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Nokia 7.2 im Test: Nokias Triple Kamera Update ist gelungen

Nokias Mittelklasse hört nach dem letzten Update auf den Namen Nokia 7.2. Mit einem Snapdragon 660, 4 GB RAM und 64 GB Speicher hat das 6,3 Zoll (ca. 16 cm) Gerät viel Konkurrenz und kann sich dank einem einfachen Trick doch ganz einfach davon abheben.

Der Name Nokia hat unter Microsoft ganz schön gelitten und wurde erst Ende 2016 durch HMD Global wieder Leben eingehaucht. Vorbei waren das Windows Betriebssystem und der Office-Fokus. Unter dem neuen Banner hieß es jetzt mehr Lifestyle mit Android und dazu noch einen vernünftigen Preis. Auch beim Nokia 7.2 gilt noch immer diese Devise.

Null-Risiko-Design

Beim Design geht das Nokia 7.2 keinerlei Risiko ein. Es ist eine klassische Barrenform mit einer Tropfennotch. Der Rahmen um die Notch ist vielleicht etwas breiter, als er sein müsste. Vorder- und Rückseite des Smartphones sind aus Glas und damit reiht es sich auch dieses Nokia in die Riege der rutschigen Smartphones ein, die gerne mal zu Boden fallen, wenn man nicht hinschaut. Ein einfaches Case schafft da Abhilfe.

Beim Display handelt es sich um IPS Display. Es fehlen also die knalligen Farben eines OLED-Displays. Nichtsdestotrotz sind die Blickwinkel stabil und die Farben wirken natürlich. Für den Preispunkt macht das Display einen guten Job. Mit maximal 440cd/m² erreicht es auch eine gute Helligkeit für den Alltag.

Auf der Rückseite befindet sich unterhalb des Kameramoduls auch der Fingerabdrucksensor. Er lässt sich gut erreichen und erkennt auch den Finger in 9/10 Fällen korrekt. Einzig die Reaktionszeit zwischen „Finger berührt Scanner“ und „Display reagiert“ ist gefühlt etwas zu lang.

Auf der linken Seite befindet sich unterhalb des SIM-Karten-Schachts noch eine Taste für den Google Assistent. Wie viel Sinn es hat, eine eigene Taste dafür zu verwenden, wenn der Assistent doch nur darauf wartet angesprochen zu werden. Die Taste kann auch deaktiviert aber nicht neu belegt werden. Die Einstellung für einen Assistant-Trigger ausschließlich per Hardware-Taste haben wir nicht gefunden.

Ausreichend Performance

Bei der Performance macht der Snapdragon 660 die meiste Arbeit. Dadurch performt das Nokia 7.2 bei den meisten Tasks genau wie man es von einem Mittelklassetelefon erwartet. Klar öffnen die Apps auf einem OnePlus 7T dank USF 3.1 Speicher schneller, aber für die täglichen Anwendungen ist das nicht kriegsentscheidend.

Ansonsten sind die 4GB Arbeitsspeicher und der erweiterbare 64GB Systemspeicher eine smarte Wahl. Preis/ Leistung passt hier vollkommen. Pluspunkte gibt es bei Nokia immer für echtes DUAL-SIM. Es ist also möglich zwei SIM-Karten UND eine Micro-SD-Karte gleichzeitig zu benutzen. Das mag nicht für alle Nutzer von größtem Interesse sein, aber die es betrifft, sind dankbar für diese Option.

Software: 3 Jahre Update-Garantie

Eine weitere Stärke von Nokia Smartphones – zumindest seit HMD auf den Plan getreten ist – ist die Software. Nokia Smartphones setzen seit dem auf Android und noch viel wichtiger: seit März 2018 auf Android One.

Käufer erhalten also ein unverbasteltes Android und dazu auch die aktuellsten Sicherheitsupdates. Zusätzlich gibt es zwei Jahre lang die großen Updates und insgesamt 3 Jahre lang noch Sicherheitsupdates. Auch 2019 können sich da noch einige Hersteller eine Scheibe von abschneiden.

Kamera

Wie viele Mittelklasse-Smartphones macht auch das Nokia 7.2 gute Bilder, solange genug Licht da ist. Konturen sind gut zu erkennen und die Farben sind authentisch. Auch die Selfie-Kamera macht brauchbare Bilder, wenn sie auch hin und wieder etwas blass wirken.

Problematisch sind Nachtaufnahmen. Bei schlechtem Licht rauschen und matschen die Bilder sehr. Entsprechend sollte das Nokia 7.2 nur in Notfällen für solche Aufnahmen verwendet werden.

