Filmkritik zu „Meisterdetektiv Pikachu“
Schon seit vielen Jahren rennen die Pokémon durch verschiedene Abenteuer – nun kommt mit „Meisterdetektiv Pikachu“ die erste Realverfilmung. Ryan Reynolds leiht dem flauschigen Pikachu seine Stimme während der Film perfektes Blockbuster-Kino mit viel Humor ist. Unsere Kritik.
Pika Pika?
Die Initialzündung in Sachen Pokémon war sicherlich die populäre Rote/Grüne-Edition (im jap. Poketto Monsutā Midori/Aka). Der süchtigmachende Mix aus Abenteuer und kundenbasierten Taktikkämpfen mit gesammelten Pokémon vereinnahmte gleich Millionen von GameBoy-Spielern. Wenig überraschend, dass Merchandise und eine langlebige TV-Serie mit neuen Generationen folgen musste. Nun kommt nach längerer Produktionsphase endlich die erste Realverfilmung ins Kino. Zwar wird eher ein Spin-Off des bekanntes Stoffes als Hauptstory genommen, gemixt aber mit der wirklich zahlreichen Artenvielfalt der flauschigen Monster. Als cleveren Coup darf zweifelsohne die Einbindung von Ryan Reynolds in den Cast aufgefasst werden – ohne seine grandiosen Kommentare wäre der schlussendliche Film nur halb so unterhaltsam. Im Kern von „Meisterdetektiv Pikachu“ muss der junge Tim Goodman (Justice Smith), ehemaliger Pokémon-Trainer, seinen verschwundenen Vater wiederfinden. Zum Glück will ihm unbedingt ein sprechendes Pikachu (Ryan Reynolds) dabei helfen. Ein großes Abenteuer rund um eine Verschwörung in der Metropole Ryme City beginnt.
Die Handlung mag zwar kinngerecht simpel sein, überrascht jedoch mit ihrem Pacing und doch gut inszenierten Plotpoints. Bis zum Finale. Besser gesagt, wird es hier schwierig. Im Vorfeld wurde bekannt, dass rund 13 Autoren am Drehbuch beteiligt waren. Man merkt es dem Film lange Zeit nicht an, dennoch werden die letzten 20 Minuten etwas konfus gezeigt. Bis zu diesem Punkt ist der Film jedoch ein wahrer Augenschmaus. Pikachu selbst ist technisch grandios verarbeitet. Fell, glänzende Knopfaugen und jegliche Emotion, die von Angst bis Freude reicht sind absolut erkennbar. Zumal der Hauptteil der Gags hier Reynolds zu verdanken ist, der trotz FSK 6 einige herrlich versaute doppeldeutige Sprüche raushaut. Wie: „Ich fühle es in meinen Jellies!“. Natürlich dürfen auch keine temporeichen Actionsequenzen fehlen, bei denen die Jüngsten auf ihre Kosten kommen. Verstärkt wird der Cast durch Bill Nighy als Boss der örtlichen Pokémon-Institution und einem kleinen Gastauftritt von Popstar Rita Ora. Zumal der eigentliche Star die überbordende Stadt Ryme City ist. Mit unglaublich viel Liebe zum Detail werden Straßenzüge gezeigt, die voller kleiner und großer Monster wimmeln. Hier ein schlafendes Relaxo, dort die Straßen überquerenden Glumandas. Größtenteils wurde nur die 1. Generation in den Film gelassen, was viele 90er-Kinder natürlich freut. Der Score von Henry Jackman ist zweckmäßig, verbindet alte Melodien mit frischen Elektroklängen und untermalt die jeweiligen Szenen ordentlich.
Unser Fazit zu „Meisterdetektiv Pikachu“
Besser hätte der überhaupt erst zweite Film von Nintendo nicht sein können. „Meisterdetektiv Pikachu“ erzählt eine simple aber amüsante Story rund um Verlust und die Welt der kleinen Taschenmonster. Der Cast ist ordentlich, Hauptfigur Justice Smith überzeugt mit locker ausgespielter Ironie. Reynolds präsentiert hier quasi den FSK12-Deadpool mit pointierten Gags, die locker für eine Fortsetzung reichen würden. Insgesamt macht der Film für Groß und Klein wirklich viel Spaß und schafft es jede Generation ins Boot zu holen.
Gibt es eine Post-Credit-Szene? = Ja.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Meisterdetektiv Pikachu“ gibt es hier.