HP ProBook 470 G5 im Test: Großes Business-Notebook mit solider SSD
Die ProBook-Reihe von HP richtet sich an Business-User. Sie soll Leistung mit viel Sicherheit kombinieren. Das ProBook 470 G5 bietet eine schnelle CPU, viel RAM und eine große SSD. Also habe ich es mir geschnappt und ausprobiert, wie es sich im Alltag schlägt.
Ich hatte in diesem Jahr schon ein paar ProBooks auf dem Schreibtisch stehen. Die haben alle einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. Das ProBook 470 G5 ist das erste mit 17,3“-Display, die bisherigen Geräte hatten ausschließlich 15,6“-Displays. Ich persönlich bin kein Fan von so großen Notebooks. Ob mich mein Testgerät trotzdem überzeugen konnte, erfahrt ihr nach den technischen Daten.
Technische Daten HP ProBook 470 G5 4QW93EA
Display | 17,3“ (43,9 cm) entspiegeltes IPS-Display mit LED-Backlight im 16:9-Format |
Auflösung | 1920x1080px (Full HD) |
Prozessor | Intel® Core™ i7 (8. Generation) 8550U, 4x 1.80 GHz Turboboost bis zu 4.00 GHz Cache 8 MB |
Grafik | Nvidia GeForce 930MX 2 GB DDR3-Speicher |
Arbeitsspeicher | 16 GB DDR4 2400 MHz |
Festplatte | 512 GB PCIe SSD 1 TB HHD (5400rpm) |
Netzwerk | Bluetooth 4.2 Ethernet LAN 10 MBit/s, 100 MBit/s, 1000 Mbit/s WLAN Intel® Dual Band Wireless-AC 8265 (2×2) |
Anschlüsse | 2x USB 3.1 Typ-A 1x USB 3.1 Typ-C 1x USB 2.0 1x HDMI 1x VGA 1x 3in1 Cardreader 1x 3,5mm Audio-Combo 1x RJ-45 |
Akku | 48 Wh Lithium-Ionen-Akku mit 3 Zellen 65 W Netzteil |
Eingabegeräte | hintergrundbeleuchtete Tastatur mit Spritzwasserschutz Trackpad |
Sound | Audio-System mit zwei Speakern |
Kamera | 720p Webcam |
Sicherheit | Fingerprintreader Kensington-Schloss TMP Security-Chip |
Betriebssystem | Windows 10 Pro 64 Bit |
Abmessungen | 41,38 x 27,6 x 2,25 cm (BxHxT) |
Gewicht | 2,5 Kilo |
Preis | 1.111 Euro* |
Design und Verarbeitung
Beim Design des ProBook 470 G5 bleibt sich HP seiner bisherigen Linie treu. Es hat ein unaufgeregtes und schlichtes Design. Der Body ist aus silbernem Aluminium, während die Oberseite mit der Tastatur in einem dunklen Anthrazit gehalten ist. Die Tastatur mit Nummernblock sitzt in einer Vertiefung, so dass sie bündig mit der Oberseite abschließt.
Die Tasten selber bieten ein angenehmes Tippgefühl. Sie besitzen einen kurzen Hub und bieten wenig Widerstand. Trotzdem lassen sich auch lange Texte gut auf ihnen tippen. Das Trackpad besitzt ebenfalls eine angenehme Größe und reagiert flott auf Eingaben.
Vor der Tastatur sitzt rechts der Fingerprintreader, den ihr bei Bedarf zum Entsperren des Gerätes nutzen könnt. Zwischen Tastatur und Display befinden sich links der Powerbutton und über die gesamte Breite ein feines Gitter, unter dem die Speaker sitzen.
Die Displayfront wartet mit relativ breiten Rahmen aus mattschwarzem Kunststoff auf. Unten sitzt mittig ein kleines HP-Logo, im oberen Rahmen ist die Webcam untergebracht. Entsperren per Gesicht ist hier nicht möglich.
Der Displaydeckel besteht aus silbernem Aluminium, das in der Mitte mit einem glänzenden HP-Logo versehen ist.
Die dunkle Oberfläche hat allerdings einen großen Nachteil: Ihr seht jeden Handabdruck sofort. Von daher könnt ihr entweder damit leben, dass euer Notebook relativ schnell unansehnlich aussieht oder ihr investiert in ein Putztuch und reinigt es regelmäßig.
An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Spaltmaße sind ebenmäßig und es gibt keine scharfen Kanten, an denen ihr hängenbleiben könnt. Die ProBooks wurden allesamt nach dem Military Standard MIL-STD810G getestet, so dass ihr euch hier über ein robustes Gerät freuen könnt.
