ASUS ROG Phone II im Test: Das ultimative Gaming-Smartphone
Schon das erste ROG Phone hat gezeigt, was technisch in einem Smartphone mittlerweile möglich ist. Mit dem ROG Phone II setzt ASUS noch einen drauf: AMOLED-Display mit 120 Hz, Snapdragon 855+, 512 GB Speicher, 12 GB RAM und ein 6.000-mAh-Akku. Das ist wieder eine heftige Ansage. Der Test wird klären, ob das ROG Phone II die Makel des Vorgängers wegbügelt.
Inhaltsverzeichnis
Braucht man Gaming-Smartphones überhaupt? Die Frage nach der Daseinsberechtigung hatte sich in unserer Redaktion mit der Vorstellung der ersten Gaming-Smartphones schon früh gestellt. Im Test konnten Geräte wie das Razer Phone oder das ROG Phone (Test) mit nützlichen USPs wie einem 90-Hz-Display, massig Leistung, großen Akkus und guten Lautsprechern jedoch überzeugen. Zwar gab es auch immer Schwachstellen, aber mittlerweile ziehen einige sogar Features in den Mainstream ein. Stichwort: 90-Hz-Display im OnePlus 7T. Auch bei den Akkus gehen Hersteller immer häufiger auf Nummer sicher. 4.000 mAh gehören im Jahr 2019 schon zum Standard.
Ein Smartphone der Superlative
Damit sich die Frage nach der Daseinsberechtigung gar nicht erst stellt, stopft ASUS das ROG Phone II voll mit brandneuer Technik. Ein AMOLED-Display mit 120 Hz Bildwiederholrate werdet ihr in anderen Smartphones nicht so schnell finden. Einen Snapdragon 855+ mit 12 GB RAM höchstens selten. Und obwohl die aufgerufenen 900 Euro* erstmal nach viel Geld klingen, bekommt ihr dafür mit 512 GB Speicher eine ziemlich üppige Ausstattung.
Wem 512 GB Speicher nicht reichen: Das ROG Phone II ist auch mit einer 1 TB SSD erhältlich – und zwar für faire 100 Euro mehr. Für 700 Euro* bekommt ihr das ROG Phone II mit 8 GB RAM und 128 GB Speicher. Während 8 GB RAM sicherlich auch ausreichend sein dürften, könnten 128 GB nicht erweiterbarer Speicher bei einem Gaming-Smartphone vielleicht doch eng werden.
30-Watt-Netzteil, Lüfter und Hülle
Das ROG Phone II kommt wie der Vorgänger in einer auffälligen und ausgefallenen Verpackung daher. ASUS hat diese jedoch überarbeitet. Der Inhalt lässt sich jetzt deutlich einfacher aus der Verpackung nehmen und auch wieder verstauen. Zum umfangreichen Lieferumfang gehören unter anderem:
- ROG Phone II
- stoffummanteltes Ladekabel (Typ-C auf Typ-C)
- 30-Watt-Netzteil (Quick Charge 4.0)
- ansteckbarer Lüfter
- Kunststoff-Hülle
- weiße Kopfhörer
- verschiedene Silikonaufsätze
- dickes Handbuch
- SIM-Piekser
- drei Gummi-Pfropfen für den seitlichen Anschluss
- zwei Gummi-Standfüße
Die Gummi-Standfüße kann man an den Lüfter ankleben, damit das ROG Phone II mit angestecktem Lüfter auf dem Tisch stehen kann. Schade, dass das nicht schon ab Werk funktioniert, wenn man das Smartphone denn wirklich so nutzen will.
Die Hülle ist quasi der Mankini unter den Smartphone-Hüllen und besteht aus Hartplastik. Sie passt perfekt zum Smartphone und lässt auch die Airtrigger frei, was bei den Hüllen des ersten ROG Phones oft ein Problem war. Zudem könnte ihr sie auch in Verbindung mit dem Lüfter nutzen. Trotzdem hätte ich mir eine zumindest eine Hülle aus Gummi gewünscht, die nicht nur mehr Schutz bei Stürzen bietet, sondern auch angenehmer in der Hand liegt.
Ein echter Klopper, aber sexy
Ihr könnt euch schon denken, dass die ganze Hardware und der große Akku etwas Platz brauchen. Dementsprechend fallen die Ausmaße des ROG Phone II aus. Schon das erste ROG Phone ist ein Brocken, aber im Vergleich zum Nachfolger wirkt es fast schmächtig. Während die Breite fast identisch ist, ist es 12 mm länger und auch 1 mm dicker als das erste ROG Phone. Mit 240 Gramm bringt es auch ordentlich Gewicht auf die Waage.
