
Test zu „Days Gone Remastered“ – Aufpolierte Endzeit-Idylle
Technisch beste Version des Biker-Zombie-Horrors
Rückkehr in das zombieverseuchte Oregon! „Days Gone Remastered“ verfeinert das zugrundliegende Original mit durchdachten Verbesserungen wie einer deutlich besseren grafischen Präsentation und sinnvollen Zusatzfunktionen wie größere Sichtweite sowie einem komplett neuen Modus namens „Hordenangriff“. Ob sich der erneute postapokalyptische Trip mit John St. Beacon lohnt – klärt sich im frischen Techkrams-Test.
Im April 2019 erschien mit „Days Gone“ ein Exklusivtitel für die PlayStation 4, das thematisch in die Kerbe eines „The Last of Us“ schlug und nicht für wenige eine Art Überbrückung zum damals schon heißerwarteten „Part Two“ darstellt. Das postapokalyptische Abenteuer setzt ebenfalls auf Paralellen. So finden wir uns auch zu Beginn inmitten einer zombieverseuchten Kleinstadt wieder, in der unsere Protagonisten gerade zu entfliehen versuchen. Hier geht auch etwas schief, sodass der dramatische Aspekt auch Teil der Grundmotivation von Hauptfigur John St. Beacon ist. Zumal die Präsentation genauso auf Realismus pocht wie der Klassenprimus von Naughty Dog. In unserem damaligen Test war uns das „düstere Rockerdrama“ eine recht gute Wertung von 84% wert.
Damals fiel die Darstellung der Zombiehorden überaus positiv auf – eine schiere Unzahl von gefrässigen Infizierten auf sich zukommen zu sehen war und ist eine der Alleinstellungsmerkmale des Titels. Mit der Portierung für den PC kam der handlungsgetriebene Zombiehorror auf bemerkenswerte neun Millionen verkaufte Einheiten, sodass eigentlich eine Fortsetzung in Form von Teil Zwei relativ sicher schien. Doch still ruhte der See. Die Bend Studios veröffentlichten bis dato keinen neuen Titel. Nun erschien die obligatorische „Remastered“-Version, wie sie auf Seiten PlayStation bzw. Sonys seit einigen Jahren Usus ist. Sei’s drum. Beitzt ihr bereits die digitale Version für PS4 zahlt ihr für’s Update nur 10 Euro während alle Anderen im Normalfall rund 50 Euro im PS-Store dafür berappen müssen. Doch was ist dieses Sony-Titel eigentlich?
„Days Gone“ ist ein postapokalyptisches Action-Adventure-Videospiel, das in einem von einer globalen Pandemie verwüsteten Oregon spielt. Die Handlung folgt Deacon St. John, einem ehemaligen Biker und Kopfgeldjäger, der in einer Welt ums Überleben kämpft, die von sogenannten „Freakern“ – infizierten, zombieähnlichen Kreaturen – bevölkert wird. Zwei Jahre nach dem Zusammenbruch der Zivilisation versucht Deacon, mit dem Verlust seiner Frau Sarah fertigzuwerden, die er während der Evakuierung für tot hält. Im Verlauf des Spiels erforscht Deacon nicht nur das gefährliche Ödland und bekämpft Freaker-Horden und feindliche Menschen, sondern stößt auch auf Hinweise, dass Sarah möglicherweise noch lebt. Seine Suche führt ihn schließlich zu einer militärischen Organisation namens NERO, die in geheime Experimente verwickelt ist. Dabei entdeckt er dunkle Wahrheiten über den Ursprung der Pandemie. Die Story thematisiert Verlust, Hoffnung, Loyalität unter Überlebenden und das Durchhalten in einer erbarmungslosen Welt, während Deacon seinen Platz in dieser neuen Realität sucht.
Deutlich realistischere Präsentation
Was sofort positiv auffällt ist die wirklich aufpolierte da scharf texturierte Grafik. Zwar schaute die PS4-Version damals nicht minder schlecht aus, dennoch werkelte Entwickler Bend Studios spürbar an Belichtung und Präsentation des Titels. Das Original hatte noch eine Art leicht bräunliche Sepia-Tönung, dies ist in der Remastered-Fassung passé. Hier dominieren realistische Farbwerte, die durch Sonneneinstrahlung oder plötzlich aufziehendes Unwetter verstärkt werden. Die mittlerweile gestochen scharfen Grafikdetails wie die Embleme auf Johns Biker-Weste, deren Nähte sogar einzeln zählbar sind, machen hier einen echten Unterschied. Das war auch einer der grundlegenden im Vorfeld angekündigten Änderungen mehr Realismus innerhalb der Präsentation walten zu lassen. Im Inneren tuckert noch die ältere Unreal Engine 4 während des Gameplay merkt man davon wenig. Zudem fallen dunkle bzw. in Dunkelheit spielende Abschnitte nun richtig finster aus, sodass der Horror-Aspekt hier eine größere Rolle einnimmt.
Dies liegt auch der aufgebohrten Soundkulisse. Nun vollständig in 3D-Audio wahrnehmbar, lassen sich dank Peripherie wie dafür geeignete Headsets wie dem hauseigenen „Elite“ (unser Test zum PlayStation-Headset) selbst wogende Grasfläche oder leiseste Schritte nahezu perfekt orten, so erhält das Horror-Adventure noch eine leichte taktische Komponente. Der nun ebenfalls integrierte Dualsense erhält dank soundtechnischer Einbindung wie Nachladegeräuschen oder aus den Lautsprechern tönende Funksprüche eine sinnvolle Funktion.
