The Crew Motorfest im großen TEST – Aloha Forza!
Ubisoft und sein Best-Of der Rennspiele
Ubisoft erfüllt uns den Traum – am paradiesischen Strand von Hawaii mit Bolliden jeden Alters und Format ein paar Runden drehen und bei Bedarf sogar in Lüfte steigen! The Crew Motorfest spielt sich gemeinhin wie ein Best-Of der Genregrößen Forza Horizon, Need for Speed oder auch F1. Ob die spielerische Seite ein paar Alleinstellungsmerkmale setzt, verraten wir Euch in unserer Review zum Arcade-Racer.
Die Älteren erinnern sich noch wie Ubisoft vor fast 10 Jahren ein Rennspiel im selbsternannten MMO-Gewand namens „The Crew“ herausbrachte und damit die eigentlich aufgeteilte Racer-Landschaft nochmal umpflügen wollte. An die vordergründig dargebotene Story rund um die betitelte Crew liegt nun der Schleier der Vergangenheit, aber die simple Tatsache im Spiel die gesamten Vereinigten Staaten befahren zu können, blieb mir hängen. Der Multiplayer-Gedanke war ein frommer Wunsch, daher legte Ubisoft Ivory Tower mit Teil 2 den Fokus auf schnell wechselbare fahr-, flieg- sowie schwimmbare Untersätze. Der Radius wurde auf die größten Städte in Nordamerika verkleinert, jetzt will man im dritten Teil der Reihe sich bloß noch auf den Sehnsuchtsort Hawaii beschränken, dafür jedoch dank abwechslungsreichen Modi genauso viel Umfang bieten. Nach unserer Hands-On Session auf der diesjährigen gamescom gefielen uns die verschiedenen Ansätze bestehend aus Offroad, Arcade-Racer und Rundkursen im Formel 1-Wagen. Was soll da im Hauptspiel noch schiefgehen? Überraschend wenig.
Um den von anderen Magazinen oft gebrachten Vergleich mit Microsofts Forza Horizon nicht zu wiederholen, aber wenigstens zu bestätigen: Ja! Der beliebte Xbox-Racer mit exotischem Festival-Charakter stand für Ubisoft neuestes Rennspiel definitiv Pate. Davon abgesehen macht das Spiel keinen Hehl daraus. Bereits das launige Intro, in dem wir einen Überblick über die Modi…ähm Playlists erhalten, ist ein guter Start. The Crew Motorfest spielt auf der Insel O’ahu. Längst nicht so weitläufig ausgeprägt wie die US-Staaten dennoch dauert das Umrunden über sandige Strände, steinige Vulkanstraßen und matschige Dschungelpisten einige Minuten. Im, an Streamer Netflix erinnernden, Slide-Menü dürfen wir Herausforderungen oder bestimmte Playlists auswählen. Jede Playlist bietet einen anderen Blickwinkel – so lockt uns „Retro Driving“ in die florierenden 50er, 60er und 70er Jahre um mit damaligen Autos ganz ohne hektisches Navi oder sonstigen Fahrhilfen den Weg an bestimmten Sehenswürdigkeiten zu orientieren. Gibt es eine lineare Handlung in „The Crew Motorfest“? Jein. Zwar erzählen uns die Einheimischen und insbesondere Auto-KI „Cara“ während den Rennen einiges über die Orte und das jeweilige Auto, welches wir fahren, aber geschriebene Figuren mit Tiefgang sucht man vergebens. Ist auch nicht nötig! Ubisofts Arcade-Racer lebt von der Vielzahl an über 600 steuerbaren Autos, der Atmosphäre sowie überwiegend präzisen und schnörkellosen Fahrphysik. Nur selten entglitt uns das Fahrzeug in temporeichen Rennen ungewollt von der Piste. Für alle Puristen: Trotz abschaltbaren Fahrhilfen wie Traktionskontrolle oder Bremshilfen seid ihr niemals außerordentlich gefordert. Gerade im kultigen VW Bus bremsen euch Bäume schneller ab als ihr glaubt.