Bedeutet im Klartext: Für kleine Hände ist das ROG Phone II eher nicht geeignet und auch einhändig lässt es sich nur schwer bedienen.
Das Design hat ASUS leicht überarbeitet. Kinn und Stirn sind etwas schmaler geworden und auch die orangen Akzente wurden leicht reduziert. Auf der Rückseite kommt mehr Glas zum Einsatz, zudem ist der Fingerabdrucksensor verschwunden. Er befindet sich jetzt im Display. Nettes Detail: Die stilisierten Leiterbahnen und der Schriftzug auf der Rückseite haben jetzt einen Flip-Flop-Effekt.
Viel mehr gibt es nicht zu sagen. Insgesamt bleibt das Erscheinungsbild des ROG Phone II etwas Besonderes in der tristen und beliebigen Smartphone-Welt. Als Gamer finde ich es ziemlich cool, obwohl ich die RGB-Beleuchtung des Logos auf der Rückseite dann doch ein bisschen viel ist.
Astreine Verarbeitung und wertige Haptik
Die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen, was bei einem Gerät dieser Preisklasse aber auch erwartet werden darf. Der Aluminium-Rahmen wirkt sehr massiv und insgesamt führt das Zusammenspiel aus dem abgerundeten Glas und Aluminium zu einer geschmeidigen und sich wertig anfühlenden Haptik.
Einziges kleines Manko: Die Spaltmaße des Elements, dass auf der Rückseite in die Mitte hineinragt, könnten etwas schmaler sein. So sammeln sich mitunter kleine Partikel in den Rillen.
Flotter Fingerprint-Sensor im Display
Der Fingerprintreader ist mit dem Generationswechsel in das Display gewandert. Im Vergleich zum Fingerprintreader des Axon 10 Pro und Mi Note 10 reagiert er spürbar schneller und auch sehr zuverlässig. Ob es an dem flotten Display liegt? Keine Ahnung, aber mir gefällt es.
Ihr könnt das ROG Phone II auch mit dem Gesicht entsperren. Das klappte im Test ebenfalls schnell und zuverlässig, zudem ließ sich die Kamera nicht mit einem Bild täuschen.
Viele Anschlüsse, ungünstige Position
Das ROG Phone II setzt wie der Vorgänger auf einen USB-C- und Klinkenanschluss auf der Unterseite. Da der USB-Anschluss im Gegensatz zu den meisten Smartphones nicht mittig angebracht ist, kann es bei Zubehör von Drittanbietern mitunter Komplikationen geben. In meinem Fall ist das die Halterung im Auto, die leider nur in der Mitte eine Aussparung besitzt.
Das ROG Phone II hat wie der Vorgänger ebenfalls einen proprietären USB-Anschluss an der linken Seite, der für spezifisches Zubehör wie den optionalen Lüfter gedacht ist. Cool: Der Lüfter verfügt über einen normalen USB-Typ-C- und einen Klinkenanschluss. Falls ihr mit Kopfhörern spielt, kommt das Kabel euch so an der Seite nicht in die Quere.
Einzigartiges 120-Hz-AMOLED-Display
Zum Display des ROG Phone II kann man eigentlich nur eins sagen: Einfach der Hammer. Mit 6,6″ ist es nicht nur verdammt groß, es ist auch einfach verdammt schnell. Im direkten Vergleich mit dem ersten ROG Phone merkt man auch direkt, dass sich 120 Hz Bildwiederholrate nochmal flüssiger anfühlen. Inhalten flutschen einfach nur so über das Display.
Die Auflösung ist mit 2.340×1.080 Pixeln mehr als ausreichend und reicht für eine Punktdichte von ca. 390 PPI. Es wird also alles knackig und scharf dargestellt, zudem sehen die Farben sehen an dem AMOLED-Display mit HDR-Unterstützung einfach prächtig aus.
Auf der höchsten Helligkeitsstufe leuchtet das ROG Phone II mit ca. 400 cd/m². Unter direkter Sonneneinstrahlung steigt die Helligkeit auf 575 cd/m² an. Falls ihr Leute im Park mit eurem Smartphone beeindrucken und nebenbei gemütlich zocken wollt, geht das also klar.
