Studie: Android-Smartphones zuverlässiger als iPhones
Ein so wichtiges Gerät wie das eigene Smartphone sollte zuverlässig funktionieren, sonst gerät der Alltag schnell durcheinander. Apples iPhones haftet hier ein recht guter Ruf an, weil aufgrund des geschlossenen Ökosystems alle beteiligten Komponenten besser aufeinander abgestimmt sein können als bei Android, welches gezwungenermaßen auf einer Vielzahl verschiedener Geräte, Chipsätze, Displays usw. funktionieren muss. Klingt eigentlich logisch, aber: Laut einer aktuellen Studie ist dem nicht so.
Die Blancco Technology Group, spezialisiert auf IT-Sicherheit und Datenlöschung, betreibt ihr eigenes Diagnose-Netzwerk und analysiert fortlaufend die Gründe für das technische Versagen der untersuchten Geräte. Eine genaue Anzahl wird im State of Mobile Device Performance and Health report Q1 2017 zwar nicht genannt, aber da Blancco als einer der größten Player auf ihrem Gebiet gilt, kommt dennoch einiges an Datenmaterial zusammen:
The information contained in this report is based on internal data collected from millions of iOS and Android mobile devices that were brought into mobile carriers and device manufacturers for diagnostics testing in North America, Europe and Asia during the first quarter of 2017 (Q1 2017).
Ausfallrate gestiegen, Android zuverlässiger
Die wichtigste Erkenntnis ist wohl, dass Android-Smartphone insgesamt deutlich zuverlässiger laufen als ihre iOS-Pendants. Demnach wiesen Anfang 2017 zwar auch 50% aller untersuchten Android-Smartphones einen schwerwiegenden Fehler auf, der sich nicht beheben ließ; unter iOS jedoch soll die Ausfallrate satte 68% betragen haben – sportlich. Ende 2016 betrug die Ausfallrate noch 47% (Android) bzw. 62% (iOS).
Der Begriff des Fehlers wird bei Blancco aber recht weit gefasst. Neben Totalausfällen werden auch andere Dinge wie Probleme mit dem Touchscreen oder der Kamera sowie starke Performance-Einbrüche, die sich nicht beheben ließen, zur Ausfallrate hinzugezählt.
Von crashenden Apps und schwachen Signalen
Die Fehlerursache Numero Uno unter iOS stellen laut Blancco abstürzende Apps dar. Satte 28% aller Ausfälle waren darauf zurückzuführen. Das bedeutet, dass Apps unter iOS beinahe drei Mal so häufig crashen wie unter Android. Die weiteren Probleme wie überhitzende Geräte (3%) oder nicht funktionierende Kopfhörer (1%) fielen angesichts dessen kaum ins Gewicht.
Android-Smartphones hingegen hatten, neben crashenden Apps, besonders häufig mit allgemeinen Performance-Einbrüchen (10%) sowie schwacher Mobilfunk-Signalstärke (6%) zu kämpfen.
Interessant ist, dass sich die einzelnen Fehler regional stark unterschieden. In Europa z.B. war mangelnde Signalstärke mit großem Abstand die häufigste Fehlerquelle unter Android, während iPhone-User in Asien besonders häufig mit überhitzenden Geräten zu kämpfen hatten.
Auch interessant: Die aktuellen iPhones 7 und 7 Plus bilden die bisher unzuverlässigste iPhone-Generation. Unter Android hingegen sollen Geräte von Samsung besonders fehleranfällig sein. Stolze 59% aller ausgefallenen Android-Devices kamen aus Südkorea – eine Zahl die angesichts der schieren Masse an Smartphones von Samsung da draußen zwar nicht weiter verwundert, aber dennoch überraschend hoch ist, finde ich.
Alle Ergebnisse der Studie findet ihr auf der Website von Blancco. Eine kostenlose Registrierung ist erforderlich, um den Report herunterladen zu können.
Quelle: Blancco via PhoneArena