Trotzdem weiß die Kamera zu überzeugen und es ist schön zu sehen, dass dieses Feature immer mehr in der Mittelklasse angekommen ist. Wie auch schon bei vorherigen Smartphones von Nokia stammen die Linsen auch diesmal von Zeiss.

Sound: Mono-Speaker und Kopfhörerbuchse

Auch beim Sound liefert das Nokia 7.2 für seinen Preis ein solides Ergebnis ab. Ihr könnt natürlich keine Küche mit dem Mono-Speaker beschallen – dafür wird er nicht laut genug. Aber bis etwa 50-60% der Lautstärke sind die Höhen klar verständlich. Bässe und Mitten sind dabei nur zu erahnen. Für einen Song zwischendurch oder einen Podcast reicht es allemal. Wer noch besseren Klang will, hat dazu noch eine weitere Option.

Auf der Oberseite des Nokia 7.2 befindet sich ein alter Bekannter, der sich aus der Welt der Flagship-Smartphones schon vor einiger Zeit verschwunden ist – ein 3,5mm Klinkenanschluss. Wenn ihr also noch ein gutes Kabelheadset zu Hause habt, könnt ihr es mit dem Nokia 7.2 noch verwenden.

Technische Daten Nokia 7.2

Software Android 9.0 (Android One)
Prozessor Snapdragon 660
Arbeitsspeicher 4 GB
Speicher 64 GB, per microSD-Karte erweiterbar
Display 6,3″ IPS-Display
2.220×1.080 Pixel
HDR, Gorilla Glas 3
Hauptkamera 48 MP Hauptkamera
8 MP Weitwinkelobjektiv
5 MP Tele
Frontkamera 20 MP Quad-Kamera
Anschlüsse USB-C, Klinkenanschluss
SIM Nano-Dual-SIM (kein Hybrid)
Konnektivität WLAN 802.11a/b/g/n/ac
Bluetooth 5.0, NFC
GPS, EDGE, HSDPA, HSUPA, HSPA+, LTE-Cat 6
Bedienung Touch, Fingerabdrucksensor, Status-LED
Akku 3.500 mAh
Maße 75,15 × 159,92 × 8,25 mm
Gewicht 180 g

Akku: Nicht gerade beeindruckend

Das Nokia 7.2 glänzt nicht gerade, wenn es um Ausdauer geht – Wirklich kurzatmig ist es allerdings auch nicht. Weder bei der Displayauflösung, noch beim Prozessor hat das Gerät wirklich stromfressende Komponenten verbaut. Gleichzeitig hat der Akku mit 3.500 mAh eine gute Größe. Leider bringt das Nokia 7.2 die guten Ausdauer-Gene nicht auf die Straße. Es hat mich trotzdem immer über den Tag gebracht, bevor es abends über den Typ-C-Anschluss geladen wurde.

Fazit: Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für das Nokia 7.2

Es gibt sehr viele Smartphones auf dem Markt, die mit ähnlichen technischen Eigenschaften und Preis versuchen Käufer von sich zu überzeugen. Das Nokia 7.2 macht dabei keine besseren Fotos oder reagiert schneller als andere Geräte. Allerdings ist es Android One, welches hier den ausschlaggebenden Punkt macht. Die Garantie zwei große Systemupdates und Sicherheitspatches für drei Jahre zu bekommen, hat bei vielen anderen Herstellern in dem Preissegment immer noch keinen hohen Stellenwert.

Die gute Verarbeitung zusammen mit der technischen Ausstattung machen das Nokia 7.2 zu einem guten Mittelklasse-Smartphone. Der Preispunkt von nicht mal 300€ rundet das Paket gekonnt ab.

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ein Kommentar

  1. Was nützt einem ein Smartphone mit tollen Eckdaten, wenn die Software nicht ausgereift ist? Das Nokia 7.2 (Android One) kam auf den Markt, als Android 10 bereits eingeführt war… und läuft immer noch mit Android 9 obwohl Android 11 bereits in den Startlöchern steht. Seit dem kämpfen Käufer des 7.2 mit diversen Fehlern: die Batterie entlädt sich, das Smartphone heizt sich auf, es friert ein oder reagiert verzögert. Das Update-Versprechen von Nokia ist auch nicht mehr viel wert. Android One Updates kommen verspätet (das Security Update vom Februar im März), das Major Update lässt sei einem halben Jahr auf sich warten; obowohl es zu den zuletzt eingeführten Geräten der Nokia Android One Serie gehört, haben bereits ältere und günstigere Varianten Updates erhalten. HMD bzw. Nokia würde ich keinem empfehlen: denn die Software ist mangelhaft.

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