- Max. Sinkgeschwindigkeit: 3 m/s
- Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
- Max. Höhe über NN: 4,000 m
- Max. Reichweite: FCC: 2 km; CE: 500 m; SRRC: 500 m (Geofencing per GPS)
- Max. Flugzeit: 16 Minuten
- Betriebstemperatur: 0 bis 40° C
- Akkukapazität: 1480 mAh
- Effektive Pixel: 12 MP
- ISO: Video: 100-3200, Foto: 100-1600
- Max. Auflösung: 3968×2976
- Max. Videoauflösung: 1920×1080p bei 30fps
- Stabilisierung: 2-Achsen, mechanisch (Nicken, Rollen)
Die DJI Spark wird zum Marktstart Mitte Juni in fünf Farben erhältlich sein: Alpine White, Sky Blue, Meadow Green, Lava Red und Sunrise Yellow. Die DJI Spark kostet 599 Euro in der einfachen Variante, DJI bietet aber auch die „Fly More Combo“ für 799 Euro an. Hier erhaltet ihr dann u.a. die Fernsteuerung, ein paar Prop-Guards, zwei extra Akku, 2 Paar Ersatzrotoren, Mehrfach-Ladegerät und eine Tasche dazu.
Die Vorbestellungen laufen bereits. Nach dem Lieferdesaster mit der Mavic Pro ist es übrigens sehr zu empfehlen schnell zu bestellen, falls ihr die Drohne noch rechtzeitig zum Sommerurlaub erhalten möchtet.
Fazit zur DJI Spark (ohne sie jemals angefasst zu haben)
Auf den ersten Blick hat DJI zunächst einmal alles richtig gemacht, wenn man sich allerdings die ganze Sache etwas genauer anschaut findet man ev. ein paar kleine Haken. Ich bin zwar nicht die Zeilgruppe die DJI mit der Spark erreichen will, aber dennoch sollte man sich ein paar Gedanken machen.
Über die Technik mache ich mir keine Sorgen, das hat DJI immer recht gut im Griff. Mich stört jedoch, dass die Kamera „nur“ in 1080p mit 30fps Videos aufnimmt. Full-HD reciht in der Regel, aber 60fps hätten es meiner Meinung nach schon sein dürfen.
Controller nicht im Lieferumfang
WA.RUM? Ich hasse es eine Drohne über eine Touch Steuerung zu bedienen, wenn ihr das öfter macht, werdet ihr wissen wovon ich spreche. (Ungenau, keine Reaktion etc.). Dazu kommt noch, dass laut DJI-Support-Forum der Controller der DJI Mavic Pro nicht mit der Spark fuktionieren soll. Ich wäre also gezwungen mir entweder das Fly-more Combo zu kaufen (was Sinn macht) oder der Flight-Controller einzeln für 179€ zu bestellen – und schon kommt man in den Bereich in dem man noch einmal etwas genauer über die Ausgabe nachdenkt.
Der Preis für die einzelne Spark ist in meinen Augen gerechtfertigt, führt den „Normalo“ allerdings etwas hinters Licht, weil man früher oder später merkt, dass eine Controller unabdinglich ist. Also könnt ihr nicht zwingend von den 599€ ausgehen, sondern eher von den 799€, wenn ihr wirklich plant länger mit der DJI Spark zu fliegen.
Alternative zur DJI Spark?
Wer sich dennoch nach einer Alternative umsehen möchte, sollte sich einmal die Yuneec Breeze 4K anschauen, sie bietet zwar nicht so viele Flugmodi, kommt aber mit einer 4K Kamera und ist mit dem Controller noch ein wenig günstiger als die DJI Spark.
Einen Test der DJI Spark werdet ihr wohl nicht bekommen, da DJI mich wohl nicht mag und auf Anfragen eher zaghaft reagiert (meistens aber auch gar nicht).
Rechtliche Informationen zur DJI Spark
Falls ihr euch für die DJI Spark entscheidet, braucht ihr keinen Befähigungsnachweis, jedoch müsst ihr den Copter mit einer feuerfesten Plakette versehen. Wenn ihr als Neuling noch nicht ganz sicher seid, was man darf und was nicht, schaut doch einfach mal in meinen FAQ vorbei.