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Endless Ocean Luminous im TEST – Meer-Meditation oder Langeweile?

Zwischen Meeresgetier-Identifikation und wässrigen Dialogen

Die Weiten des Ozeans als informatives Abenteuer erleben – das möchte der Nintendo Switch exklusive Titel „Endless Ocean Luminous“ bieten. In den rund 30 Storyaufträgen, in denen nicht selten bloß die unausgegorenen Dialoge übersprungen werden fragt man sich zunehmend, ob das gesamte Spiel bloß Langeweile audiovisualisiert oder darin eine schwer erkennbare Meditation liegt. Unsere Review zu „Endless Ocean Luminious“.

Denkt man an jene Weltmeere auf Erden fallen einem neben frühreren Abenteuern von berühmten Piraten wie Blackbeard oder Anne Bonny auch die schiere Unendlichkeit ein. Der Horizont weiter als der Weltraum. Wellengänge bewegen sich sanft über die Wasseroberfläche. Peitschen ab und zu an Felsen. Begraben Treibgut. Und das war erst die Oberfläche. Welche Fische oder andere Meereslebewesen erst darunter ihr Dasein fristen. „Endless Ocean“ feierte mit zwei sehr spielenswerten Wii-Titeln seine Premiere, damals verstand man es nicht nur durch die Bewegungssteuerung eie interessante Spielweise zus schaffen, die Erkundung als Taucher auf eine neue Stufe zu stellen. Selbst an eine mitunter emotionale bis packende Geschichte dachte man vor 14 Jahren. Die Exkursion des Unterwasser-Lebensraums standen in der Simulation im Vordergrund.

„Endless Ocean Luminous“, was übrigens übersetzt „leuchtend hell“ bedeutet, setzt seinen Fokus ebenfalls auf diese Art von Gameplay. Statt großinszenierte Ereignisse begrüßt uns eine KI-Stimme namens SERA, die sich nicht nur so anhört wie eine lokalisierte x-beliebige KI-Stimme samt falscher Betonung und unnatürlichem Sprechverhalten, sondern auch ist. Tarierung, Navigation unter Wasser, Dekompression oder Stickstoffnarkose spielen hier weiterhin keine Rolle. Was ganz gut ist, da solche Beschränkungen Spannung ins Geschehen bringen könnten. Ich nahm mir übrigens vor deutlich weniger gehässig in meinen Tests zu urteilen, gerade weil das Unterwasser-Abenteuerspiel womöglich falsch verstanden werden könnte. In den 30 Hauptmissionen lauschen wir infantilen Dialogen welche mal oder weniger informativ daherkommen während uns die Entwickler:innen kaum zutrauen mehr als drei Meter zu schwimmen. Sofort bricht ein ganzer Schwall an Dialogen auf uns hinein oder ein mysteriöser Baum mit verwelkten Zweigen in einer Bucht wird präsentiert ohne großartig etwas Neues zu erzählen. Ähnlich wie die Gespräche sind auch die Meeresgebiete generisch programmiert, sodass man einerseits keine Dopplung der Level hat jedoch alle kaum interessanter als eine leere Hosentasche sind. Zumal die verkomplizierte Steuerung dank Mehrfachbelegungen zusätzlich Verwirrung stiftet.

Angebot
Endless Ocean Luminous
  • Dieses Spiel enthält eine 7-tägige Testphase für Nintendo Switch Online, in der du auch alle Online-Funktionen testen kannst!
  • Tauche ab und erkunde eine Unterwasserwelt voller Geheimnisse. Hol tief Luft und lass dich hinabtragen in die Verborgene See, ein unerforschtes Gewässer, das bei jeder Tauchreise mit neuen Entdeckungen verzaubert
  • Finde und erforsche mehr als 500 Arten von Meeresbewohnern – manche davon ausgestorben geglaubt, andere gar nur aus Legenden bekannt!

So schwimmt man per Scanner durch verschiedene Arten von Gewässern, wird genötigt uninteressanten Dialogen zu lauschen, Meerestiere wie den Napoleon-Lippfisch im Korallenriff zu identifizieren oder nach Schätzen am Meeresboden zu suchen. Hört sich übrigens interessanter an als es sich tatsächlich ist, was daran liegt, dass Entwickler ARIKA auf deratige Funde mit Glitzern auf 5km Entfernung hinweist. Nun ja. Zeitweise fühlt sich das Gameplay wie „Pokémon Snap“ unter Wasser an. Wie in den Vorgängern auch dürft ihr eure Taucher:in unterschiedlich einkleiden, bezahlt wird mit verdienter Ingame-Währung. Wir hatten nach drei Stunden die „Hauptstory“ durch und insgesamt auch genug von „Endless Ocean Luminous“, den Koop-Modus mit bis zu 30 Spielern konnten wir zwar ausprobieren macht aber bis auf teils merkwürdige Emoji-Benutzungen der zufällig zusammengewürfelten Spieler keinen allzu großen Sinn. Grafisch bewegt man sich auf solidem PlayStation 2-Niveau wenngleich die Framerate regelmäßig einbricht. Der Score fällt dank seiner austauschbaren Melodien nicht weiter auf.

Unser Fazit zu „Endless Ocean Luminous“

Ich gebe es zu. Ja, ich habe „Endless Ocean Luminous“ nicht begriffen. Wahrscheinlich ist es die beste Unterwasser-Simulation der letzten Jahre, wo statt ansprechender Missionen uninspirierte Dialoge und geheimnisvoller Tiefebene generisch generierte Welten die geneigten Spieler zu leuchtenden Augen treiben. Für mich ist dieses Switch-Spiel ordentlich vergeigt, obwohl so ein großes Potenzial dahinter steht. Bis auf die gut rechcherierten Infotexte zu den Meereslebewesen und manchen unterhaltsamen Momenten ist „Endless Ocean Luminous“ nur beinharten Fans der Reihe oder Leute mit Schlafproblemen zu empfehlen.

Release: 02.05.2024 | Entwickler: ARIKA | Genre: Simulation | Preis: 39,99 Euro | Für Nintendo Switch | USK: ab 0

Endless Ocean Luminous

Spielspaß - 30%
Gameplay - 36%
Grafik - 51%
Technik - 45%

41%

Unterirdisch

Langweilige Unterwasser-Simulation voller Unzulänglichkeiten deren größte Schwäche das ungenutzte Potenzial ist.

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Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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