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Vivo X51 – was taugt das Smartphone mit Gimbal Kamera?

Vivo hat vor einiger Zeit das Vivo X51 (5G) vorgestellt und ich habe jetzt gut 8 Wochen mit dem Gimbal Smartphone verbracht. Was es besser macht als andere Smartphone oder gar schlechter könnt ihr hier lesen.

Das Vivo X51 ist das erste Smartphone das von Vivo offiziell in Europa aus den Markt gebracht wird, das Gerät hat zwar schon länger in China unter dem Namen X50 auf dem Markt wurde nun aber als X51 als Global Version auch in Europa eingeführt.

Es handelt sich dabei übrigens nicht um das erste Smartphone das Vivo auf den Markt bringt. Vivo kann auf ein paar spannende Entwicklungen zurückblicken die andere Hersteller später adaptiert haben, so gab es mit dem Vivo NEX das erste Smartphone mit einer Pop-Up Kamera hatte die später u.a. bei Honor 9X auftauchte.

Technische Daten Vivo X51

Display 16,64 cm (6,55 Zoll) AMOLED
90Hz, seitlich abgerundet
Auflösung: 1 080 x 2 376 Pixel (398 ppi)
Betriebssystem Android 10
Oberfläche: Funtouch OS
Prozessor Qualcomm Snapdragon 765G
Speicher 8,0 GB RAM
256 GB Speicher
Abmessungen 158,46 mm x 72,8 mm x 8,4 mm
Gewicht 181,5 g
Frontkamera 32 Megapixel, f/2.45
Hauptkamera Hauptkamera: 48 MP, IMX598, Gimbalfunktion, f/1.6
Ultraweitwinkel: 8 MP, 120 Grad, inklusive Makrofunktion
Periskopkamera: 8MP, 5x optisch, 60x digital
Porträtkamera: 13 MP, 50mm Brennweite, 2x Zoom
Akkukapazität 4315 mAh, vivo 33 W FlashCharge

Das Vivo X51 kommt mit einem curved 6,65 Zoll (16,89 cm) AMOLED Display, das in einen Aluminiumrahmen übergeht. Als Material hat man auch bei der Rückseite auf Glas gesetzt. Es gibt keine scharfen Kanten oder Übergänge. Die Verarbeitung wirkt sehr hochwertig, die Buttons an der Seite haben einen guten Druckpunkt und wackeln oder knarzen nicht. Das 182 Gramm schwere Smartphone liegt angenehm in der Hand, dank der aufgerauten Rückseite muss man auch keine Angst haben, dass es einem aus den Fingern schlittert. Vivo hat versucht ein besonders dünnes Gerät zu bauen und hat es auf knapp 8 mm gebracht. Dies hat allerdings auch seinen Preis, so steht der das Kameramodul doch spürbar aus der Rückseite heraus. Auch am Vivo X51 findet sich kein Kopfhöreranschluss, Vivo packt aber einen Adapter von Typ-C auf 3,5-Millimeter-Klinke mit in die Verpackung.

Das 6,65 Zoll (16,89 cm) große AMOLED-Display mit integriertem Fingerabdrucksensor besitzt eine Full-HD+ Auflösung. Diese beträgt 2.376 x 1.080 Pixel bei einer Bildwiederholrate von 90 Hertz und einer maximalen Helligkeit von 1.300 nits. Die Frontkamera ist in einem Punch-Hole in der linken oberen Ecke verbaut worden. Je nach App wird die Bildwiederholrate automatisch angepasst, ihr habt aber auch die Wahl, das Feature auch zu deaktivieren und die Einstellung permanent zu machen. Standardmäßig liefert das Display satte, kräftige Farben, ihr könnt aber auch ein neutraleres Farbprofil auswählen oder den Weißpunkt ändern, wenn ihr das möchtet.

