Display

HANNS.G HL326HPB – wie günstig darf ein Monitor sein?

Große Monitore müssen nicht zwingend teuer sein, wie der HANNS.G HL326HPB zeigt. Für etwa 250 Euro erhält man hier ein 31.5″ IPS Display mit integrierten Lautsprechern und sogar einer Fernbedienung. Ob man für den Preis einen brauchbaren Monitor bekommt, habe ich mir kurz angesehen.

Zu Anfang einmal schnell die wichtigsten technischen Daten:

  • 31,5 Zoll 16:9 LED Monitor
  • 1920 x 1080 Full HD Auflösung
  • IPS Panel mit extrem weitem Betrachtungswinkel 178°/178°
  • Videoanschlüsse: 2x HDMI, VGA
  • Integrierte Stereo Lautsprecher (2x 8 Watt)
  • Vorbereitet für Wandmontage nach VESA (100×100)
  • Multi-Video Funktion

Soweit liest es sich ganz gut, auf spezielle Features wie eine schnelle Reaktionszeit, geringen Input-Lag, einen besonders hohen Kontrast oder einen einstellbaren Standfuß oder ähnliche Komfort-Features muss man allerdings verzichten. Über den VESA-Mount lässt sich im Zweifel aber auch ein entsprechender Monitor-Arm oder ein Standfuß nachrüsten.

Montage

Erstmal will er montiert werden, was denkbar einfach ist: Der Standfuß wird einfach mittels vier Schrauben mit den Monitor verschraubt. Dazu legt man ihn auf eine glatte Fläche, Standfuß dran, hinstellen – fertig. Schafft man auch allein problemlos, ein Handbuch oder eine Anleitung ist ebenfalls unnötig.

Anschlüsse

Um seinen PC, Receiver, oder ähnliches anzuschließen stehen zwei HDMI und ein VGA Anschluss bereit. Auch ein Audio-In steht zur Verfügung, wenn man diesen separat übertragen will – beispielsweise wenn man den VGA Anschluss nutzt. Alle essentiellen Anschlüsse sind also vorhanden. Ein Audio-Out per Klinke für externe Lautsprecher gibt es ebenfalls. Schönes Detail: Die Anschlüsse sind alle seitlich bzw. nach unten ausgeführt, sodass auch eine extrem schlanke Wandhalterung verwendet werden kann, ohne dass die Kabel stören.

Zusätzlich gibt es noch zwei USB-Anschlüsse, deren Nutzen mir allerdings nicht bekannt ist. USB-Sticks werden nicht erkannt, im Handbuch ist dazu auch nichts näheres erwähnt. Es soll wohl möglich sein, darüber die Firmware zu aktualisieren, da es im Moment kein Update gibt, kann ich das leider nicht ausprobieren.

Optik, Verarbeitung

Wenig überraschend besteht das Gehäuse des HANNS.G HL326HPB vollständig aus Kunststoff. Eingefasst ist das Display von einem schlanken, dafür aber glänzenden Rahmen. Die Verarbeitung ist dennoch soweit in Ordnung, echte Kritikpunkte gibt es nicht. Natürlich wirkt der viele Kunststoff fast ein wenig billig – bei einem IPS Display in dieser Größe und Preis ist das aber verschmerzbar. Zudem sieht man die Rückseite nach erfolgter Montage sowieso nicht mehr.

Das Panel

Der wichtigste Aspekt bei einem so günstigen Gerät. Was direkt auffällt: es spiegelt. Zwar nicht besonders stark, aber doch gut sichtbar. Ansonsten ist das Panel gut – insbesondere mit Blick auf das Preisschild. Die Blickwinkel sind sehr großzügig, klar bei einem IPS Panel. Die Farben sind knackig, hier und da wirken sie etwas übersteuert. Das lässt sich über verschiedene Einstellungen aber auch noch etwas entschärfen. Die Darstellung ist ansonsten scharf, grobe Schnitzer leistet er sich hier nicht. Sehr schnelle Bewegungen können hier und da etwas verwaschen wirken, was u.a. an den maximal 60Hz liegen dürfte.

Lichthöfe (Light bzw. Edge Bleeding) gibt es keine, bei genauem Hinsehen entdeckt man etwas Clouding, sowohl bei hellen wie auch bei dunklen Inhalten. Generell könnte der Schwarzwert etwas besser sein. Alles in Allem liefert das Display eine gute Performance ab. Mehr kann man für ein so günstiges Gerät nicht erwarten.

Audio

Lautsprecher sind verbaut – und mehr gibt es da eigentlich auch schon nicht zu sagen. Sie reichen, um mal einen Film zu gucken, wirklich Spaß machen sie aber nicht. Blechern, etwas hohl und Tiefen sucht man vergeblich. Eher eine Notlösung denn eine dauerhafte. Zum Glück gibt es ja den Klinkenanschluss.

Menü

Auch ein Einstellungsmenü gibt es natürlich. Das ist… schlicht und funktional. Wirklich viele Möglichkeiten bietet es nicht. Immerhin lässt sich die Sprache einstellen, wobei Englisch hier wohl die beste Wahl ist. Stellt man Deutsch als Menüsprache ein, tauchen viele Menüpunkte plötzlich auf Spanisch auf. Leicht irritierend. Da es ansonsten keine Software-Features gibt, gibt es auch schon nicht viel mehr zu erzählen über das Menü.

Fernbedienung

Sie ist dabei. Das ist schon mal gut. Auch Batterien sind dabei. Die Fernbedienung hat zwar viele Knöpfe, bei fast allen zeigt der TV aber nur eine Fehlermeldung. Neben dem erwähnten Einstellungsmenü kann man mit der Fernbedienung die Lautstärke regeln, den Monitor Ein- und Ausschalten und die Eingangsquelle wählen. Wahrscheinlich war es hier günstiger, einfach eine vorhandene TV-Fernbedienung beizulegen, als noch eine eigene für den Monitor zu entwickeln. HDMI CEC wird übrigens nicht unterstützt, die Steuerung von angeschlossenen Receivern oder Media-Playern muss also separat am jeweiligen Gerät erfolgen.

Fazit

Für wen eignet sich der Monitor also? Eigentlich für fast alle, die ein möglichst großes Display für möglichst wenig Geld suchen. Große Schwächen leistet sich der HANNS.G nicht. Wer aber einen TV-Tuner, Smarte Funktionen oder ähnliches sucht ist hier definitiv falsch.

Durch die Fernbedienung eignet er sich optimal in Situationen, in denen so ein Gerät als TV und als PC-Monitor herhalten muss – beispielsweise bei beengten Platzverhältnissen. Einen HDMI-Eingang bekommt der PC, den anderen der TV-Receiver oder ein Mediaplayer wie ein Apple TV oder ein Fire TV. Der Energieverbrauch hält sich übrigens auch in Grenzen: 0,6W im Standby und knapp 40W im Betrieb sind zwar keine Rekordwerte, aber völlig in Ordnung.

Das Menü könnte man sich aber noch mal vornehmen – vor allem die deutsche Übersetzung. Und einen kleinen Fehler gibt es da noch: Liegt kein Signal an, zeigt der Monitor permanent ein „No Signal“ Signal an und schaltet nicht automatisch ab.

 

Hannes

Metalhead, Audiophil, meist mit Kopfhörern anzutreffen. Seit Kindertagen am PC unterwegs und seitdem nicht davon weggekommen. Schreibt dinge über PCs, Smartphones und Notebooks ins Internet.

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