Anschlüsse
Das ProBook 470 G5 hat eine Menge Anschlüsse. Auf der linken Seite findet ihr zunächst den 3in1-Cardreader und den 3,5mm-Combo-Anschluss. Dahinter ist der USB-2.0-Anschluss.
Rechts hat HP den USB-C-Port, die beiden USB-3.1-Typ-A-Anschlüsse sowie die Videoanschlüsse (HDMI und VGA) verbaut. Den Abschluss bilden der Ethernet-Port und der Stromanschluss.
Es sind also für so ziemlich alle Anwendungsfälle Anschlüsse vorhanden, so dass ihr nach Belieben Peripherie anschließen könnt. Warum heutzutage noch ein VGA- und ein USB 2.0-Anschluss verbaut werden, erschließt sich mir allerdings nicht. Da wären ein DisplayPort und ein weiterer USB-3.1-Port sinnvoller gewesen.
Display
Die Displays in den Office-Notebooks von HP haben in der Vergangenheit nicht immer eine gute Figur gemacht. Häufig waren Farbraumabdeckung und Helligkeit eher mittelmäßig. Bei diesem ProBook bekommt ihr jedoch mehr geboten.
Die Farbtreue liegt im sRGB-Farbraum bei 97%. Damit werden Farben ordentlich dargestellt, auch wenn das Schwarz etwas satter sein könnte. Der Wert ist aber mehr als ausreichend, um sich nach getaner Arbeit noch gemütlich den einen oder anderen Film zu gönnen. Die Farbraumabdeckung bei AdobeRGB und NTSC ist in Ordnung, dürfte bei diesem Notebook und seinen vorgesehenen Einsatzzwecken allerdings keine entscheidende Rolle spielen.
Die Ausleuchtung liegt bei durchschnittlich 264 cd/m². Das ist weder besonders hell noch besonders dunkel. Die Abweichungen bei der Ausleuchtung der einzelnen Displaybereiche halten sich auch in Grenzen, so dass es zu diesem Punkt eigentlich nicht mehr zu sagen gibt.
Software
Als Betriebssystem kommt beim ProBook 470 G5 Windows 10 Pro zum Einsatz. Die zusätzlich installierte Software der Kategorie „Überflüssig“ hält sich in Grenzen. Lediglich Candy Crush ist am Start. Das lässt sich aber ohne Umstände restlos entfernen.
Daneben gibt es noch eine Reihe HP-Software. Mit dem HP Support Assistant werdet ihr vermutlich am ehesten arbeiten. Über das Programm könnt ihr im Bedarfsfall schnell und unkompliziert Kontakt zum HP Support aufnehmen und alle relevanten Informationen zu eurem Gerät bündeln. Außerdem lässt sich euer System über den Assistant aktualisieren.
Auf der SSD sind im Auslieferungszustand noch 416 GB frei, auf der HDD sind es 931 GB.
Leistung
Bei der Leistung gibt es keinen Grund zur Klage. Office-Anwendungen laufen – wenig erstaunlich – absolut rund und auch Bildbearbeitung ist kein Problem. Photoshop und Lightroom funktionieren einwandfrei. Selbst der Massenexport von vielen Bildern führt nicht dazu, dass das System stockt. Bei Videoschnitt sieht es etwas anders aus. Rendert ihr ein Video in Premiere Pro, läuft das System hakelig.
Dank der verbauten Toshiba-NVMe-SSD werden eure Daten fix geladen. Es gibt zwar deutlich schnellere SSDs, aber die Unterschiede dürften euch im Alltag nicht negativ auffallen. Die Unterschiede werden erst beim Verschieben von sehr großen Dateien spürbar. Das dürfte im Alltag aber eher die Ausnahme bleiben.
Akku
So richtig mobil ist das ProBook 470 G5 nicht. Das liegt nicht nur an seinem Gewicht von 2,5 Kilo. Auch der Akku ist ein limitierender Faktor.
Wenn ihr den Energiemodus „Ausbalanciert“ verwendet, dunkelt sich das Display auf rund 40% Helligkeit im Akkubetrieb ab. Das entspricht etwa 40 cd/m². Damit ist das Arbeiten zwar möglich, aber nicht angenehm. Dreht ihr die Helligkeit auf 200 cd/m² (96% Helligkeit) hoch, ist Arbeiten problemlos möglich, allerdings frisst es auch eine Menge Strom.
Mit normalen Office-Anwendungen bin ich auf etwas über drei Stunden ohne Steckdose gekommen. Das ist wahrlich kein überragender Wert. Wenn ihr also viel unterwegs seid, solltet ihr das immer im Hinterkopf behalten und eventuell die Anschaffung einer Powerbank in Erwägung ziehen.
