Filmkritik zu „Coco“
Disney verzaubert mit „Coco“ den mexikanischen Totentag in die Kinosäle. Herrlich verspielt, technisch mehr als herausragend sowie mit der nötigen Portion Tiefe ist die Geschichte rund um den Jungen Miguel wie gemacht für kalte Wintertage. Unsere Kritik zum Film.
Disney-Filme im Zusammenspiel mit Pixar sind in jedem Jahr ein wirkliches Highlight. Man kann förmlich die qualitativen wie kreativen Fortschritte der Studios bestaunen. Zum einen sticht in „Coco“ eine fantastische Technik heraus. Details ob nah oder fern sind scharf und Texturen könnten nicht vielschichtiger sein. Im letzten Jahr wurde der Zuschauer an die paradiesischen Strände der Karbik mit „Vaiana“ gespült und versuchte den „Eiskönigin“-Hype ähnlich für sich einzunehmen. Trotz poppigen Songs und lustigen Gags für Jung und Alt gelang dies nur in kleiner Dosis. Elisa ist auch 2018 noch gefühlt in jedem Kinderzimmer als Puppe, Spielhaus oder gar als 3D Blu-Ray präsent. „Cars 3“ wurde relativ beiläufig Ende September in die Kinos gebracht und diente vielmehr als Füllwerk zwischen den „großen“ Disney-Highlights. „Coco“ entführt das Publikum sowie den kleinen mexikanischen Jungen Miguel am Tag der Toten (Día de Muertos) in die sprichwörtliche Totenwelt zu seinen Verwandten. Was sofort auffällt, Pixar fasst, für einen kindgerechten Film, durchaus mutig die Eisen „Tod“ und später „Mord“ auf. Dennoch wird dies so charmant inszeniert, dass vor lauter Lachen und Mitfiebern keine Zeit zum gruseln bleibt. Gut so!
Der zwölfjährige Miguel liebt Musik über alles. Das ist seiner strengen Familie aber ein Dorn im Auge. Sie verbietet ihm, jede noch so kleine Note zu spielen. Miguel kann seinen großen Traum aber nicht einfach vergessen und möchte unbedingt so gut werden wie sein musikalisches Vorbild Ernesto de la Cruz (Heino Ferch). Als Miguel sich eines Tages wieder einmal fortschleicht, landet er aus Versehen im Reich der Toten und trifft dort auf die Skelette seiner Vorfahren. Der Ort ist so farbenfroh, prächtig und voller Musik, dass der Junge aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Doch kann er dort natürlich nicht bleiben. Damit wechselt „Coco“ wunderbar zwischen Road Movie und Fantasy. Das Drehbuch von Adrian Molina & Matthew Aldrich strotzt nur so vor herrlich absurden Ideen. Wie eine Art Zollkontrolle von der Totenwelt zur menschlichen Welt. Oder Miguels verrückter Hund Dante, der ihm überall folgt und nicht nur ein Mal eine Schneise der Verwüstung hinterlässt. Zumal die Balance zwischen Klamauk und melancholischer Tiefe hier hervorragend liegt. Die Kamera hält Action-Sequenzen in ruhiger Lage fest. Musikalisch orientiert man sich natürlich mexikanische Gitarrenklänge. Mir persönlich hat es auch besser gefallen, dass weniger gesungen wurde. Runtergebrochen waren es nicht mehr als drei Lieder. Viele Gags basieren auf visuellen Pointen wie dass ein Selfie einfach mit dem Kopf des Bodyquards gemacht wird. Gegen Ende wird es nochmals spannend, bis das wichtigste auf der Welt offenbart wird – Familie.
Unser Fazit zu „Coco“
Pixar hat sage und schreibe seit 2011 an diesem Film gearbeitet. Alleine diese Tatsache lässt erahnen wieviel Arbeit in „Coco“ steckt. Und man merkt es in jeder Szene. Die Geschichte von Miguel wird herrlich humorvoll erzählt. Ernste Themen wie „Tod“ werden charmant inszeniert sodass Eltern keine Angst haben müssen, mit überforderten Kindern aus dem Saal zu kommen. Die Animationstechnik könnte nicht fortschrittlicher sein und überzeugt als „State of the Art“. Insofern ist „Coco“ eine wirkliches Kino-Highlight, dass sich perfekt eignet um kalten Wintertagen zu entfliehen.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Coco“ gibt es hier.
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