Das Display verfügt über eine Always-On-Funktion und einen Handschuh-Modus. Ist der aktiviert, lässt sich das ROG Phone II sogar mit Handschuhen bedienen. Selbst Lederhandschuhe waren im Test keine Hürde. Geschützt ist das Display mit Gorilla Glas 6. Das ist zwar bruchsicher, jedoch ziemlich anfällig für Kratzer.
ROG UI mit Dark Mode und X-Modus
Das ROG Phone II wird ab Werk mit Android 9 ausgeliefert. Ein Update auf Android 10 war zum Testzeitpunkt noch nicht verfügbar. ASUS setzt auf das ROG UI, das auch schon beim Vorgänger zum Einsatz kam. Die Oberfläche zeichnet sich durch einen speziellen Gaming-Look aus, der als werkseitiger Dark-Mode durchgeht. Ich finde das Design sehr gelungen.
Im Game-Center könnt ihr eure installierten Spiele mit bestimmten Start-Profilen versehen. Zum Beispiel könnt ihr einstellen, ob eingehende Benachrichtigungen angezeigt werden sollen oder das Spiel automatisch im X-Modus gestartet wird. Der X-Modus steht für volle Gaming-Performance.
Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, hat beim ROG Phone II die Qual der Wahl und kann vielfältigste Einstellungen vornehmen. Von der Empfindlichkeit der Touch-Gesten über Kantenglättung oder Taktfrequenz bis zu Makros und Co. – hier sind euch für die optimale Gaming-Abstimmung kaum Grenzen gesetzt.
Das ROG Phone II verfügt ebenfalls über zwei Zusatztasten, die sogenannten Air Trigger. Diese könnt ihr in Spielen individuell belegen und nutzen, wenn ihr das Smartphone waagerecht haltet. Sie befinden sich jeweils an den äußeren Enden auf der Seite. In Spielen können sie euch tatsächlich einen echten Vorteil verschaffen.
Der Performance-König
Machen wir es kurz: Das ROG Phone II ist vermutlich das aktuell schnellste Smartphone der Welt, das in Serie hergestellt wird. Jedes Spiel wird in der besten Grafik absolut flüssig und butterweich dargestellt. Das verwundert auch nicht, denn neben 12 GB RAM taktet im ROG Phone II mit dem Snapdragon 855+ das aktuelle Spitzenmodell von Qualcomm.
Die subjektive Wahrnehmung quittieren die Benchmarks im X-Modus mit umgeschnalltem Lüfter: Highscore. Übrigens auch ohne X-Modus und Lüfter. Damit ist das ROG Phone II in Benchmarks häufig schneller als 99% aller Smartphones. Das wird sich mit dem Snapdragon 865 im Jahr 2020 vermutlich aber wieder ändern.
Die Leistung ist dabei stets abruf- und auch fühlbar. Sie harmoniert perfekt mit dem 120-Hz-Display. Scrollen, zwischen Tabs wechseln, anspruchsvolle 3D-Spiele spielen, Videos rendern? Alles kein Problem für die brachiale Power des ROG Phone II. Selbst die nervigen Ladezeiten von CSR Racing 2 vergehen an dem Gaming-Smartphone in Windeseile.
Ein besseres Spielerlebnis werdet ihr an einem Smartphone nicht bekommen. Ihr seid mit der Power und dem rasanten Display in der Lage, blitzschnell zu reagieren und so Spielern mit langsameren Smartphones insbesondere bei reaktionsschnellen Spielen deutlich überlegen. Dazu kommen die Air Trigger, mit denen ihr gleichzeitig mehrere Aktionen ausführen könnt als andere Spieler.