Emissionen
Im Alltag ist das ProBook 470 G5 angenehm leise. Ihr hört die Lüfter ab und zu leise vor sich hinrauschen. Aber mehr auch nicht. Das Notebook bleibt im normalen Betrieb auch angenehm kühl.
Belastet ihr das System richtig, werden auch die Lüfter lauter und das Notebook wärmer. Allerdings werden die Lüfter von normalen Umgebungsgeräuschen schnell übertönt. Sie neigen auch nicht dazu, ein hohes Pfeifen von sich zu geben.
Die Abwärme wird an der linken Seite weggeführt. Da solltet ihr eure Finger bei hoher Auslastung also nicht hinhalten. An der Oberfläche wird das ProBook 470 G5 nur im Bereich vor dem Display warm. Allerdings bewegen sich die Temperaturen auch da noch nicht in einem unangenehmen Bereich. Auch im Inneren bleiben die Temperaturen auf einem guten Level. Die CPU erwärmte sich im Stresstest auf maximal 80° Celsius, die GPU lag bei 77° Celsius.
Aufrüsten
Hier zeigt sich HP von seiner besten Seite und macht euch das Aufrüsten richtig leicht. Das ProBook 470 G5 verfügt auf der Unterseite über zwei Wartungsklappen, die euch schnellen Zugriff auf das Innenleben gewähren.
Um sie zu entfernen, müssen lediglich zwei normale Kreuzschrauben entfernt werden. Die erste Klappe verdeckt dabei die Schraube der zweiten Klappe. Im Anschluss daran könnt ihr die Klappen einfach aufziehen. Dabei solltet ihr allerdings Vorsicht walten lassen, denn sie werden zusätzlich zu den Schrauben von Plastikhaken an ihrem Platz gehalten.
Unter der ersten Klappe kommt ihr direkt an den RAM. Habt ihr die zweite Klappe gelöst, könnt ihr die SSD gegen eine größere oder schnellere austauschen und auch die HDD lässt sich einfach ersetzen.
Allerdings besteht meiner Ansicht nach bei den verbauten Komponenten auf absehbare Zeit kein dringender Bedarf, sie auszutauschen.
Die Torx-Schrauben, die am Rand des Gehäuses zu sehen sind, sind für euch weniger interessant. Sie dienen dazu, die Tastatur im Gehäuse zu fixieren.
Sound
Beim Klang liefert das ProBook ein differenziertes Bild ab.
Bei halber Lautstärke ist der Klang ausgewogen. Da es ansatzweise einen Resonanzraum gibt, sind Tiefen wahrnehmbar vorhanden. Mitten und Höhen fallen etwas ab, insgesamt ist der Klang aber ausgewogen und macht einen guten Eindruck.
Wenn ihr die Lautstärke voll aufdreht, zeigt sich ein anderes Bild. Die Tiefen fallen fast komplett weg und die Höhen werden dominant und auch schrill. Der Medienkonsum macht dann keinen Spaß mehr.
Lieferumfang
Der Lieferumfang ist übersichtlich. Im Karton befinden sich das Notebook, das 65-W-Netzteil und Papier mit Setup-Anweisungen. Leider sind alle Sachen einzeln in Plastik verpackt. Das sollte mittlerweile eigentlich auch anders gehen.
Fazit
Alles in allem macht das ProBook 470 G5 eine gute Figur.
Ihr bekommt hier mehr als genügend Leistung, um auch anspruchsvolle Aufgaben flüssig zu erledigen. Im Alltag ist das Notebook angenehm leise und bleibt auch kühl. Sehr angenehm finde ich, dass die Lüfter unter Last nicht pfeifen, sondern nur nur mäßig laut rauschen. Auch das Display bietet eine vernünftige Helligkeit und schöne Farben. Pluspunkte gibt es auch für die Möglichkeit, das ProBook einfach aufzurüsten.
Die Akkulaufzeit könnte allerdings besser sein. Knapp drei Stunden im Office-Betrieb ist keine Meisterleistung. Aber da 17,3“-Notebooks aufgrund ihres Gewichts ohnehin nicht zu den wirklich mobilen Geräten gehören, ist das kein Beinbruch. Man sollte es lediglich im Hinterkopf behalten.
Etwas über 1100 Euro* verlangt HP derzeit für das getestete Modell. Das ist ein angemessener Preis. Wer es lieber etwas kleiner mag, sollte sich das ProBook 450 G6 ansehen. Das hat ein 15,6“-Display und bietet ansonsten eine ähnliche Ausstattung.
*Stand: 12/2019