 

Vivo X51 – die inneren Werte

Im Inneren arbeitet ein Qualcomms Snapdragon 765G Octa-Core-CPU, den man in der oberen Mittelklasse einordnen kann. Er verfügt allerdings über eine gute Leistung und bringt dazu gleich noch die 5G Option mit, die immer mehr in Smartphones Einzug hält. Ebenfalls ist er sparsam was den Energieverbrauch angeht. Der Snapdragon 765G kann auf 8 GB Arbeitsspeicher und 256 GB Speicher zurückgreifen. Eine Erweiterung per microSD-Karten ist nicht möglich. Darüber hinaus gibt es Bluetooth 5.1, NFC sowie WLAN 802.11ac.
Der Akku hat mit 4315 mAh eine ordentliche Größe um auch mal etwas länger damit arbeiten zu können, aufgeladen werden kann er mit dem 33-Watt-Netzteil das im Lieferumfang enthalten ist. Während meiner Testzeit musste das X51 erst am zweiten Tag an die Steckdose, um geladen zu werden. In 30min könnt ihr den Akku so auf bis zu 60 % Aufladen. Kabelloses Laden wird nicht unterstützt.

Kamera – 3D gelagert für ruckelfreie Aufnahmen

Auf der Front findet man die besagte 32MP Punch-Hole-Kamera. Sie bietet eine Blende von f/2.5 und eine Brennweite von 26 Millimeter.

Bei der Hauptkamera handelt es sich um einen 48MP IMX589-Sensor von Sony mit Pixel-Binning (12 MP). Er besitzt eine Blende von f/1.6 und eine optische Bildstabilisierung die an einer rotierenden Doppelkugel-Aufhängung befestigt wurde, um eine optimale Stabilisierung zu realisieren. Der Hauptkamera wurde noch eine 13MP Portrait-Kamera mit 50 mm Brennweite und einem 2-fachen Zoom (Blende f/2.5) und eine 8MP Ultra-Weitwinkel-Optik mit einem Sichtfeld von 120 Grad (f/2.2) zur Seite gestellt. Zusätzlich findet man in dem eckigen Kameramodul noch eine 8MP Periskop-Kamera mit einer Blende von f/3.4 soll sie einen 5-fachen optischen Zoom und einen 60-fache Hybrid-Zoom bieten.

Das Zusammenspiel der Kameras funktioniert tadellos. Tagesaufnahmen werden gestochen scharf, detailreich und auch die Dynamik der Bilder gefällt mir sehr gut. Farben werden realistisch dargestellt und der Dynamikumfang fällt angenehm groß aus. Die Kamera-AI erkennt unterschiedliche Szenen präzise, wem es dann aber doch „zu viel“ ist, kann diese ganz einfach abschalten. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen liefert die Hauptkamera absehbare Ergebnisse. Farben und Bildschärfe bleiben erhalten, bei nur geringem Bildrauschen. Das Gimbal-Kamerasystem unterstützt hier, besonders wenn man längere Belichtungszeiten hat. Für Weitwinkel-Fotos wird allerdings ausreichend Licht benötigt, hier könnte die Empfindlichkeit etwas besser sein.

Makro-Aufnahmen sind knackig scharf und funktionieren auch bei geringen Abständen. Der verwendete 8 MP-Sensor ist hier wohl das Zünglein an der Waage. Details und feine Strukturen sind sehr schön zu erkennen.

Mit der Teleskopkamera des vivo X51 könnt ihr Aufnahmen mit 5-fach Optisch und 60-fach Hybrid-Zoom erstellen. Hier sind die Farben etwas bleicher als bei der Hauptkamera. Details bleiben bis zur 5-fachen Vergrößerung klar und deutlich, auch 10-facher Vergrößerung bekommt man noch brauchbare Ergebnisse, alles andere darüber ist aus meiner Sicht aber mehr Spielerei als nützlich, schaut euch aber mal auf jeden Fall den „Vollmond“ Modus an, wen ihr eine ruhige Hand oder Stativ habt.

