WarioWare Gold im 3DS-Test
WarioWare Gold ist nicht weniger als die abgedrehteste Minispielsammlung seit langer Zeit. Im ersten 3DS-Ableger gilt es Wario selbst zu bekämpfen, wie sich dieser Wahnsinn spielt, lest ihr im Test.
Verrückte Minispiele ohne Gnade
Die Reihe „WarioWare“ ist seit jeher ein Garant für flotte Action mit kreativen Ideen. Jeder Teil lebt von größter Reizüberflutung und Zeitdruck, dem sich jeder Spieler unterwerfen muss. So auch im frischen Ableger „WarioWare Gold“. Nach dem Protagonist einen Schatz gehoben hat, ist er pleite und versucht mithilfe eines Turniers wieder Monentten in die Kasse zu spülen. Doch seine Widersacherin namens Lulu (Heldin von Luxeville) will sich Fiesling Wario vorknöpfen. Bevor sie ihn erreichen kann, muss sie jedoch eine Vielzahl von Minispielen absolvieren. So verrückt simpel die Handlung auch ist, dient sie nur als Rahmen für die 300 Mikrospiele. Für Nintendo untypisch: Die insgesamt 40-minütigen Zwischensequenzen sind allesamt in deutscher Sprache vertont. Kenner bevorzugen natürlich die wesentlich stimmigere englische Sprachausgabe.
In jeder Stage begleiten wir eine andere Figur, die zwar jeweils eine abgeschlossene Geschichte erzählen, aber nicht wirklich storyrelevant sind. In rapider Abfolge gilt es innerhalb von wenigen Sekunden Fäden durch ein Nadelöhr zu ziehen, in Mario Kart Abschnitte ohne Crash zu überstehen oder auch bloß Früchte per Touchscreen zu zerteilen. In jeder Stage hat der Spieler vier Leben, die er nach Ablauf mit erspielten Münzen wiedererlangen kann. Denn je mehr Mikrogames wir absolvieren desto schneller wird das Spieltempo. Grob unterteilt sind sie in „Touch“-, „Knöpfe“- und „Gyro“-Modi. Im speziellen „Ultra“-Modus, der erst gegen Ende freigeschaltet wird, werden alle drei Kategorien gemixt und euch jede Millisekunde an Reaktion abverlangt. Der Großteil der Spiele lädt zum schmunzeln ein und zeigt wie kreativ die Entwickler waren. Von Ausschnitten aus Nintendo-eigenen Titel wie Super Mario oder Zelda bis zu einfachsten Skizzen. Mal gilt es einen Pfannkuchen zu werfen und ihn dann zu fangen. Oder ein Kätzchen im strömenden Regen unter dem Schirm zu halten. Oder als Link das Masterschwert aus dem Stein zu ziehen. Eine Staffel an den nächsten Läufer zu übergeben. Nach rund einer Stunde Spielzeit flutscht es. Zudem starten alle Games ohne Erklärung was die Überforderung perfekt macht.
Die Steuerung funktioniert prima – bloß der Umstand, dass manche Minispiele eine zu flotte Auswahl erwarten ist etwas frustig. Sonst spielt sich „WarioWare Gold“ gut. Zudem werden nahezu alle Funktionen des 3DS ausgelotet: Touch, Knöpfe, Mikrofone werden gebraucht außer (ironischerweise) der 3D-Effekt. Für eines der letzten großen 3DS-Spiele ist die Grafik mit ihren scharfen Kontrasten und knalligen Effekten sehr ansehnlich geraten. Die Framerate ist stabil. Nur die musikalische Untermalung könnte nicht jedem gefallen. Doch im Rausch der Minispiele bekommt man sie ohnehin nur am Rande mit. So ist auch der teils derbe Humor von Wario zweifelsohne Geschmackssache – uns hat er gefallen.
Unser Fazit zu „WarioWare Gold“
Wario zeigt einmal mehr wo der Hammer hängt! Diese abgedrehte Minispiel-Sammlung habe ich fast in einem Stück verschlungen. Zu witzig waren viele Ideen und zu spaßig das Gameplay. Nach jahrelanger Abwesenheit kehrt die beliebte Reihe endlich auf Nintendo Konsolen zurück – zwar nur auf den 3DS aber immerhin. Man kann nur hoffen, dass der große Bruder Switch nicht leer ausgeht. Obwohl die Story teils Nonsens und Wario vielleicht kein großer Sympathieträger ist, könnte das Spiel nicht besser in unsere Zeit passen. Langzeitmotivation solltet ihr nicht erwarten. Dafür ein herrlich kurzweiliges 3DS-Spiel.
WarioWare Gold (Nintendo 3DS)
Spielspaß - 92%
Gameplay - 81%
Grafik - 76%
Technik - 90%
85%
Empfehlung!
Abgedrehte Minispielsammlung mit derbem Humor und großem Spielspaß.