Filmkritik zu „Star Wars: Die letzten Jedi“
Star Wars: Die letzten Jedi: Hohe Erwartungen, ein wirklich hervorragender Cast und ganz viel Nostalgie bietet „The Last Jedi“. Das bekannteste aller Sci-Fi Märchen wird nahtlos weitererzählt und bleibt trotz Schwächen niemals vorhersehbar, gar langweilig. Unsere Kritik zum Weltraum-Epos.
2 Minuten voller Erinnerungen
Alleine die ersten zwei Minuten eines jeden „Star Wars“-Films verbindet Generationen. Das zeitlose Orchesterwerk von John Williams, der nach oben laufende Text mit markanten Story-Informationen sowie die pure Vorfreude auf das bald zu Sehende. Doch die Aufregung und Angst war 2012 in der Fangemeinde groß. Als der überdimensionale Maus-Konzern Disney die komplette Marke kaufte und eine neue Trilogie samt Spin-Offs voraussagte. Nach der eher umstrittenen „neuen Trilogie“ von Episode 1-3 konnte trotz Lucas nicht diese ganz bestimmte Magie entfaltet werden, welche die klassischen Teile bot. Doch mit überaus fähigen Leuten wie J.J. Abrams und einer gehörigen Portion Nostalgie konnte „Das Erwachen der Macht“ regelrechte Freudenstürme hervorrufen und mit dem geschickten Mix aus modernen sowie alten Zutaten allesamt Generationen begeistern. Mit neuen Figuren wie dem charismatischen Pilot Poe Dameron und der Schrottsammlerin Rey wurde zwar ein regelrechtes Remake von Episode 4 geboten, konnte aber überzeugen. Nun ist „The Last Jedi“ eine direkte Fortsetzung und muss ungemein viele Storylines logisch miteinander verbinden. Funktioniert der Hürdenlauf?
Die Geschichte von „Star Wars: Die letzten Jedi“ setzt direkt die Geschehnisse „Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht“ fort. Nachdem Rey (Daisy Ridley), Finn (John Boyega), Poe (Oscar Isaac) und der Rest des Widerstands die Starkiller-Basis der Ersten Ordnung zerstört haben, finden die Helden der Weltraumsaga endlich Zeit, um die verheerenden Verluste der letzten Schlacht zu verarbeiten. Abseits davon konnten BB-8 und R2-D2 die verschollenen Bestandteil der Karte, die zu Luke Skywalker (Stark: Mark Hamill) führt, kombinieren, woraufhin sich Rey auf den Weg zum Wasserplaneten Ahch-To macht. Dort trifft sie auf den legendären Jedi-Ritter, der einst mit Prinzessin Leia (Carrie Fisher) die finsteren Mächte des Imperiums besiegte. Mit Kylo Ren (Adam Driver), Supreme Leader Snoke (Andy Serkis), General Hux (Domhnall Gleeson) und Captain Phasma (Gwendoline Christie) sind jedoch unlängst neue Gegenspieler auf den Plan getreten, die das Gute in der Galaxie endgültig vernichten wollen. Man sieht es schon. Ungefähr 7 Handlungsfäden laufen hier parallel ab. Regisseur Rian Johnson springt teilweise zu hektisch zwischen den Stationen. Was einerseits temporeich wirkt, lässt jedoch in Sachen Übersichtlichkeit federn. Während Rey von Skywalker unterrichtet, werden die frischen Figuren zum Glück nicht nebenbei mit Vorlauf eingeführt. Diese haben nachvollziehbare Motive. Zudem ist es gelungen, dass alle Handlungsfäden ineinander spielen. Durch die gekonnte Kamera von Steve Yedlin fühlt sich der Zuseher nie außenstehend. Der 3D-Zuschlag lohnt sich übrigens. Bereits mit Marvel-Abenteuern zeigte uns Disney wie dahinter sie mit einer guten 3D-Technik sind. Keine störenden Ghosting-Effekte oder unscharfe Ränder.
Ein letzter Auftritt
Während die Story spannend inszeniert wird, gilt gleiches für den Soundtrack. Komponist John Williams ist zweifellos eine lebende Legende und verpasst jeder Sequenz seinen eigenen musikalischen Stempel. Gewohnt orchestrale Stücke mal in ruhiger, dann in zuspitzender Form untermalt das Abenteuer in jeglicher Hinsicht mehr als fantastisch. Wie erwähnt, ist die gekonnte Kameraführung ein weiterer Pluspunkt. Trotz mutiger Drehbuchentscheidungen bekommen wir nicht das Gefühl auf stereotype Schwenks angewiesen zu sein. Die Effekte können sich ebenso sehen lassen. Neben doch recht nostalgischen Bildern (siehe Parsec-Frames) bekommen wir wunderbar realistische Bilder zu sehen. Allesamt hochwertig. Auch bekommen wir in Episode 8 wieder eine Vielzahl an altbekannten Gesichtern zu sehen. Neben Chewbacca und Luke dürfen wir ein letztes Mal Carrie Fisher in ihrer Rolle als Prinzessin Leia Organa sehen. Ihre zusätzliche Screentime ist einfach wunderbar und verbindet auf grandiose Art und Weise die alte und neue Generation. Am Ende werden bestimmt einige Tränen im Kinosaal fließen. Mit Abrams kam auch mehr Humor in das Franchise. Wie zuletzt zünden manche Gags, während andere irgendwo im Weltall versauern. Aber nichtsdestotrotz lockert das, das eher düstere Abenteuer auf.
Unser Fazit zu „Star Wars: Die letzten Jedi“
Die Fortsetzung zu „Das Erwachen der Macht“ bietet richtig tolle Ideen und ist trotz vieler Befürchtungen nicht vorhersehbar, verschenkt jedoch einiges. Kleinere Storylines sind nur Füllwerk, während teilweise Skywalker, Rey und Finn etwas zu kurz kommen. „Star Wars: Die letzten Jedi“ ist mehr denn je ein Ensemble-Film. Die Nostalgie wird nicht so ausufernd zelebriert wie im Erstling der Trilogie, erhält jedoch die Warmherzigkeit. Das Rundum-Paket aus temporeicher Handlung, Musik und Mythos wird jeden Fan zufrieden aus dem Kinosaal gehen lassen.
Gibt es eine Post-Credit-Szene? = Nein.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Star Wars: Die letzten Jedi“ gibt es hier.
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