Homematic IP Starter Set Wasseralarm: smartes Überwachungssystem für Feuchtigkeit und Wasser im Test
Man muss nicht erst selbst Opfer eines Wasserschadens geworden sein, um zu wissen, wie ärgerlich und kostspielig so ein Vorfall sein kann. Lockere Waschmaschinenanschlüsse, spröde Schläuche, feuchte Wände hinter der Küchenzeile oder ein überschwemmter Keller: Die Gefahren sind vielseitig und fast überall vorhanden, egal ob Wohnung oder Eigenheim.
Homematic IP hat mit dem Starter Set Wasseralarm eine praktische Lösung zur Überwachung kritischer Stellen in den eigenen vier Wänden für ca. 120 Euro am Start. Wer schon über diverse Smart Home-Geräte von Homematic IP verfügt, kann den Wassersensor und die Alarmsirene einfach in die vorhandene smarte Umgebung integrieren. Der im Set enthaltene Access Point ist in diesem Fall nicht notwendig. Alle anderen erhalten mit dem Starter Set alles, was für den Einstieg in die Überwachung und Alarmierung bei auftretender Feuchtigkeit notwendig ist.
Je später ein Wasserschaden entdeckt wird, desto teurer wird die Reparatur
Bei einem Wasserschaden ist es oft essentiell, dass er möglichst schnell entdeckt wird. Gerade bei einem nicht abgedrehten Waschmaschinenanschluss, einem Rohrbruch oder einem überfluteten Keller geht es um Sekunden. Falls den Schaden niemand rechtzeitig bemerkt, können die Folgen gravierend sein: Zerstörte Möbel, kaputte Elektronik oder auch unter Wasser stehende Häuser. Viele Gegenstände wie beispielsweise Bücher oder Datenträger sind dann oft nicht mehr zu retten.
Doch abgesehen von akuten Wasserschäden kann auch sich langsam ansammelnde Feuchtigkeit langfristig großen Schaden anrichten. In Bädern und Küchen herrscht häufig eine hohe Luftfeuchtigkeit. Wird nicht regelmäßig und ausreichend gelüftet oder ist bei Häusern der Keller in regenreichen Monaten nicht gut genug isoliert, sammelt sich insbesondere hinter Schränken und Küchenzeilen in Tapeten und Mauerwerk Feuchtigkeit an. Das ist ein günstiger Umstand für die Entstehung von Schimmelpilzen, die sich über lange Zeit auch negativ auf die Gesundheit auswirken können.
Oft ersetzen Versicherungen den entstandenen Schaden und kommen für die Verluste auf, aber grade Gegenstände mit ideellem Wert oder Gesundheitsbeeinträchtigungen lassen sich oft nur schwer finanziell kompensieren. Gerade für Eigentümer, die kein Risiko eingehen wollen, bietet sich deshalb das Homematic IP Starter Set Wasseralarm an. Das Set enthält einen Access Point, eine batteriebetriebene Alarmsirene und einen Wassersensor.
Wer mehrere Stellen auf Feuchtigkeit überwachen möchte, kann später problemlos weitere Wassersensoren oder auch anderes Zubehör von Homematic IP einbinden. Alle Komponenten werden kabellos über eine kostenlose App (für iOS und Android) mit dem mitgelieferten Access Point verbunden und bilden so euer Wasseralarmsystem. Positiv: Im Lieferumfang sind Schrauben, Dübel, Batterien und ein LAN- bzw. Stromkabel enthalten. Ihr könnt also sofort loslegen.
Der Modularität ist allerdings auch geschuldet, dass es zu jeder Komponente eine eigene Bedienungsanleitung gibt. Eine übergreifende Anleitung, in der die Einrichtung aller Komponenten in logischer Reihenfolge erklärt wird, hätte die Einrichtung sicherlich praktischer gestaltet. Zudem versteckt sich in dem kleinen Karton ziemlich viel Verpackungsmaterial, wenn auch hauptsächlich Pappe.
Basiscenter: Access Point
Der Homematic IP Access Point ist die zentrale Einheit der Homematic IP Smart Home-Umgebung. Von daher beginnt die Einrichtung auch bei ihm. Er wird via LAN-Kabel an den WLAN-Router angeschlossen und über das mitgelieferte Netzteil mit Strom versorgt. Der Access Point sollte mindestens einen Meter vom Router entfernt stehen, um Störungen zu vermeiden. Wer kann, sollte also die 1,5 Meter des mitgelieferten Ethernet-Kabels ausnutzen. Der Access Point lässt sich leider nicht kabellos mit dem heimischen Router verbinden. Das bringt aber auch einen Sicherheitsvorteil, denn es ist mitunter sehr einfach, in kabellose Netzwerke einzudringen.