Die Gimbal-Kamera kann auch Videos

Vivo hat im X51 5G wie bereits erwähnt eine neue Technologie der Videostabilisierung eingeführt, das Gimbal-Kamera-System um kleine Bewegungen auszugleichen – das funktioniert auch bei Videos sehr gut und Videos werden schön sanft und verwacklungsfrei. So eine gute Stabilisierung findet man in keinem anderen Smartphone. Ganz großes Lob an Vivo.

Blick auf das Betriebssystem – Android 10 mit Funtouch 10

Weil es sich um das erste Smartphone aus dem Hause Vivo handelt, dass ich teste, möchte ich auch noch ein paar Worte über das Betriebssystem verlieren. Hier macht Vivo keine großen Experimente. Im Auslieferungszustand kommt das X51 mit Android 10 und Funtouch OS 10 daher. Das hauseigene Funtouch OS ist sehr nah an Stock Android und kommt komplett ohne Bloatware. Die Performance in Verbindung mit dem 90Hz Display lässt keine Wünsche offen. Hänger oder Performanceeinbußen konnte ich nicht festgestellt.

Hinweis: Im Testzeitraum gab es auch ein Systemupdate auf Android 11 mit Funtouch 11, ev. schiebe ich die Änderungen noch in einem gesonderten Artikel nach.

Vivo X51 – es ist nicht alles perfekt

Nach dem ganzen Gelobe muss aber auch mal ein wenig Kritik her, es gibt nämlich auch ein paar Dinge, die man besser machen könnte. So unterstützt das Vivo X51 kein Wireless-Charging, was durch die Glasrückseite durchaus drin wäre. Zudem ist es nicht IP-68 zertifiziert und der interne Speicher kann nicht erweitert werden. Das ist zwar schon klagen auf hohem Niveau, aber ich will ja nicht nur loben.

Fazit – UVP zu hoch, wartet noch ein paar Tage und schlagt zu

Vivo hat mit seinem ersten Gerät für den heimischen Markt der Konkurrenz mal gezeigt, wo der Hammer hängt, allerdings den Nagel etwas zu hoch eingeschlagen. Das Khmer-Setup in Verbindung mit der neuen Gimbal-Technik sucht wirklich seines gleichen und weist andere Hersteller in die Schranken. Man könnte glauben Vivo will hier auf lange Sicht die Kunden von Huawei in Sachen Fotografie abwerben, da kürzlich auch eine Kooperation mit Zeiss eingegangen wurde. Allerdings sehe ich den UVP von 799 Euro mehr als kritisch, selbstverständlich will man sein erstes Global Smartphone nicht verramschen, aber mit dem verbauten Prozessor und dem Hintergrund, dass es eigentlich unter dem Namen X50 bereits seit einiger Zeit auf dem Markt ist, hätte man auch ein wenig günstiger Einsteigen können, oder einen schnelleren Prozessor verbauen. Das hätte der Preis/Leistung gutgetan.
Das Vivo X51 5G ist zwar kein Oberklasse-Smartphone, kann aber in einzelnen Punkten mit den Großen mithalten. Wenn ihr also nicht zwingen sofort das Vivo X51 kaufen müsst, wartet lieber noch ein paar Tage bis es etwas günstiger geworden ist, aus meiner Sicht sind hier 700 Euro ein für mich vertretbarer Preispunkt, bei dem man sich nicht ärgern muss, zu viel bezahlt zu haben.

 

Torsten Schmitt (Pixelaffe)

Geboren 1976 im schönen Schwetzingen und nicht weggekommen. Ich habe somit den Aufstieg des Internet miterlebt und beruflich auch vorangetrieben. Hier schreibe ich über all die Technologien die mir auf meiner Reise durch das "Neuland" auffallen. Wenn ihr mir was für einen Kaffee oder neue Gadgets zukommen lassen wollt, könnt ihr das gerne über www.paypal.me/pixelaffe tun

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