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Just Cause 3 im Test

Just Cause 3: Rico Rodriguez kehrt mit reichlich Actionspaß zurück. Im nunmehr dritten Abenteuer gilt es die eigene Heimat von einem skrupellosen Diktator zu befreien. Unser sommerlicher Test zum älteren aber nichtsdestotrotz großartigen Titel.

Aus der Action in die Action

Kaum ist Rico Rodriguez von seinem letzten Auftrag aus dem südöstlichen Panau wieder auf der Heimreise gibt es neue Probleme. Doch zu allererst sollten wir klären wie es die Entwickler von „Avalanche“ geschafft haben, ihre Action-Reihe mit jedem Teil an den gegenwärtigen Spieletrend anzusetzen. Teil 1 kam 2006 raus, hier wurde klar auf den immer bleibenden GTA-Spirit gesetzt. Will heißen, eine weitläufige Open World mit verschiedenen Zonen sowie einem Füllhorn an Boliden und anderen Fortbewegungsmitteln wahlweise Flugzeugen oder Booten. In paradiesischer Lage galt es einen Regierungswechsel mit explosiven Argumenten herbeizuführen. Basen mussten gekapert, Geiseln gerettet und übliche Missionen bestanden werden. Teil 2 konnte von mehr Konsolen-Power profitieren und wirkte in sich runder als das Original krankte jedoch an wiederholtem Missionsdesign und technischen Patzern. Nun wollen es die Schweden mit dem Nachfolger wissen und können schlussendlich mit Michael Bay-artiger Action überzeugen.
Die Story von Just Cause erinnert zeitweise an 80er-Actioner á la Chuck Norris & Stallone. Nur wurde hier mit mehr Budget gearbeitet. Kaum sitzt Protagonist Rico Rodriguez im Hubschrauber gen Heimat ereilt ihn eine Hiobsbotschaft. Während seinen Einsätzen übernahm der mächtige General Di Ravello die Region Medici. Ohne Verschnaufpause springt, wortwörtlich, Rico samt Panzerfaust in sein neues Abenteuer bei dem ihn sein Kindheitsfreund Mario sowie die Wissenschaftlerin Dimah mit allerlei Sprüchen und Gadgets zu Verfügung stehen. Handlung bewegt sich zwischen notwendigen Mittelmaß und klassischer B-Movie Atmosphäre. Doch irgendwie passt das. Die mitunter nur 45 sekündigen Zeichensequenzen vor einer bzw. nach einer Mission lassen den Spieler schmunzelnd zurück. Da „Avalanche Studios“ mit reichlich absurd-komischen Ideen ihre Figuren erzählen. Besonders die deutsche Synchro ist ganz gut geraten, da man für die Hauptfigur den Schauspieler Moritz Bleibtreu gewinnen konnte, der seine Sache mehr als gut macht. Die übrigen Stimmen passen jeweils gut zu den Charakteren.

Ausbalanciertes Gameplay

Doch das Gameplay ist der wahre Star. Anfänglich sind wir noch etwas wackelig auf den Beinen, was sich jedoch nach rund einer Stunde Einarbeitungsszeit erledigt hat. Die ersten 15 Minuten dienen als Tutorial und verbinden allesamt die nächsten Abläufe. Rennen, Springen, Fallschirm benutzen, Basen zerstören und Autos kapern bilden quasi das Kern-Gameplay in Just Cause 3. Bereits früh erhalten wir einen Wingsuit mit dem wir wie ein Vogel knapp über den Boden schweben und uns damit fortbewegen können. Haben wir es erstmal raus, hat gerade dieses Gadget für viele freudige Momente gesorgt, wenn wir kilometerweit entfernte Ziele in kürzester Zeit erreichen. Zudem der Enterhaken aus den vorherigen Teilen hier einen besseren Nutzen bietet. Nach ca. 2 Stunden seid ihr so eingeübt, dass euch halsbrecherische Stunts leicht von der Hand gehen. Diese sollte man auch dringend nutzen, denn je stärker die Basen oder eingenommenen Städte bewacht sind, desto zielsicher sind eure unzähligen Gegner. Ein Mix aus Geschwindigkeit sowie Feuerkraft kann euch aber aus allen Situationen gut raus bringen. Die Missionen sind jeweils verschieden angelegt erinnern aber teilweise an vorangegangene, wenn wir beispielsweise mal wieder eine Stadt befreien müssen. Hierzu müssen wir eine Checkliste füllen, wie Lautsprecher zerstören oder Polizei-Stationen einnehmen. Als Abwechslung dienen kleine „Herausforderungen“ wie Wingsuit-Rennen und mit einem explosiven Fahrzeug in ein Gebiet fahren und explodieren lassen. Ganz nett für zwischendurch.
Grafisch ist Just Cause 3 auch ein Jahr nach dem Release eine wahre Augenweide. Die Umgebung wirkt durch ihre Bewohner, Landschaft und Geräusche lebendig und zeigt dass das Studio viele alte Fehler bereinigt haben. Auf die Avalanche eigene Grafik-Engine wurde gesetzt. In unserem Test konnten wir wenig bis kein Kantenfilmmern feststellen nur, wenn auf dem Bildschirm sehr viel los war brach die Framerate auf unter 30fps runter, was den Spielfluss etwas stört. Selbst die PS4 Pro war davon betroffen. Ähnlich wie in „Uncharted 4“ liefert Komponist Henry Jackman einen sehr guten Score. Mal treibend, mal zum ausatmen – ist jeder Stil dabei und unterstreicht die Situation mehr als perfekt.

Unser Fazit zu Just Cause 3

Was ist James Bond + Xander Cage (XXX)? Richtig! Just Cause 3. Ein aberwitziges Action-Feuerwerk ohne Kompromisse, dass alles in einen Topf wirft was in den letzten Jahren an Third-Person Shootern auf den Markt kam. Ein bunter Reigen aus GTA-Versatzstücken, Action aus Call of Duty und dem Wahnsinn aus… nun ja Just Cause. Hier ist jede Situation mit Aberwitz geprägt und lasst den Spieler auf einen großen digitalen Spielplatz los, der mit tollen Ideen versehen wurde. Von den mitunter argen technischen Schwierigkeiten abgesehen ist Just Cause 3 der beste Teil seiner Reihe.
Entwickler: Avalanche Studios – Preis: 39,99 Euro – Für PlayStation 4, Xbox One und PC – USK: ab 18

Just Cause 3 (PlayStation 4)

Spielspaß - 90%
Gameplay - 85%
Grafik - 85%
Technik - 65%

81%

Empfehlung!

Kompromissloses Action-Feuerwerk mit unendlichen Möglichkeiten und grandiosem Gameplay.

Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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