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Gamescom 2018: Unser Fazit

Gamescom 2018: Die diesjährige Gamescom geht mit einem neuen Besucherrekord, vielen Spielen und noch mehr Aktionen zu Ende. Wir haben uns durch die Gänge gekämpft und frische Neuheiten auch abseits der großen Demo-Stationen entdeckt. Unser Fazit zur Messe.
Herzlichen Glückwunsch! Die Gaming-Messe „Gamescom“ feiert nämlich in diesem Jahr ihr 10. jähriges Jubliläum. Ähnlich wie Phönix aus der Asche entstieg diese Messe aus der in Leipzig beheimateten „Games Convention“. Aus unterschiedlichsten Gründen (wie der Umzug in eine strukturstärkere Ungebung etc.) wurde ab 2009 Köln als Austragungsort auserkoren und seitdem reisen Hundertausende Jahr für Jahr in die Domstadt. In diesem Jahr wurde zudem ein neuer Besucherrekord mit über 370.000 Gästen vermeldet. Der Mix aus klassischer Fachmesse, festes Programm mit Panel-Vorträgen und Aktionen innerhalb der Stadt funktioniert bestens.
Microsoft präsentierte sich gewohnt weitläufig mit ihrem Stand. Unzählige Demo-Stationen, die von „Metro Exodus“ bis zu kleinen Indie-Perlen wie „Ori and the Will of the Wasps“ reichten gab es anzutesten. Auch durfte ein klassischer Vault-Boy aus „Fallout 76“ ebenso wenig wie das Equipment für körperlich eingeschränkte Gamer fehlen. Gute Sache von Xbox! In Halle 8 ebenso zu bestaunen war der recht untypische Messeauftritt von „Fortnite„. Spielbare Stationen gab es fast nicht – dafür einen ausgewachsenen Abenteuerspielplatz mit mechanischem Bullen und Seilbahn. Am Freitag gab es jedoch ein Gerücht wie die Kollegen von IGN berichteten, nichtsdestotrotz konnte sich Nachbar „THQ Nordic“ mit seinem kreativen Stand im Stile des kommenden Action-Adventure „Biomutant“ behaupten.

Scharfe Klingen und Minispiele

Nintendo setzte in diesem Jahr auf Klassiker sowie ausschließlich Party- oder Online Multiplayer-Spiele. So gab es neben dem Dauerbrenner „Splatoon 2“ erstmals eine spielbare Demo zu „Smash Bros. Ultimate“ und ulkige Minispiele in „Super Mario Party“ zu bewältigen. Zum Beispiel: Per Joy-Con rhythmische Handbewegungen vollführen um Mario mit Dreirad ins Ziel zu bekommen. Oder ein quardratisches Fleischstück als Erster am schnellsten anzubraten. Den Titel wir lustigerweise gar nicht auf dem Zettel. Activision stellte die leider kürzlich verschobene „Spyro Reignited Trilogy“ vor – drei Level gab es zu meistern. Allesamt herrlich verspielt plus verbesserter Steuerung und grafisch beeindruckend. Diese Zeitreise können wir gar nicht mehr abwarten. Erwachsener ging es bei „Sekiro: Shadows die twice“ zu – im altertümlichen Japan gingen wir als Ninja mit Enterhaken auf die blutige Pirsch. Der Stil von Entwickler FromSoftware ist klar zu erkennen, der Schwierigkeitsgrad ebenso. Jene die Angst hatten, dass durch die Kooperation mit Activision ein weichgespültes „Dark Souls“ erscheint, können aufatmen. „Sekiro“ hat es in sich. Erinnert an „Tenchu“.
PlayStation ging es dieses Jahr sichtlich ruhiger an und präsentierte „nur“ „Marvel´s Spider-Man“ und drei kleinere VR-Titel auf der Messe. Doch der Superhelden-Blockbuster verspricht nicht zu viel – wir hatten die Chance eine größere Preview-Version anzuspielen. Am anderen Hallenende gab sich EA gewohnt prächtig mit jährlichen Titeln wie „FIFA“ oder auch „Madden“ die Ehre. Natürlich durfte auch das im Oktober erscheinende „Battlefield 5“ mit reihenweisen Anspiel-Konsolen nicht fehlen. Und doch musste man selbst am Fachbesucher-Tag dort schon Schlange stehen. Zweifellos cool war der „Stand“ von „Overkill´s The Walking Dead“ der eher einer verrosteten Schutzplattform glich. Im Inneren konnten Interessierte jeweils eine Mission im Koop ausprobieren.

Abseits des Mainstream

Ubisoft kleckerte nicht sondern glotze mit seinen Top-Titeln „Assassins Creed: Odyssey„, „The Division 2“ und selbst „Just Dance 2018“ war heiß begehrt. Leider blieb trotz vielen Aktionen auf der Bühne der „Wow!“-Effekt aus. Bunter wurde es unter den großen Hallen – kleinere Entwickler aus insgesamt 114 Ländern stellten ihre Projekte, die von 2D-Spielen á la Undertale bis zu bombastischen 3D-Titeln reichten vor. Hier konnte man dem lauten Trubel des Mainstream entgehen und eine andere Seite der Branche entdecken. Retro-Fans konnte Halle 10 begeistern, als „familienfreundliche“ Zone betitelt, wurden Spielautomaten sowie ältere Gaming-System vorgestellt. Nahezu alles war direkt anspielbar. Also war eine Fahrt in „Outrun“ möglich um danach das originale „Space Invaders“ zu erleben. Falls Redebedarf entstand waren die Standbetreiber nicht weit entfernt.
Alles in allem war die diesjährige Gamescom ein großes Fest für Spieler. Zur Eröffnung wurden auch einige Weltpremieren von Publishern wie Ubisoft, Bandai Namco und einigen anderen bekannt gegeben. Politische Gäste darunter Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung in der Bundesregierung, Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln Henriette Reker veranschaulichten, dass Videospiele kein bloßes Nischenthema mehr ist. Unsere Füße qualmen noch immer deshalb verabschieden wir und sehen uns nächstes Jahr zur Gamescom 2019 in Köln wieder.

Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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