Technische Daten vom ROG Phone | |
Software | Android 9.0 Pie – ROG UI |
Prozessor | Snapdragon 855+ (8 Kerne – 2,96 GHz) |
Grafikchip | Adreno 640 |
Arbeitsspeicher | 8 / 12 GB LPDDR4X |
Speicher | 128 / 512 / 1024 GB, nicht erweiterbar (UFS 3.0) |
Display | 6,6 Zoll AMOLED-Display 120 Hz, 1ms 600 nits Helligkeit, 10 Bit HDR FHD+ (2340 x 1080 Pixel, 402,5 PPI) 19,5:9-Format Gorilla Glas 6 |
Kamera | Rückseite: Sony IMX586 48MP (f/1.8) + 13MP (125° Weitwinkel) LED-Blitz Vorderseite: 24MP |
Video | 2160p@60FPS |
Anschlüsse | USB 3.0 Typ-C |
Konnektivität | LTE, 1,2 Gbit/s DL/211 Mbit/s UL WLAN 802.11ac/ad Bluetooth 5.0 NFC |
SIM | Kartenslot: dual Kartengröße: Nano |
Bedienung | 10-Finger-Multitouch und Glove Touch |
Sensoren | In-Display Fingerabdrucksensor, Gesichtserkennung, Beschleuniger, E-Kompass, Gyroskop, Näherungssensor, Hall-Sensor, Umgebungslichtsensor, Ultraschallsensoren für AirTrigger II und Druckstärke, Dual Vibratoren |
Akku | 6.000 mAh mit Schnelllade-Funktion Quick Charge 4.0 |
Maße | 171 x 77,6 x 9,5 mm |
Gewicht | 240g |
Preis | 899,- €* |
Gute Hauptkamera mit Nacht-Modus
Die Kamera war eine der wenigen Schwachstellen beim ersten ROG Phone. Zwar konnte die Hauptkamera bei Tageslicht mit guten Aufnahmen überzeugen und auch Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen waren in Ordnung, das galt jedoch nicht für die Ultraweitwinkel-Knipse. Hier stimmte der Weißabgleich nicht mit der Hauptlinse überein und mit der Dämmerung setzte zudem starkes Bildrauschen ein.
Wie sieht es beim Nachfolger aus? Diesmal setzt ASUS auf den IMX586-Sensor von Sony, der bietet 48 MP, 0,8µm Pixelgröße und ist ½-Zoll groß. Zudem setzt der Sensor auf die Quad-Bayer-Matrix bzw. Pixel-Binning. Bedeutet: Vier Pixel werden zu einem zusammengefasst und mit einer geringeren Auflösung ausgespielt. Der Vorteil? Weniger Rauschen und mehr Details bei schlechtem Licht.
Die Hauptkamera liefert insgesamt einen guten Job ab und die Bilder überzeugen nicht nur bei Tageslicht. Mit den beiden HDR-Modi könnt ihr zudem noch viele Details aus den Fotos herausholen. Diesmal ist außerdem ein Nachtmodus an Bord. Damit könnt ihr auch bei Dunkelheit vernünftige Bilder aufnehmen. Mit dem Portrait-Modus wurden einige Motive sogar noch stimmiger abgebildet als im automatischen Foto-Modus.
Ultraweitwinkel schwächelt bei Dunkelheit, solide Selfie-Cam
Auch das 13-MP-Ultraweitwinkel macht bei Tageslicht gute Bilder. Zwar gibt es immer noch leichte Farbunterschiede zum 48-MP-Sensor, die fallen allerdings sehr gering aus. Bei Nacht würde ich jedoch von Bildern mit der sekundären Linse abraten. Obwohl sie auch auf den Nachtmodus zurückgreifen kann, werden Fotos schnell matschig und verrauscht.
Ihr könnt mit der Kamera übrigens auch 4K-Videos@60 FPS aufnehmen, zudem gibt es eine Slo-Mo- und Zeitraffer-Funktion, einen Panorama-Modus und vieles mehr. Alle, die an die Kamera nicht die gleichen Anforderungen wie an die Performance stellen, sollten mit dem Sensor auf jeden Fall glücklich werden. Schade, dass ASUS beim ROG Phone II keine Triple-Cam mit zusätzlichem Tele-Objektiv verbaut.
Die Selfie-Cam löst mit 24 MP auf. Auch hier kommen vernünftige Bilder zustande und die Freistellung gelingt gut. Bei schlechten Lichtverhältnissen wird die Qualität wie bei allen Selfie-Cams schlechter. Wie immer sagen die unbearbeiteten Beispielbilder mehr als tausend Worte. Mit der Smartphone-Cam-Elite kann es das ROG Phone II schlussendlich nicht aufnehmen.
Warm, aber nicht heiß unter Last
Bedingt durch die ganze Power auf engstem Raum stellt sich die Frage, wie warm das ROG Phone II unter Last wird. Insgesamt bleibt die CPU-Temperatur mit maximal 75°C im X-Modus noch im Rahmen. Der Rahmen des Gaming-Smartphones wird an manchen Stellen zwar spürbar warm, lässt sich aber noch problemlos anfassen.
Wir haben an der wärmsten Stelle des Displays ca. 44°C beim Zocken gemessen. Im normales Modus steigt die Temperatur der CPU auf knapp 70°C an, was in keinem Fall problematisch ist. In gleißender Sonne solltet ihr hohe Belastungen aber womöglich besser vermeiden.
