Kino

Spoilerfreie Filmkritik zu Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Mit „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ endet die wohl epochalste Sci-Fi-Saga der Filmgeschichte. Gelingt nach dem umstrittenen Vorgänger „Die letzten Jedi“ die Kehrtwende und kann J.J. Abrams mit spürbaren Fan-Service ein versöhnliches Ende bescheren? Unsere Review zum letzten Kapitel des Krieg der Sterne.

Streitbarer Vorgänger

Meist schaffen es nur gesetzte Showdowns das ohnehin gespannte Kinopublikum in seiner Vollkommenheit zu fesseln. Man denke nur an Teil 3 von „Der Herr der Ringe“ oder etwa „Matrix Revolutions“. Hier verfolgten Zuschauer über mehrere Jahre die Handlung und fieberten dank Nostalgie-Empfinden mehr als erwartet mit. Nun hängt der monumentale Krieg der Sterne seit über 40 Jahren in den Köpfen der Filmliebhaber und kommt mit „The Rise of Skywalker“ zum wohlverdienten Abschluss. Wobei Regisseur J.J. Abrams ein schweres Erbe dank Rian Johnson erstmal verdauen musste. Johnson inszenierte „The Last Jedi“ und warf so ziemlich alles über Bord was an Tradition mit Star Wars gebunden war. Teilweise wirkten viele Dialoge anhand ihres unfreiwilligen Humors wie eine Parodie der Reihe. Beispielsweise warf der wohl wichtigste Charakter Luke Skywalker einfach sein ikonisches Lichtschwerter halbherzig über die Schulter. Zudem wollten die vielen Erzählsprünge vielen Fans auch nicht munden. Nun übernahm J.J. Abrams wieder das Ruder und präsentiert einen fast klassischen Star Wars-Film.

Lando Calrissian ist zurück

Kommen wir zur spoilerfreien Inhaltsangabe: Der Kampf gegen die Letzte Ordnung und ihr Oberhaupt Kylo Ren (Kylo Ren) hat nach dem Tod von Skywalker erst begonnen. Der Widerstand rüstet sich mit General Leia Organa (Carrie Fisher) zur finalen Schlacht, während Rey (Daisy Ridley) noch immer ihre Machtkräfte trainiert. Ren ist jedoch an einen Sith-Wegweiser gelangt, der den Aufenthaltsort eines alten Feindes offenbart. Um eines vorweg zu nehmen, “ Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ ist überaus unterhaltsam und will viel gutmachen. Das ist jedoch auch das große Problem. Abrams möchte es jedem recht machen, in der 1. Filmhälfte sehen wir mehr Figuren als in Episode 7 & 8 zusammen. Leider versteht man das Verhalten einiger Charaktere nicht – wie kann Lando Calrissian zum Tagesgeschäft übergehen, obwohl Han Solo und Luke gestorben sind? Tode werden kurze Zeit betrauert, aber danach muss gefeiert werden. Stößt bitter auf. Dennoch stellt sich recht schnell wieder das klassische Star Wars-Gefühl ein. Rey, Finn und Poe bereisen fremde Planeten auf dem kurioserweise eine Art Holi-Festival stattfindet und nach knapp 80 Minuten zieht auch das Tempo an. Viele Storyline-Entscheidungen sehen zwar eher gewollt aus, machen im Nachgang aber Sinn.

Business as usual

John Williams darf einmal mehr für die musikalische Unterstützung sorgen, wobei er erschreckend viele schon bekannte Motive aus der originalen Trilogie wiederverwendet. Anklänge des „Duel Of The Fates“ sind auszumachen, und während Rey gegen Schluss auf bestimmte Figuren trifft erklingt ausgerechnet „Darth Vader’s Death“ von 1983. Technisch lässt sich der „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ durchaus sehen. Besonders die abwechslungsreichen Planeten samt eigener Lebewesen erstaunt und belustigt Zuschauer gleichermaßen. Obwohl der Humor nicht zu kurz, wirkt er nicht so übertrieben wie bei Johnson. Den 3D-Zuschlag können wir dank sehenswerter Optik sowie eindrucksvoller Technik hier empfehlen.

Unser Fazit zu „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“

Das Ende kam tatsächlich. Die Geschichte rund um Luke Skywalker und der Macht fand seinen Abschluss. Würdevoll begeht J.J. Abrams diesen und überzeugt als leidenschaftlicher Filmemacher mit Herz für Star Wars-Fans. Trotz Schwächen in Sachen Pacing und Verhalten mancher Figuren versöhnt er enttäuschte Zuschauer und setzt seinem Schaffen ein Denkmal. Absolut würdevoll.
Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers. USA 2019. Regie: J.J. Abrams. Mit Daisy Ridley, Oscar Isaac, Adam Driver. 142 Minuten. Ab 12 Jahren.
Gibt es eine Post-Credit-Szene? = Nein.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ gibt es hier.

Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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