Ein Wort genügt, um die aktuelle Stimmung unter Xbox-Fans zu beschreiben: Verwirrung. Microsoft hat den Game Pass, jahrelang das Vorzeigemodell für modernes Gaming-Abo-Design, einmal komplett auf links gedreht. Neue Namen, neue Preise, neue Versprechen – und ein bisschen das Gefühl, als würde man plötzlich für etwas bezahlen, das man bisher schon hatte. Seit kurzem gelten neue Preisstrukturen. Der Abo-Dienst, der sich einst als günstige All-in-One-Lösung für Spieler:innen verstand, setzt jetzt stärker auf Staffelung – oder wie Microsoft es nennt, „personalisierte Spielgewohnheiten“. Hinter dieser Formulierung steckt jedoch vor allem eine massive Preissteigerung. Ein Überblick.
Die Basis heißt nun Essential und ersetzt den bisherigen Core-Tarif. Für 8,99 Euro im Monat gibt es weiterhin Zugriff auf Online-Multiplayer und einen überschaubaren Katalog von rund 50 Titeln, darunter „Hades“, „Cities: Skylines – Remastered“ und „Stardew Valley“. Neu ist, dass die gesamte Bibliothek jetzt auch auf dem PC spielbar ist – inklusive Cloud-Streaming, das laut Microsoft keine Beta mehr sei, sondern ein fester Bestandteil des Angebots.

Eine Stufe darüber liegt Premium, das alte Standard-Abo. Es kostet nun 12,99 Euro und umfasst über 200 Spiele auf Konsole und PC. Darunter finden sich populäre Dauerbrenner wie „Minecraft“, „Forza Horizon 5“, „GTA V“ oder „Diablo IV“. Neuerscheinungen aus den Xbox-Studios landen hier allerdings erst Monate nach Release – mit einer auffälligen Ausnahme: Die mittlerweile hauseigene „Call of Duty“-Reihe bleibt weiterhin exklusiv dem teuersten Paket vorbehalten.
Dieses trägt den Namen Ultimate und markiert das neue Flaggschiff des Systems. 26,99 Euro monatlich sind eine klare Ansage – vor allem, wenn man bedenkt, dass derselbe Plan vor einem Jahr noch fast zehn Euro günstiger war. Dafür verspricht Microsoft eine aufgebohrte Leistung: Über 400 Spiele, 75 Day-One-Releases jährlich, Zugriff auf EA Play, Ubisoft+ Classics und ab Mitte November auch eine „Fortnite Crew“-Mitgliedschaft.
Das klingt nach einem Rundum-Sorglos-Paket, ist aber bei näherem Hinsehen ein teureres Vergnügen. Aufs Jahr gerechnet kratzt das Abo insgesamt an der 325-Euro-Marke – ohne Rabatte, denn Microsoft bietet, anders als PlayStation, keine Jahres- oder Quartalspakete an. Wer also alles zum Launch spielen will, muss zahlen oder auf Implemitierung in den Pass hoffen.
Auch PC-Spieler:innen spüren die neue Preispolitik. Der PC Game Pass kostet nun 14,99 Euro monatlich. Immerhin bleibt hier der direkte Zugriff auf Day-One-Releases bestehen – ein Trost, wenn man den parallelen Preissprung von über 30 Prozent bedenkt. Zudem hat Microsoft das Rewards-System überarbeitet. Statt direkter Rabatte auf Add-ons oder DLCs werden künftig Punkte gutgeschrieben, die sich später in Guthaben umwandeln lassen. Ultimate-Kund:innen erhalten zehn Prozent des Kaufpreises in Punkten, Premium-Mitglieder immerhin fünf. Nur bei EA-Play-Titeln gilt weiterhin der bekannte Rabatt auf DLCs.
Kündigungen nach Bekanntgabe
Laut Unternehmensangaben wurde die Neustrukturierung eingeführt, um „mehr Flexibilität und Wert“ zu schaffen. In der Praxis wirkt sie jedoch wie ein Re-Branding mit Preisschild. Die automatische Umstellung bestehender Abos auf die neuen Kategorien führte bereits zu massenhaften Kündigungen und teils überlasteten Servern – ein Indiz dafür, dass viele Nutzer:innen wenig Begeisterung für das neue Modell empfinden.
Immerhin bleibt Microsoft seiner Linie treu, den Game Pass als Schaufenster künftiger Großproduktionen zu nutzen. Unter den angekündigten Day-One-Titeln finden sich „Call of Duty: Black Ops 7“, „High on Life 2“, „Ninja Gaiden 4“ und „The Outer Worlds 2“. Dass dabei vor allem Third-Party-Deals und der Ausbau des Cloud-Gamings in den Vordergrund rücken, deutet auf eine langfristige Strategie hin: weg vom Konsolenverkauf – hin zum universellen Ökosystem.
- Spiele Call of Duty: Black Ops 6, Indiana Jones und der große Kreis, Avowed und viele weitere Titel direkt ab Release und erlebe Hunderte großartige Spiele wie Starfield, Forza Motorsport, Diablo IV und mehr mit Xbox Game Pass Ultimate.*
- Spiele mit deinem Freundeskreis zusammen im Online-Konsolen-Multiplayer.
- Hol dir die beliebtesten Serien wie F1, Battlefield, und STAR WARS mit EA Play.
Wie weit Spieler:innen diesen Kurs mitgehen, hängt wohl weniger von den nächsten Titeln als vom Preisgefühl ab. Kurz vor Veröffentlichung des Artikels gab Xbox bekannt: Die aktuelle Preiserhöhung des Xbox Game Pass betrifft ausschließlich Neukunden. Bestehende Mitglieder behalten vorerst ihre bisherigen Konditionen und müssen keine sofortigen Mehrkosten befürchten, wenn sie ihr Abo automatisch verlängern – in den Chefetagen von Microsoft bekam man die lautstarke Kritik also mit.
Titel: Xbox Game Pass (neue Abo-Struktur). Release: seit 1. Oktober 2025 aktiv. Plattformen: Xbox Series X/S, PC, Cloud. Entwickler: Microsoft Game Studios.
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