Kino

„After Passion“, „Hellboy: Call of Darkness“ & „Shazam!“ im Kino-Flash | April 19

Am Ende des Monats kommt der – Kino-Flash! Hier besprechen wir Filme, für die es keine große Kritik bei uns gab. Heute richtig vollgepackt u.a. mit “Hellboy: Call of Darkness”, “Monsieur Claude 2” und “Dumbo”.

Hellboy: Call of Darkness

Kurze Einleitung: Es ist niemals ein gutes Zeichen, wenn das jeweilige Studio oder die PR-Agentur in zweifacher Ausführung bei Pressevorstellungen verlangt, ein Embargo zu unterzeichnen was am Kinostart erst endet. Meist liegt ein wissentlich schlechter Film zu Grunde – bei dem der Zuschauer aber sehenden Auges ins Verderben geschickt werden soll. Der Reboot von „Hellboy“ ist solch ein Musterbeispiel für ein Kinostart-Embargo. Schlimmster Horrortrash, der in nahezu allen Belangen scheitert. Die CGI-Effekte wirken unsauber bzw. veraltet, der Storyline fehlt es an Drive sowie echtem Witz um vollends zu überzeugen. Del Toro durfte damals nicht seinen 3. Teil mit Ron Perlman realisieren, deshalb wurde nun „The Descent“-Regisseur Neil Marshall mit der Aufgabe betraut ein Neuinterpretation zu schaffen. Was bei Del Toro Kunst war, verwechselt Marshall mit sinnloser Gewaltdarstellung die trotz offiziellem FSK 16-Siegel locker für eine jugendfreie Bewertung reicht. Zumal es Stellen gibt, an denen der nicht zündende Humor á la Deadpool nicht nur bei mir große Fremdscham verursacht. Für die Laufzeit von 121 Minuten mindestens 20 Minuten zu lang ist. Am Ende war ich wütend – da gerade die „Dark Horse Comics“ genügend Potenzial bieten um ein erwachsenes Kino-Universum für ernstere Filme zu schaffen. Warnung vor dem Kinogang!
Release: 11. April. 2019 | FSK: ab 16 | 3D: Ja. | Post-Credit Scene: Nein.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Hellboy: Call of Darkness” gibt es hier.

Kino-Flash
© Metropolitan FilmExport

Monsieur Claude 2

Kaum sind alle vier Töchter unter der Haube wollen sie raus aus Frankreich! Für Monsieur Claude (Christian Clavier) natürlich ein perfekter Grund seinen neuen Schwiegersöhnen die Vorteile der Heimat darzulegen – während schon wieder eine Hochzeit im Hause der Verneuil’s stattfinden soll. Trubel genug für alle, oder? Ja, der Erstling (Monsieur Claude und seine Töchter) war ein wirklicher Überraschungshit in Frankreich und Deutschland – hier lachten über 4 Mio. Kinogänger über die nicht vorurteilsbefreiten Ansichten von Papa Verneuil. Teil 2 verlagert zwar den Fokus mehr auf die Familien überzeugt jedoch einmal mehr mit treffsicherem Humor. Der Cast wurde ebenfalls komplett übernommen. Gerade der Spagat zwischen ausgespielten Klischees und Pointen, die dank Meta-Ebene charmant zünden ist hier durchaus gelungen. Wenn beispielsweise Claude einen syrischen Flüchtling mit der Schaufel K.O. schlägt, weil er einen „Bombengürtel“ anzog es sich aber um eine Rückenbandage handelte sind Lacher vorprogrammiert. Gegen Ende verpasst man einen guten Schlusspunkt, übrigens wie in Teil 1, was das Gesamtergebnis nur minimal schmälert.
Release: 4. April. 2019 | FSK: ab 0 | 3D: Nein. | Post-Credit Scene: Nein.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Monsieur Claude 2” gibt es hier.