Die Verbindung mit dem Internet und den Homematic IP Servern bietet euch die Möglichkeit, das System auch mit dem eigenen Smartphone zu kontrollieren und zu steuern. Die App bildet die Schnittstelle zwischen Access Point und der Cloud. Die Kommunikation zwischen Access Point und den Homematic IP Geräten erfolgt in einem eigenen Netz, wodurch Störungen durch WLAN, Bluetooth oder andere Funkstandards im 2,4 GHz-Band verhindert werden.
Diese Vorgehensweise bringt folgenden Vorteil: Das System bleibt auch dann funktionsfähig, wenn das Internet mal nicht mitspielt. Ihr könnt den Access Point dann logischerweise nur nicht mehr mit dem Smartphone steuern. Selbst wenn der Access Point defekt ist, funktioniert das System weiter. Die vorgenommenen Einstellungen bleiben bestehen und funktionieren weiter. Auch gut: Durch den Betrieb mit Batterien sind die Alarme und Sensoren auch gegen Stromausfälle geschützt.
Schrittweise Installation mit der Homematic IP App
Wie schon erwähnt, könnt ihr das ganze System einfach mit der dazugehörigen App einrichten, steuern und kontrollieren. Die App lässt sich sowohl im Google Play Store als auch im App Store von Apple kostenlos herunterladen. Nachdem ihr den umfangreichen AGBs ungesehen zugestimmt habt, führt euch die App Schritt für Schritt durch die Installation. Sehr gut: Die Anweisungen sind verständlich und bebildert. Die Installation verlief bei mir reibungslos, es wurde nur noch automatisch ein Firmware-Update durchgeführt.
Sehr gut gefällt mir besonders, dass während der Installation keine persönlichen Daten erhoben werden. Ihr müsst lediglich den QR-Code des Access Points auf dessen Rückseite einscannen und das war es. Alles geht mehr oder weniger automatisch und ist selbsterklärend. Wenn ihr die sechs Schritte ausgeführt habt, gelangt ihr anschließend zur App-Oberfläche.
Die App selbst ist sehr übersichtlich und gut strukturiert. Ihr könnt mit der App auch bequem unterwegs auf das System zugreifen, solange euer Smartphone über eine stabile Internetverbindung verfügt. Viele der Funktionen lassen sich zudem auch über Sprachsteuerungen wie Google Home oder Amazon Alexa bedienen.
Die einzelnen Komponenten anlernen
Dort angelangt, könnt ihr nun die einzelnen Komponenten mit dem Access Point verbinden. In der Bedienungsanleitung wird dieser Vorgang als „anlernen“ bezeichnet.
Beginnen wir mit dem Wassersensor. Dieser erkennt laut Bedienungsanleitung auftretende Feuchtigkeit auf verschiedenen Untergründen und Wasser aber einer Höhe von 1,5 mm. Tritt eines der festgelegten Szenarien ein, gibt der Sensor einen Alarmton von sich und sendet ein Signal an die App. Dank eingebautem Neigungssensor informiert das Gerät außerdem über unbefugte Bewegungen oder Manipulationen. Das Auslöseverhalten lässt sich mittels App grob einstellen (Feuchtigkeit erkannt/Wasser erkannt/beides erkannt).
Zum Anlernen müsst ihr in der App den Punkt „Gerät anlernen“ auswählen. Im Anschluss dreht ihr die obere Abdeckung des Sensors nach links, nehmt die Abdeckung ab und gelangt so zum Batteriefach. Hier entfernt ihr die Isolierung und aktiviert somit den Anlern-Modus für drei Minuten. Das Gerät sollte jetzt in der App sichtbar sein. Dort ausgewählt, könnt ihr nun wieder den QR-Code scannen oder die letzten 4 Ziffern der ID eingeben. Zudem könnt ihr dem Sensor einen Raum und einen Namen zuweisen. Der Anlern-Modus lässt sich auch mit dem Betätigen der Anlern-Taste auf der Oberseite aktivieren.
