AudioTestberichte

Realme Buds Q im Test – vernünftige TWS Kopfhörer für den kleinen Geldbeutel

Zur Abwechslung gibt es hier mal wieder einen Test eines True Wireless Kopfhörers (TWS) allerdings ist es wieder ein Gerät von realme, es handelt sich dabei um die realme Buds Q, die ich mir extra für diesen Test gekauft habe (Wer nicht glaubt, kann gerne die Rechnung sehen). Hintergrund ist der, dass einer der meistgelesenen Artikel in 2020 ebenfalls ein Artikel über TWS Kopfhörer ist und warum sollte man nicht im neuen Jahr an den Erfolg anknüpfen.

Die realme Buds Q werden zu einem echten Kampfpreis angeboten, knapp 30 Euro kosten sie bei realme direkt, ein paar Euro mehr, wenn ihr sie über Amazon bestellt.

Ich selbst habe die realme Buds Q über Amazon bestellt, da sie sogar als „Same-Day“ geliefert wurden, dann zur Seite gelegt und nun knapp 6 Wochen später komme ich endlich dazu den Test zu schreiben.

Was gibt es alles für 30 Euro?

Reichlich unspektakulär werden die Buds Q ausgeliefert. Sie kommen in einer einfachen Pappschachtel die im typischen realme Gelb gehalten ist. Auf der Front sind die Buds Q mit Ladecase abgebildet und auf der Rückseite finden sich ein paar technische Daten, in mehreren Sprachen. Neben den Kopfhörern selbst findet man im Lieferumfang noch den üblichen Papierkram, ein paar zusätzlich Silikontipps und ein kurzes Ladekabel – hier gleich mein erster Kritikpunkt, es handelt sich um ein Micro-USB-Kabel….mehr kann man zu dem Preis aktuell wohl wirklich nicht erwarten.

Aber sei es drum, man bekommt halt, was man zahlt. Wenn man das Case dann auspackt, gleich der erste Wow-Moment – sind die leicht! Ich musste echt nachschauen, ob die Buds überhaupt im Ladecase waren – waren sie. Beim Blick auf das Datenblatt musste ich lesen, dass ein einzelner Ohrknopf lediglich 3,6 Gramm wiegt, bei zwei Buds und dem Ladecase kommt man so auf 37 Gramm…..Respekt!

Aber auch hier wieder ein klein wenig Genörgel – durch das minimale Gewicht merkt man die Buds kaum im Ohr und merkt also auch nicht, falls man sie verliert. Wenn man aber die passenden Silikontipps nutzt, sitzen sie recht fest im Gehörgang und fallen auch nicht so schnell raus.

Auch bei der Form der Buds Q hat sich realme inspirieren lassen, nicht von Apple & Co, sondern von der Natur, die einzelnen Ohrstöpsel sollen an einen Kieselstein erinnern und kommen daher ohne die „Zäpfchen“ daher wie man sie z.B. von den AirPods kennt, das Design hat schon was. Die Buds sind aus Kunststoff gefertigt und sind trotzt ihres günstigen Preises gemäß IPX4 gegen Spritzwasser und Schweiß geschützt, das sparen sich andere Hersteller in dieser Preisklasse.

Deckel auf, pairen & per Touch bedienen

Verbinden könnt ihr euch per Bluetooth 5.0 – Wenn ihr das Ladecase das erste Mal öffnet, sind die Buds Q im Pairing Modus und ihr könnt euch direkt mit ihnen verbinden. Wenn ihr die zugehörige App nutzt, könnt ihr auch noch weitere Einstellungen an den Kopfhörern vornehmen.- Hier ein weiterer Minuspunkt, die App gibt es nicht für iOS, lediglich Androiden kommen in den Genuss.

Hat ihr die App gestartet, könnt ihr die Touchbedienung konfigurieren – macht ihr dies nicht sieht die Bedienung wie folgt aus:
Rechts oder Links Touchfläche zweimal um Musik zu starten, dreimal zum Stoppen oder haltet sie zwei Sekunden lang um zu skippen oder einen eingehenden Anruf anzunehmen. Drückt ihr auf beiden Ohrhörern die Touchflächen gleichzeitig, versetzt ihr die Kopfhörer in einen Gaming-Modus, bei dem die Latenz auf 119 Millisekunden reduziert werden soll. Nettes Feature, dass ich allerdings nicht benötige und daher auch nicht wirklich getestet habe.
Soviel zur Steuerung, allerdings sollte ich ev. noch erwähnen, dass es keine Trageerkennung gibt, die hat sich realme gespart – bedeutet: wenn ihr einen oder beide Ohrhörer aus dem Ohr nehmt, läuft die Musik, der Podcast oder das Hörbuch einfach weiter. Ihr müsst also wirklich über Touch stoppen, oder die Buds zurück in die Ladeschale legen, um eine Wiedergabe zu stoppen.