Wer möchte, kann zudem zum ansteckbaren Lüfter greifen. Damit verbessert sich nicht nur die Performance, da die maximalen Taktraten länger gehalten werden können, er wirkt sich auch tatsächlich positiv auf die CPU-Temperatur aus.
Gute Akkulaufleistung
Das ROG Phone II hat mit 6.000 mAh die gleiche Akkukapazität wie das Zenfone 6. Allerdings merkt man im Alltag, dass sich das 6,6″ große AMOLED-Display in Verbindung mit den 120 Hz Bildwiederholrate und der hohen Leistung ordentlich am Akku bedient. Bei moderater Nutzung kommt ihr sehr gut über den Tag und auch gut über zwei Tage. Wer bei 60Hz unterwegs ist, kommt vermutlich auch locker über drei Tage.
Wer allerdings alle Hebel auf volle Leistung dreht und intensiv zockt, knüppelt den Akku auch ohne Probleme innerhalb von mehrerer Stunden leer. Hier kann es helfen, Profile beim Starten der Spiele festzulegen. Zum Beispiel lässt sich das Display auf den 120-Hz-Modus umschalten, sobald ihr ein Spiel startet. Zum Surfen reichen aber vielleicht auch 60 oder 90 Hz.
Mit der 30-Watt-Netzteil aus dem Lieferumfang soll das ROG Phone II laut ASUS innerhalb von 58 Minuten wieder aufgeladen sein. Diese Ansage verfehlt das ROG Phone II zwar deutlich, aber innerhalb von einer Stunde seid ihr immerhin bei 74%. Nach 90 Minuten stehen 94% auf der Uhr. Komplett geladen ist das Gaming-Smartphone allerdings erst nach 120 Minuten.
Sehr guter Stereo-Klang bei mittlerer Lautstärke
Das ROG Phone II besitzt wie der Vorgänger Stereo-Lautsprecher auf der Vorderseite. Das Klangbild überzeugt bei bis zu ca. 75% Lautstärke mit Ausgewogenheit und wahrnehmbaren Details. So gute Lautsprecher findet man bei Smartphones äußerst selten. Dreht ihr die Lautstärke jedoch weiter auf, solltet ihr euch auf blutenden Ohren gefasst machen, denn die Höhen werden deutlich überstrapaziert.
Auch die mitgelieferten In-Ears dürften für den Otto-Normal-Verbraucher ausreichend sein. Da die Form an das Ohr angepasst ist, fallen sie auch nicht so schnell heraus.
Fazit: ASUS ROG Phone II
Das ROG Phone II ist einfach verdammt geil. Wäre ich 15 Jahre jünger, würde das ROG Phone II ganz oben auf meinem Wunschzettel stehen. Aber auch jetzt bin ich von dem Gaming-Smartphone sehr angetan. Allein die unmenschliche Leistung und das rasante 120-Hz-Display sind allererste Sahne.
Dabei ist das ROG-Phone II erwachsener geworden, und es hat im Gegensatz zu mir nur ein Jahr bzw. eine Generation gedauert. Das gilt nicht nur für die opulenten Ausmaße, sondern auch für das Design. ASUS geht einen Schritt in die richtige Richtung – und zwar zurück. Das Gewicht und die Abmessungen dürften für einige Nutzer sicherlich trotzdem abschreckend sein.
Neben den offensichtlichen Highlights bietet das ROG Phone II auch viele andere positive Eigenschaften, die es für sehr faire 900 Euro* zu einer empfehlenswerten Flagship-Alternative machen: 512 GB interner Speicher, Stereo-Speaker, schickes ROG UI mit Dark Mode, Klinkenanschluss und der schnelle und zuverlässige Fingerabdruckscanner im Display.
Bei vielen Smartphone-Herstellern zahlt ihr alleine für den internen Speicher ordentlich drauf. Da ist es dann auch verschmerzbar, dass beim ROG Phone II keine Speichererweiterung möglich ist. Insgesamt ist das Gaming-Smartphone damit trotz des Preises von 900 Euro* sogar vergleichsweise günstig.
Natürlich hat das ROG Phone II auch Schwachstellen. Über Softwareupdates liegt bei ASUS immer eine gewisse Ungewissheit. Zudem ist es schade, dass ASUS auf eine Triple-Cam mit Teleobjektiv verzichtet. Die Kamera ist insgesamt zwar deutlich besser als beim Vorgänger, so wäre das ROG Phone II für mich aber nicht nur das ultimative Gaming-Smartphone, sondern das ultimative Smartphone geworden.
Stand: 13. Dezember 2019