Kino

Filmkritik zu „Baywatch“

Baywatch – Ab zum Strand! Nach über 10 Jahren als legendäre Serie auf unseren Mattscheiben gibt es endlich einen Kinofilm zu „Baywatch“. Mit neuer Besetzung und mehr Humor verpackt, konnte uns die Actionkomödie auch überzeugen?

Was lange währt, wird endlich gut

Mitch Buchannon. Ein Name, bei denen Strandräuber schnellstens das Weite suchen und Frauen reihenweise in sandige Ohnmacht fallen. Im Jahr 1990 strahlte die altehrwürdige ARD die Serie rund um Rettungsschwimmer in Malibu aus. Soviel Sex & Crime hätte ich persönlich den Öffentlich-Rechtlichen damals gar nicht zugetraut. Nun ja. Für David Hasselhoff kam diese Rolle einer Wiederauferstehung gleich. Zwar konnte er Jahre früher mit der ebenso kultigen Serie „Knight Rider“ viele Zuschauer fesseln, aber danach war erstmal Sense. Doch mit Baywatch, viel nackter Haut und durchaus spannenden Geschichten kämpfte er sich wieder nach oben. Die blutjunge Pamela Anderson kreierte kurzerhand ein Sexsymbol der damaligen Zeit. Lustigerweise kamen zum Zeitpunkt der Serie schon Gerüchte um einen vermeintlichen Kinofilm auf, doch daraus wurde nichts. Nach guten 10 Jahren wurde am 14. Mai 2001 das letzte Abenteuer aus Malibu gesendet. Und doch kamen immer wieder Stimmen zu einem Kino-Comeback auf. 2012 wurde es dann konkreter. Ein Filmumsetzung war geplant. Rund zwei Jahre später wurde Dwayne Johnson als Hauptrolle bekanntgegeben. Danach folgten „Kill the Boss“-Macher Seth Gordon als Regisseur, sowie Model Kelly Rohrbach als C.J Parker und Zac Efron als zweite männliche Hauptrolle.
Mitch Buchannon (Dwayne Johnson) ist der Herr am Strand. Frauen himmeln ihn an, Männer wollen wie er sein. Am seinem Strand kennt er jeden Beachvolley-Platz und fast alle Gäste. Zum alljährlichen „Casting“ der neuen Rettungsschwimmer sind neben dem altbekannten wie der nerdige Ronnie (Jon Bass), die bemühte Summer Quinn (Alexandra Daddario) kommt der gescheiterte Olympiaschwimmer Matt Brody (Zac Efron) dazu. Als jedoch am Strand immer mehr Drogenpäckchen häufen, muss das ungleiche Team zusammenarbeiten und die Ursache herausfinden. Könnte die mysteriöse Victoria Leeds (Priyanka Chopra) etwas damit zu tun haben? Baywatch beginnt recht konventionell. Johnson läuft den Strand entlang, begrüßt seine Besucher und stellt dem Zuschauer weitere Figuren vor. Im DubStep-Beat rettet er Verletzte aus dem Wasser. Soweit so bekannt. Seth Gordon und seine Drehbuch-Autoren überraschen jedoch mit viel Wortwitz in den Dialogen. Mal zieht Buchannon Brody mit Teenager-Filmnamen auf oder Summer Quinn rätselt über die Zeitlupe von C.J. Gepaart mit lässigem Sommer-Feeling funktioniert das gut. Stellenweise erinnerte mich „Baywatch“ auch an den gelungenen „Starsky & Hutch“ von 2003 mit Ben Stiller & Owen Wilson. Hier leider mit weniger Retro versehen. Sonstige Dialoge wechseln sich zwischen hoffnungsvoll geistreich und total hirnverbrannt ab. Hauptdarsteller Zac Efron hat sich mächtig ins Zeug geworfen um dem muskelbepacktem Körperkult der Vorlage gerecht zu werden. Dies wird in einigen Sequenzen gerne zur Schau gestellt. Die Story wird temporeich erzählt, flacht im Mittelteil etwas ab, während das Finale nochmal anzieht.
Der Humor in Baywatch wird zum Glück nicht nur von Vulgär- oder Ekelgags bevölkert, wie der Trailer vielleicht vermuten lassen könnte. Vielmehr wollte Regisseur Gordon einen Spagat zwischen guten Gags und Slapstick schaffen. Wie oben erwähnt in sprachlichem Wortwitz oder mit einem Gastauftritt von David Hasselhoff ebenfalls als Mitch Buchannon. Der Stil unterstreicht das Sommer-Gefühl im Kino mit knackigen Farben, schönem Panorama und gelungener Action. Der Score bedient sich kräftig aus allen Genre´s angefangen bei schnulzigen Liebesliedern und endet bei aktuellem Dubstep. Und doch passt das irgendwie zum Film, der ganz klar als Sommer-Blockbuster wahrgenommen werden möchte.

Unser Fazit zu „Baywatch“

Hautenge Badeanzüge, Strand-Feeling und dazwischen David Hasselhoff. Die Kinoumsetzung von „Baywatch“ versucht auf der von „21 Jump Street“ losgetretenen Welle von Revivals mit zuschwimmen. Dies gelingt auch in Maßen. Die Darsteller passen allesamt zu ihren Rollen und der Film stellt eine angenehme Atmosphäre her. Und doch verliert das Drehbuch mittendrin an Zugkraft. Das Ende kann zwar wieder einiges retten und bietet darüberhinaus noch ordentlichen Fan-Service, aber irgendwie kommt man leicht unzufrieden aus dem Saal raus. Dennoch hat der Film meine Erwartungen übertroffen und kann locker für den nächsten Kinoabend eingeplant werden.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Baywatch“ gibt es hier.
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Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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