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Gamescom 2019: Cyberpunk 2077

Bedrohlicher Bass, menschliche Abgründe und verdammt viel 80er Jahre-Flair – Cyberpunk 2077 war auch 2019 nicht spielbar, wartete jedoch mit live gespieltem Gameplay auf. Wie groß unsere Erwartungen sind und ob Keanu Reeves hier reinpasst, verraten wir euch jetzt.

Bar ohne Kinkerlitzchen

Dröhnender Bass, stickige Luft und eine abgerockte Bar mit futuristischem Bier im Kühlschrank. Den verrückten Jungs & Mädels von „CD Projekt RED“ muss man eines lassen – sie lassen sich nicht lumpen, um bereits im Vorraum eine bestimmte Atmosphäre aufzukeimen. Letztes Jahr nicht minder gut bestückt, servierten die polnischen Entwickler morgens um 10 schon Apfelcider. Wie gewohnt fanden wir uns im recht heimeligen Präsentationsraum wieder in dem rund 60 Menschen Platz finden. Vor dem Publikum findet sich eine Leinwand auf der, der Startbildschirm von „Cyberpunk 2077“ aufleuchtet. Gespielt wurde mit dem Xbox Elite Controller – ob die eigentliche Demo auf einem PC oder gar Xbox One X läuft, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Zu Beginn wird uns nochmals gezeigt, dass unser Protagonist „V“ sowohl männlich als auch weiblich spielen können. Im Customize-Menü sind keine Grenzen gesetzt. Jacke, Schuhe oder das Shirt sind frei wählbar. Amüsant, Keanu Reeves agiert in seiner Rolle als „Johnny Silverhand“ als holographischer Geist. Seine Sprüche lockern die teils düsteren Abschnitte auf.

Cyberpunk 2077
© CD Projekt RED

Cyberpunk 2077 in Night City

Obwohl die Spielwelt allgemein viel zu dreckig-schön kredenzt wird, um sie nicht erleben zu wollen. Jeder NPC steht nicht ohne Grund da sondern tut irgendetwas. Mal laufen Sie von A nach B, dann kaufen sie etwas an Ständen oder sprechen uns oder andere Figuren an. Kinder werfen Steine auf Kameras und machen damit ihren Unmut über die Regierung Luft. Das Gameplay wirkt nahezu ausgefeilt. Entweder per Stealth oder Rambo-Manier müssen wir einen Bereich der „Voodoo“-Gang infiltrieren. Wie im geistigen Vorbild „Deus Ex“ liegt es uns völlig frei, ob wir als Hacker oder eben Kämpfer unsere Aufträge absolvieren. Hilfreich ist, dass das Spiel uns jederzeit das Geschlecht sowie die Ausrichtung der Figur wechseln lässt. Beispiel: Wir müssen einen Durchgang passieren – oben hängt eine Kamera. Zwei Möglichkeiten wir hacken die Kamera außer Gefecht oder schießen sie ab und alarmieren die umherwanderten Gegner. Man entscheidet sich für die erste Möglichkeit. Kurz darauf geht es deutlicher gewalttätiger zur Sache – mit Maschinengewehr räumen wir kräftig auf. Nahkämpfe sind äußerst brutal mit abgeschlagenen Gliedmaßen dargestellt, die nur zu gerne per Zeitlupe eingefangen werden. Hier wandelt sich der Titel vom Rollenspiel zum Shooter. Ohne technische Defizite dürfen wir gebannt dem Spektakel folgen.

Gewalt mit Stil

Am Schluss wartet noch die Anführerin des Clans, die es im letzten Fight zu bekämpfen gilt. Mit allerlei Schießeisen aus unserem Arsenal ist selbst die starkgepanzerte Dame nicht davor gefeit ins steinige Gras zu beißen. Hier zeigt sich „Cyberpunk 2077“ von seiner stärksten Seite. Stylische Action perfekt in Szene setzen. Der Auftrag erfüllt und ab zur Basis. Positiv: Wir können jederzeit ein Fahrzeug besteigen, wie jetzt das Motorrad sowie die Perspektive ändern. Von Ego zu Third-Person. Im gleißenden Sonnenlicht und düsterem Techno im Ohr folgen wir den Spuren. Und in diesem Moment endet auch der Ausflug nach Night City. Wir können den Trip dorthin gar nicht mehr abwarten, denn dieses Spiel wird 2020 viele Leute beeindrucken.
Cyberpunk 2077 ist ab 16. April 2020 für PlayStation 4, Xbox One und PC erhältlich.
Zu unserem Gamescom-Special 2019

Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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