Kino-Flash
© Neue Visionen Verleih

Dumbo

Tim Burton dreht einen Disney-Film. Ich war auch überrascht, als ich das las, aber es stimmt. Leider auch, dass Burton nicht wenige Male an die Leine hinsichtlich typischer Inszenierungsmerkmale wie dunkle Erzählweise und kauzige Figuren genommen wurde. „Dumbo“ ist die erste Realverfilmung des Stoffes von 1941 – ein armer Zirkus geleitet vom gutherzigen Direktor Medici kommt in den Besitz eines Babyelefanten mit riesigen Ohren und der Fähigkeit damit zu fliegen. Sogleich kauft der undurchsichtige V. A. Vandevere (Michael Keaton) den Betrieb um das ganz große Geld zu machen. Konventionell und völlig ohne Überraschungen bringt Burton den Klassiker auf die Leinwand. Handwerklich durchaus gelungen bleibt der Film trotzdem nicht lange im Gedächtnis. Einerseits ist Dumbo wirklich gut animiert, dennoch ist die Storyline recht einfallslos. Der Score von Danny Elfman ist gewohnt stimmig. Dem Film fehlt die sprichwörtliche Seele. Einer dieser wenigen Filme, zu denen selbst Filmkritiker nicht viel sagen können.
Release: 28. März. 2019 | FSK: ab 6 | 3D: Nein. | Post-Credit Scene: Nein.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Dumbo” gibt es hier.

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© Disney

After Passion

Stellt euch einen Film vor, der Pimperschmonzette „Fifty Shades of Grey“ und die Teenie-Schnulze „Twilight“ in den Mixer wirft, vorher noch um halbwegs interessante Plots wie „Vampire“ & „sexuelle Perversionen“ reduziert – erhält man „After Passion“. Eine ideenlose und handlungsarme Liebesschnulze, die sich unentwegt aus Klassikern wie „Gefährliche Liebschaften“ etc. bedient. Kurz zur hauchdünnen Storyline: Gutes unschuldiges Mädchen (Josephine Langford) trifft im freshen Collage den bösen unbändigen Jungen (Hero Fiennes-Tiffin). Mit diesem radikal neu gedachten Konzept möchte man natürlich junge Mädels, die ihr Taschengeld selbstständig einteilen dürfen, ins Kino ziehen. „After Passion“ funktioniert selten als echter Film sondern bezieht seine Faszination aus dem Umstand, dass eine „Fan-Fiction“ von Autorin Anna Todd auf der Plattform Wattpad Millionen Leser anzog, ein Buch entstand und die Filmrechte an Paramount gingen. Zusammen mit Constantin Film versucht man die Lücke von „Fifty Shades“ zu füllen und leider geht dieser Plan dank Box-Office (bisher rund 50 Mio. Dollar) auf. Falls ihr euch selbst im Kino einfach nur mit tumben Dialogen wie: „Mich stört es nicht, dass du nackt bist.“ berieseln lassen wollt – eine absolute Empfehlung!
Release: 11. April. 2019 | FSK: ab 12 | 3D: Nein. | Post-Credit Scene: Ja.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „After Passion” gibt es hier.

Kino-Flash
© Constantin Film

Shazam!

Nach „Shazam!“ ist eines klar – der Kurswechsel von Marvel-Konkurrent DC bzw. Warner Bros. ist geglückt. Weg von gänzlich düsteren Stoffen wie „Suicide Squad“ oder dem unsäglich selbstverliebten Zack Snyder-Vehikel „Batman vs. Superman: DoJ“. Mit „Aquaman“ brach eine neue Ära an – farbenfrohe Filme á la Marvel wechseln sich mit rein düsteren Werken wie die kommende „Joker“-Verfilmung ab. Der Einstand des früheren Captain Marvel erinnert an Abenteuerfilme von Spielberg in den 80ern. Im Kern dreht sich die Story um den 15 jährigen Billy Batson (Asher Angel), seitdem er seine Mutter verloren hat, irrt er von Bundesstaat zu Bundesstaat um sie wiederzufinden. Vergebens. Stattdessen landet er in einer charmanten Pflegefamilie und erhält durch Magie die Fähigkeit sich in den Superhelden „Shazam“ zu verwandeln. Deutlich witziger als manch reine Komödie unterhält die Comic-Verfilmung kurzweilig. Die Action ist technisch sauber gearbeitet und der Cast u.a. Mark Strong kann sich ebenso sehen lassen. Einzig die verhältnismäßig leichten Hänger im Mittelteil könnten als negativ erachtet werden. Dennoch macht der Film – auch in 3D – großen Spaß. Gerade wegen dem toll spielenden Zachary Levi.
Release: 4. April. 2019 | FSK: ab 12 | 3D: Ja. | Post-Credit Scene: Ja.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Shazam!” gibt es hier.

Kino-Flash
© Warner Bros.

Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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