Inhaltlich tastete Bend Studios die Storyline übrigens kein Stück ein, was man entweder als klassisch oder vertanene Chance sieht, da Deacon St. Johns Schicksal bis zu einem gewissen Moment herrlich harmoniert, danach jedoch eine (etwas) strittige Wendung nimmt. Lest hierzu am besten unseren ausführlichen Test. Für „Days Gone“-Veteranen findet sich ein frisches Element – den „Hordenangriff“. Ein Survival-Arcade-Modus. Im Hordenangriff müssen Spieler eine möglichst hohe Punktzahl erreichen, indem sie gegen immer größere und aggressivere Freakerhorden, sowie andere Gegner wie Brecher, Sprinter und Rager-Bären überleben. Ziel dessen: Ihr müsst so lange wie möglich überleben und dabei möglichst viele Punkte sammeln. Spieler:innen können nicht nur mit Deacon St. John, sondern auch mit anderen bekannten Charakteren aus Days Gone steuern, z.B. Carlos, Colonel Garret, Addy oder Sarah. Überlebt ihr ganze 30 Minuten wird die ultimative Horde auftauchen, die aus 800 Freakern besteht. Erspielte Highscore könnt ihr im Anschluss mit Anderen vergleichen.
Die Remaster-Version bringt frischen Glanz ins Spiel – und das sieht man sofort. Die überarbeitete Beleuchtung mit SSGI, bessere Texturen, schärfere Schatten und realistischere Spiegelungen sorgen für ein deutlich stimmigeres Gesamtbild. Licht wirkt natürlicher, Schatten sind klarer gezeichnet, und nervige Bildfehler gehören größtenteils der Vergangenheit an. Ein nettes Detail: Deacon trägt jetzt eine sichtbare Taschenlampe am Körper. Statt komplett neuer Grafikelemente liegt der Fokus auf einer cleveren Generalüberholung des Beleuchtungssystems – mit sichtbarem Erfolg.
- Fesselnder Open World Survival Horror, angesiedelt im von einer Pandemie zerstörten, unbarmherzigen postapokalyptischen Welt
- Übernehmen Sie die Rolle des Outlaws Deacon, der abseits der vermeintlich sicheren Lager auf seinem Drifter-Bike sein Glück sucht
- Kämpfen Sie sich einen Weg durch die trostlose Landschaft auf der Suche nach Vorräten, Rohstoffen und einem Grund, weiterzuleben
Wer das Spiel auf der PS5 Pro zockt, hat die Wahl zwischen drei Grafikmodi: „Performance“ (1800p bei 60 fps), „Enhanced“ (1584p + PSSR-Upscaling, ebenfalls 60 fps) und „Quality“ (2880p bei 30 fps). Laut Digital Foundry läuft vor allem der Performance-Modus butterweich – auch wenn der Unterschied zur Standard-PS5-Version optisch nicht riesig ist. Alle drei Modi zeigen sich aber stabil, selbst wenn mal wieder eine Horde Freaker durchs Bild stürmt. Technisch macht das Ganze ordentlich was her, besonders wenn man bedenkt, dass das Spiel ursprünglich für die PS4 von 2013 entwickelt wurde. Die Remaster-Version punktet außerdem mit konstanten 60 fps, kürzeren Ladezeiten und einem sichtbaren Upgrade bei der Grafik.
Unser Fazit zu „Days Gone Remastered“
„Days Gone Remastered“ ist keine Revolution, aber eine durchweg gelungene Neuauflage eines oft unterschätzten PS4-Titels. Die grafischen Verbesserungen – von Licht und Schatten bis hin zu knackscharfen Texturen – sorgen für ein sichtbar runderes Spielerlebnis, vor allem in Verbindung mit 3D-Audio und DualSense-Features. Technisch überzeugt das Spiel mit stabilen Bildraten und schnellen Ladezeiten – und das, obwohl es auf einem Fundament von 2019 basiert. Inhaltlich bleibt zwar alles beim Alten, dafür bietet der neue Hordenmodus eine frische Herausforderung für Veteranen. Für 10 Euro Upgradepreis ein fairer Deal – und eine gute Gelegenheit, Deacons Reise (noch einmal intensiver) zu erleben.
Release: 25.04.2024 | Entwickler: Bend Studios | Genre: Horror-Adventure | Preis: 49,99 Euro (Upgrade: 10 Euro) | Für PlayStation 5 | USK: ab 18
Days Gone Remastered (PlayStation 5)
Spielspaß - 91%
Gameplay - 86%
Grafik - 90%
Technik - 81%
87%
Empfehlung!
Packender Biker-Horror in Zombieapokalypse, der technisch eine ordentliche Schippe drauflegt und mit sinnvollen Erweiterungen ein rundes Package abgibt.
Mehr Informationen zu unserem Wertungssystem findest Du hier.
Hier findest du unsere aktuellen Gaming-Reviews.
Bei den hier angezeigten Produkten handelt es sich um Affiliate Links, bei einem Kauf unterstützt ihr meine Arbeit. Letzte Aktualisierung 8.06.2025 / Bilder von der Amazon Product Advertising API. Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen.