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„Red Dead Redemption“ im TEST – Ein Port für Greenhorns

John Marston reitet technisch unverändert über die Prärie

Verflucht, verdammt und Halleluja! Rockstar Games lässt noch einmal John Marston mit seinem ersten legendären Abenteuer von der Leine welche chronologisch eigentlich die Fortsetzung des zweiten Teils bedeutet. Wie auch immer. Jetzt sogar auf allen aktuellen Systemen. Also ohne den PC natürlich. Unser Test zu Re-Release oder besser gesagt Port zu Red Dead Redemption.

Rockstar Games hat in den letzten Monaten wenn nicht gar Jahren eine bemerkenswerte Strategie gefahren. Wenige Spiele, große Erträge. In Falle von „Red Dead Redemption 2“ bestätigt sich dies zweifellos. Abseits von Tausenden Prämierungen, Echo der Fachpresse und Spieler:innen, welche selbst lange Zeit nach Release ein paar Geheimnisse aus der staubigen Kutte klopfen. Auch in unserem damaligen Test heimste der Wild West-Blockbuster stolze 95% ein. Dagehörig sollte „Red Dead Online“ den bis dato durchschlagenden Erfolg von „GTA Online“ war jedoch nicht so recht funktionierte und warum ein erfolgreiches Produkt mutwillig zerstören? Recht lieblos ging man danach an die eigenen Kronjuwelen, in dem ausgerechnet die Open World-Meilensteine aus den Anfangszeiten der wegweisenden „Grand Theft Auto“-Reihe nochmal als eine Art Remastered veröffentlich wurden. Der Schuss ging nach hinten los: Technisch unterste Schublade, grotesk modernisiert inklusive Knetgummi-Grafik und bis heute Updates abhängig. Dies führt uns zu „Red Dead Redemption“ welches Rockstar Games nach über 13 Jahren nochmal für aktuelle Systeme veröffentlicht. Kleiner Spoiler: Weitestgehend ohne Modernisierung.

Inhaltlich bleibt das knarzige Cowboy-Abenteuer rund um den früheren Outlaw John Marston wie im bekannten Original von 2010 unverändert. Noch immer reitet Marson durch die Prämie um seine ehemaligen Bandenkollegen abzumurksen – ganz im Sinne der wohlmeinenden Behörden. Die Geschichte reizt heutzutage dank einer wirklich exzellenten Schreibe für Dialoge und so manchen Twist wie damals. Die Figuren sind glaubwürdig gezeichnet, grandios vertont und die Spielzeit ist mit geschätzt knapp 45 Stunden herausragend lange. Ohne die fantastischen englischen Sprecher:innen käme wohl niemals eine deratige Immersion auf wie es Rockstar Games hier geschafft hat. Die Spielwelt ist riesig und bietet mit spontanen sowie stationären Ereignissen genügend Ablenkungen. In erster Linie ist „Red Dead Redemption“ auch als Version für neuere Systeme als Port gedacht. Die technische Seite ist also mit der PS4-Version identitsch – selbst wenn ihr auf der PlayStation 5 spielt. Dafür erhaltet ihr geringfügige Verbesserungen wie 4k-Support bei 30fps. Es ist sozusagen die beste erhältliche Version des bleihaltigen Spiel, dass ihr derzeit bekommt. Während unseres „Test“ sog uns die temproreich inszenierte Handlung sofort in ihren Bann und trotzdem wäre eine modernere Anpassung der oftmals stark überfrachteten Steuerung wünschenswert gewesen.

Neulinge wie Liebhaber der Reihe freuen sich bestimmt über die Dreingabe von „Undead Nightmare“. Hier befällt die Spielwelt eine Art Zombie-Virus, darunter auch John Marstons Frau & Sohn, und am Pistolen-tragenden Kuhjungen liegt es natürlich eine Erklärung und Heilung zu finden. Deutlich lockerer und im wahrsten Sinne BISSiger ist der damalige DLC geschrieben, er kann problemlos außerhalb der Hauptkampagne gespielt werden, was jedoch aufgrund verschiedener auftretender Figuren nicht empfehlenswert ist. Genauso wie im Hauptspiel bietet der untote Alptraum keine technischen Veränderungen. Ein Multiplayer ist von vornherein nicht enthalten. Rockstar betrieb die Neuveröffentlichung nicht aus dem Gedanken alten Bekannten einen Gefallen zu tun sondern um Zocker, die noch gar keine Berührungspunkte mit John Marston und der Van der Linde-Bande hatten – den bestmöglichsten Einstieg hierfür zu bieten. Mehr nicht. Warum aber der Preis von knapp 50 Euro sein für ein über 13 Jahre altes unverändertes Spiel sein musste, ist nicht nur mir mehr als schleierhaft.

Entwickler: Rockstar Games | Genre: Open World-Action | Preis: 49,99 Euro | Für PlayStation 4|5, Xbox One|Series und Nintendo Switch | USK: ab 18

Hinweis: „Red Dead Redemption“ (2023) ist ein Port ohne technische Verbesserungen. Daher verzichten wir auf eine prozentuale Wertung.

Hier findest du unsere aktuellen Gaming-Reviews.

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Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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