Streamingdienste finden sich aktuell an allen Orten. Meist sind diese aber, Spotify oder Netflix lassen grüßen, im Musik- oder Videosegment verortet. Relativ neu hingegen ist die Idee, auch Games zu streamen. Und hier will sich Microsoft mit xCloud nun ein Stückchen vom Kuchen abschneiden.
Die Idee von Game-Streamingdiensten ist reizvoll. Statt gefühlte Millionen von Euros in Power-Hardware zu versenken, hängt man den eigenen Budget Laptop einfach ans Internet und lagert die komplexen Berechnungen, die moderne Games so leistungshungrig machen, in die Cloud aus. Alles was der eigene Rechner machen muss, ist, die Eingaben zu registrieren und an den Gameserver zu schicken. Selbiger übernimmt dann das ganze Computing und streamt das Videosignal zurück in euer Wohnzimmer.
Das eigene Endgerät wird so relativ unwichtig. Theoretisch könnte so ein Game Streaming Client auch auf einem Smart TV oder Smartphone laufen. Einzig die eigene Internetleitung muss schnell genug sein.
Es gibt bereits einige Anbieter von Game-Streaming auf dem Markt, z.B. Sonys PlayStation Now, GeForce Now von NVIDIA, Shadow, oder auch Googles Project Stream. Und nun will auch Microsoft mitmischen, wie unlängst in einem Blogbeitrag mitgeteilt wurde.
3000 Spiele in xCloud verfügbar
Was Microsofts Spieledienst von anderen Game Streaming Services unterscheiden könnte, ist der Maßstab, in dem das Projekt aufgezogen wird. Redmond will in seinen Azure Datacentern nämlich spezielle Server zum Einsatz bringen, die maximale Kompatibilität zu allen existierenden und künftigen Xbox- und Windows Spielen ermöglichen sollen.
Microsoft spricht von aktuell bis zu 3.000 Games, die so nach und nach ihren Weg in Project xCloud finden könnten. Der Dienst soll nicht nur auf herkömmlichen Computern sondern auch auf Smartphones und Tablets zum Einsatz kommen. Bedient werden die Games entweder über ein per Bluetooth gekoppeltes Xbox One Gamepad oder über den Touchscreen.
Öffentliche Tests ab 2019
Noch ist nicht bekannt, wann der Project xCloud online gehen soll. Die ersten Public Betas sollen aber im Laufe des Jahres 2019 starten. Noch gibt es aber einige Hindernisse zu überwinden. Neben der häufig nicht sehr dicken Internetleitung zuhause betrifft das vor allem die große Eingabeverzögerung, die man noch unter Kontrolle bringen müsste. Die Latenz entsteht, weil die Signale erst vom User zu Microsoft wandern müssen, bevor sie überhaupt verarbeitet und das Ergebnis zurückgeschickt werden kann.
Microsoft betont, dass Project xCloud eine „multi-year Journey“ für das Unternehmen darstellt. Entsprechend kann es noch eine Weile dauern, bis der Dienst tatsächlich in der Breite verfügbar sein wird.
via Mobilegeeks