Im Anschluss müsst ihr den Sensor nur noch am gewünschten Ort wie bspw. neben einer Waschmaschine oder unter einem Abwasserrohr platzieren. Möglichst nicht direkt neben oder auf großen Metallkörpern, da das die Funkreichweite beeinflusst. Ein Signalton bestätigt die Aktivierung des Sensors beim Abstellen. An einer Wand oder Decke kann der Sensor übrigens nicht abgebracht werden.
In der App werden alle Geräte einzeln nach Zimmer und Name aufgelistet. Falls mal ein Alarm ausgelöst wird, seht ihr so auch gleich, um welches Gerät es sich handelt und wo es sich befindet. Natürlich gilt das nicht nur für das Set Wasseralarm, sondern auch für alle anderen Komponenten von Homematic IP. Wer weitere Wassersensoren benötigt, kann sich diese für ca. 40 Euro einzeln nachbestellen.
Die Alarmsirene
Damit ihr bei einem Wasserschaden auch akustisch und optisch außerhalb der App benachrichtigt werdet, gibt es selbstverständlich die Alarmsirene. Die Sirene verfügt über mehrere einstellbare Töne und zwei rote LED-Signalleuchten. Die Lautstärke liegt bei ungefähr 90 dB. Mittels mitgelieferter Schrauben und Dübel könnt ihr die Sirene an einer Stelle eurer Wahl bzw. auch auf einer Unterputzdose montieren. Bei zuletzt Genanntem solltet ihr ohne vorhandene Elektrik-Kenntnisse besser Hilfe von einem Fachmann in Anspruch nehmen.
Die Sirene hat einen Durchmesser von 13 cm und eine Höhe von 5 cm. Die Stromversorgung ist mit 3 Batterien gewährleistet. Sie verfügt zudem über einen Sabotagekontakt. Wird dieser aktiviert, meldet die Sirene dies unmittelbar auf der App-Oberfläche. Besteht die Gefahr einer Manipulation, verweigert die App das Scharfstellen des Alarms, bis ihr die Abdeckung erneut geöffnet und kontrolliert habt, ob alles in Ordnung ist. Bei geöffneter Abdeckung ist außer weißem Kunststoff und den drei AA-Batterien allerdings nicht viel zu sehen. Alle ausgelösten Alarme werden im Alarm-Protokoll festgehalten.
Sollten die Batterien der Alarmsirene oder eine andere Komponente fast leer sein, werdet ihr auch darüber in der App informiert. Das ist je nach Umfang der Smart Home-Geräte sehr hilfreich, damit man nicht den Überblick verliert.
Erweiterbarkeit
Wer auf smarte Geräte von Homematic setzt, profitiert von dem umfangreichen Ökosystem. Ihr könnt das Set problemlos mit weiteren Homematic IP Smart Home Produkten erweitern und über die App dann zum Beispiel eure Heizung, Rauchmelder oder Rollladen steuern und auch Fenster, Türen oder Zimmer überwachen.
Fazit
Das Starter Set Wasseralarm von Homematic IP bietet ein solides Grundgerüst für die Überwachung von Wasserschäden für faire 120 Euro*. Gerade Besitzer von unterkellerten Häusern oder feuchten Wohnräumen können mit dem Wassersensor auf Nummer sicher gehen. Die Einrichtung geht sehr einfach von der Hand und funktioniert fast automatisch. Zudem werden bei der Installation keine personalisierten Daten erhoben.
Das System funktioniert außerdem kabellos und mit der App geht die Bedienung kinderleicht von der Hand. Ein Wassersensor allein kann bei großen Kellern allerdings unzureichend sein. Hier hätte ich mir noch einen Sensor mehr im Set gewünscht. Zudem wäre es in Zukunft gut, wenn man die Sensoren auch an der Decke oder Wand anbringen kann. Auch wenn Feuchtigkeit sicherlich öfter auf dem Boden auftritt, könnten so auch feuchte Wände oder undichte Dächer besser überwacht werden.
Was mir gut gefällt, ist die Möglichkeit der problemlosen Erweiterung mit zusätzlichen Wassersensoren oder auch anderen Komponenten aus der Homematic IP-Serie, die einfach nachträglich in das Ökosystem integriert werden können. Bei der App könnte es etwas mehr Funktionen geben. Es lässt sich bspw. kein Zeitfenster für das Scharfschalten der Alarme festlegen.
*Stand: 26.09.2018