Sollte euch die vorgegebene Steuerung nicht zusagen, könnt ihr diese wie bereits erwähnt über die App ändern, z.B. Titel zurück oder den gar starten des Google Assistenten kann hier optional konfiguriert werden, wenn man das möchte.

Wie hören sich die realme Buds Q an?

Was hilft aber all das Design oder super tolle Funktionen, wenn der Klang wie bei einem Dosentelefon klingt? Deswegen ab mit den Buds in die Ohren und ein wenig Musik auf die 10 mm Treiber geben.
Trotz des geringen Preises leisten die realme Buds Q einiges, ganz weit weg von Dosentelefon. Der Sound ist kraftvoller und dynamische, die Tiefen und Höhen klingen für mich ausgewogen, ich bin aber auch eher der Typ „Wenns nicht scheppert und Kratz ist alles gut“ und das machend die Buds Q definitiv nicht.
Da dürften sich bei Hifi-Fans ev. instant die Fußnägel aufrollen, die kaufen sich aber auch keine 30 Euro Kopfhörer, von daher ist das schon okay. Die etwas schwachen Zwischentöne sind verschmerzbar ebenso die manchmal fehlende Dynamik.


Wenn man die richtig Silikontips gewählt hat und die Ohrstöpsel den Gehörgang gut abschließen finde ich den Klang in dieser Preisklasse durchaus vertretbar, den über ANC muss man in dieser Preisklasse erstmal nicht nachdenken, das wäre niemals machbar.

Laufzeit wie manch Premiummodell

Was mich trotzt des geringen Gewichts ebenfalls überrascht hat war die Laufzeit, ich habe es bei ca. 50%ige Lautstärke etwas mehr als 4h mit einer Ladung geschafft, zusammen mit dem 400mAh Akku im Ladecase kommt ihr dann lt. realme auf 20h. Das ist ein Wert den mach Premium-Hersteller nicht schafft und daher gibt es hier ebenfalls einen Stempel aufs Fleißkärtchen.

Während meines Testes hatte ich auch das eine oder andere Telefonat über die Buds Q, ich habe mein Gegenüber gut verstanden und er mich, die eingebauten Mikrofone machen also einen guten Job, lediglich im Freien bei starkem Wind gibt es unangenehme Nebengeräusche sagte man mir. Die Verbindung war bis zu einer Entfernung von 10 bis 12 Metern recht stabil, erst bei größeren Entfernungen gab es vereinzelte Aussetzer.

Fazit – Licht und Schatten für 30 Euro

Man kann über einiges Meckern, man kann aber auch mal ein wenig nachdenken. Hätte Apple bei ihren AirPods so etwas abgeliefert hätte man sie in der Luft gerissen, nur hätten die TWS Kopfhörer dann auch über 100 Euro gekostet und ich spreche hier über ein paar TWS Kopfhörer, die gerade mal um die 30 Euro kosten. Dafür bekommt ihr ein paar gut verarbeitet Kopfhörer mit kleinen Schwächen, die allerdings vertretbar sind. Realme hat bei den Buds Q sinnvolle Funktionen umgesetzt und nur da gespart, wo es vertretbar ist (z.B. ANC, Trageerkennung oder Typ-C Anschluss). Wenn man sich darüber klar ist, kann man bei den realme Buds Q beruhigt zugreifen. Preis/Leistung stimmt hier auf jeden Fall.

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Torsten Schmitt (Pixelaffe)

Geboren 1976 im schönen Schwetzingen und nicht weggekommen. Ich habe somit den Aufstieg des Internet miterlebt und beruflich auch vorangetrieben. Hier schreibe ich über all die Technologien die mir auf meiner Reise durch das "Neuland" auffallen. Wenn ihr mir was für einen Kaffee oder neue Gadgets zukommen lassen wollt, könnt ihr das gerne über www.paypal.me/pixelaffe tun

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