Simulierte Arcade
Punkten kann Ubisoft im herausragenden Geschwindigkeitsgefühl – gleitet ihr mit einem Bugatti Chiron fast 400 km/h über die sonnendurchflutete Piste fühlt es sich auch danach an. Alle Events sind in sogenannte Playlists mit bestimmten Thematiken eingebettet. „Made in Japan“ bedient sich an der fernöstlichem Auto- und Rennkultur – somit finden die meisten Rennen nachts statt. Dank des reichhaltigen Einsatzes von Neonlichtern und nassen Straßen, wird man oft an die guten alten „Need for Speed Underground“-Zeiten erinnert. Zudem dürfen aufladbare Nitro-Einspritzungen nicht fehlen um sich taktisch eingesetzt auf die Trophäen-Treppchen zu katapultieren. Für absolvierte Rennen mehren sich unsere Erfahrungspunkte und das Postfach quillt vor frischen Autoteilen bald über. Durch Level-Ups gewährt man uns bald Zugang zur Main Stage um größere Rennevents zu starten. Ubisoft-typisch sind bis dahin viele andere Aufgaben angesagt – wie z.B. Geheimnisse für XP finden, Zeitrennen gegen die Besten fahren, waghalsige Sprungschanzenstunts vollführen oder die aus „Forza“-bekannten Radarfallen mit ordentlich Speed überbieten. Das macht schon Spaß, lässt aber durch sein einmal mehr übermäßiges Aufkommen von erwartbaren Checklisten etwas die potententielle Kreativität vermissen. Quantität statt Qualität. Dennoch ist sowas abseits der Rennen auflockernd.
Während beispielsweise Genrevertreter wie „Forza Horizon“ oder Need for Speed mit neuen Autos nicht geizen, fordert Ivory Towers euch nicht selten ganz unverblümt auf, doch eure verdiente Ingame-Währung für ein spezielles Fahrzeug auszugeben, da man sonst das jeweilige Event nicht starten darf. Schade, uns hätte besser gefallen hierfür ein bestimmte Challenge wie den höchsten Punkt der Spielwelt zu erreichen oder per Boot eine kleine Insel anzusteuern, um quasi alternativ die Karre zu erhalten. Ach ja – „The Crew Motorfest“ bietet einen Wechsel ohne Ladezeit zu Flugzeug oder Motorboot. Recht prakisch um Wege abzukürzen, mehr auch nicht. Positiver fällt der lizensierte Soundtrack auf, der pfeffert euch in sechs Radiosendern Indie-Pop, Rock, Rap und Klassische Stücke auf die Ohren. Technisch überzeugt „The Crew Motorfest“ mit seiner herrlich bunten, festivalartigen Präsentation wobei die fremdschambehafteten Figuren im cringigen Jugendwahn nicht unbedingt sein mussten. Natürlich kommt auch in diesem Spiel des französischen Entwicklers die bewährte Snowdrop Engine, aus der „The Division“-Reihe“, zum Einsatz. Realistische und sanfte Übergänge bilden die Stärke. Einziges Manko: Die recht spät ladenden Texturen, deren Qualität leider auch schwach bleiben. Wenigstens werden im Performance-Mode die 60fps meist gehalten.
- Willkommen beim Motorfest – dem ultimativen Fahrerlebnis ; Erkunden Sie die vielfältige offene Spielwelt der Insel O’ahu in Hawaii und erleben Sie rasante Rennen, Motto-Events und vieles mehr
- Mit hunderten legendären Fahrzeugen für ihre Sammlung haben Sie reichlich Gelegenheit, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und durch die Straßen von Honolulu zu sausen
- Das Motorfest ist ein Dauerbrenner unter den Autokulturfestivals bei dem sie allein oder mit ihrer Crew über 600 Fahrzeuge testen und die neue Spielwelt auf Hawaii erkunden können
Unser Fazit zu „The Crew Motorfest“
Der erste (angespielte) Eindruck auf der wuseligen Kölner gamescom täuschte nicht. Ubisoft machte die spielerische wie inhaltliche Kehrtwende in ihrer „The Crew“-Reihe und fährt damit ausgesprochen gut – die Präsentation ist mit ihrer bunten Vielfalt ausgesprochen gelungen und bis auf kleine Ausrutscher ist das Gameplay wirklich nicht übel. Aber trotz der gewohnten Checklist-Spielwelt würden ein paar Alleinstellungsmerkmale nicht schaden, da eben alle eher Microsofts Prestige-Titel im Sinn haben als die Neuinterpreation von Ubisoft. Dennoch sollten Liebhaber:innen von Arcade-Racer unbedingt zuschlagen, da dieses Multiplattform-Spiel mehrere Stunden ungemein viel Spaß macht.
Entwickler: Ubisoft | Genre: Shooter | Preis: ab 69,99 Euro | Für PlayStation 4|5, Xbox One|Series und PC | USK: ab 12
The Crew Motorfest (PlayStation 5)
Spielspaß - 89%
Gameplay - 81%
Grafik - 90%
Technik - 83%
86%
Empfehlung!
Aloha! Sonniger Arcade-Racer mit beispielhaftem Gameplay, dem es nicht guter Präsentation fehlt sondern spürbaren Alleinstellungsmerkmalen.
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