AudioTestberichte

Huawei Freebuds Pro – wirklich alles Pro?

Huawei hat seiner Freebuds-Serie mal wieder ein Update spendiert, wobei „Update“ wohl der falsche Ausdruck ist. Mit den Huawei Freebuds Pro versucht sich der aktuell stark vom Embargo gebeutelte Hersteller langsam aber sicher einen festen Namen in der Audiobranche zu machen und hat gegenüber dem Vorgänger noch ein paar technische Raffinessen eingebaut. Ob diese wirklich einem „Pro“ würdig sind, wird sich in diesem Test zeigen.

Freebuds Pro: alte Bekannte in schickem Kleidchen

Huawei setzt bei den Freebuds Pro eher auf ein klassisches Design. In der ovalen Ladeschale findet man die  Ohrhörer, die sich vom Design an den Vorgängermodellen orientieren, allerdings ist die Form kantiger als noch bei den Freebuds 3i. Die Größe der Huawei Freebuds Pro beträgt 29 x 23 x 19 mm. Die Earbuds sind aus einem stabilen Kunststoff gefertigt und Huawei hat dazu entschlossen diese mit einer Art Klavierlack zu veredeln, was nicht nur die Blicke, sondern auch die Fingerabdrücke anzieht. In die Ohrhörer selbst ist ein Infrarotsensor an der Innenseite eingelassen der erkennt, ob sich die Buds im Ohr befinden, wenn nicht wird die aktuelle Wiedergabe gestoppt.
Am rechteckigen Steg findet man jeweils kleine Öffnungen, hinter denen sich die verbauten Mikrofone verstecken, diese Mikros werden nicht nur zum Erfassen der Sprache genutzt, sondern auch um Umgebungsgeräusche zu erkennen und diese mittels einer KI zu eliminieren. Dir Bedienung erfolgt nicht wie üblich mit einem Finger, sondern es müssen zwei Finger genutzt werden. Auf der gegenüberliegenden Seite der Touchfläche findet sich ein druck sensitive Fläche, die ebenfalls gedrückt werden muss, um ungewollte Eingaben zu verhindern. Es ist anfangs etwas ungewohnt, aber nach ein paar Songs hat man das auch raus.

Streicht man an der dem Ohr abgewandten Seite des Stegs entlang, kann man die Musik lauter und leiser stellen – dies funktioniert ohne den Druck auf der Gegenseite. Über die eingelassenen Kontakte können die Freebuds Pro bequem im dazugehörigen Ladecase untergebracht und geladen werden.
Auf der Unterseite des Ladecase befindet sich nicht nur der USB Type-C Anschluss, sondern auch gleich noch die LED für die Akkuanzeige. Im Inneren der Ladecase gibt es eine zusätzliche LED die anzeigt, ob die Kopfhörer gepaired sind oder sich im Pairing-Modus befinden. Der zugehörige Knopf befindet man an der Seite des Case. Die einzelnen Buds halten sicher in dem Ladecase und können so sicher verstaut und transportiert werden. Dies bringt mich auch gleich zu meinem ersten Kritikpunkt, denn es ist eine nervige Fummelei die Ohrhörer aus diesem Case zu holen, da hätte man ein wenig besser drüber nachdenken können, stattdessen hat man eine animierte Anleitung in der App hinterlegt, wie man die Buds richtig aus dem Case holt.

Lieferumfang: Das bekommt ihr für 180 Geld

Neben den Earbuds und dem Case findet sich noch folgendes im Lieferumfang:
  • 3 Paar Silikon Aufsätze (S,M,L)
  • USB Type-C auf USB-A Kabel
  • mehrsprachiger Quick Start Guide
  • Sicherheitsinformationen (mehrsprachig)
  • Garantieheftchen (mehrsprachig)
Die jeweils 6,2 Gramm schweren Earbud sitzen bei mir bequem im Ohr und sind beim Tragen kaum spürbar. Selbst bei schnellen Kopfbewegungen, Joggen oder Radfahren sitzen die Freebuds Pro noch fest, man braucht also keine Angst zu haben diese zu verlieren. Allerdings müsst ihr vorher die passenden Silikontipps finden, um sie wirklich fest ins Ohr zu bekommen. Dies ist ein meinen Augen ein großer Vorteil gegenüber Earbuds die nur eingehängt werden.

Freebuds Pro: So hören sie sich an

Die Freebuds Pro verfügen über einen 11 mm großen Treiber der für den Sound zuständig ist. Unterstützt wird dieser gleich von 3 Mikrofonen, die für das ANC zuständig sind und die Umgebungsgeräusche aufnehmen und neutralisieren sollen. Im Vergleich mit den FreeBuds 3 oder den FreeBuds 2 Pro ist der Sound wesentlich voller, kräftiger und hört einzelne Details besser. Der Sound wirkt warm und tiefenbetont das ganze ohne Verlust der Höhen. Die Bässe sind kräftig ohne zu krachen, auch bei hoher Lautstärke.
Das ANC der Freebuds Pro ist zwei Stufen einstellbar, „Stark“ und „Mittel“, wobei ich keinen allzugroßen Unterschied zwischen den beiden Stufen erkennen konnte. Die Geräuschunterdrückung ist für In-Ear Kopfhörer wirklich gelungen, selbst hohe Töne werden recht gut ausgefiltert. Im sogenannten „Ambient-Mode“ wird das ANC einfach umgedreht und die Umgebungsgeräusche wie bei einem Hörgerät einfach verstärkt. Wenn man die Kopfhörer im Ohr hat, kann man durch diesen Modus frei mit seinem Gegenüber reden. Leider wird die Musik dabei nicht runtergeregelt, hier könnte man ev. noch mittels Software etwas optimieren.
Bei Telefonaten gilt das gleiche, man selbst wird deutlich vom Gegenüber verstanden, selbst in etwas lauterer Umgebung.

Unterm Strich bieten die Huawei Freebuds Pro einen guten Klang und ein solides ANC.
Die Reichweite der FreeBuds Pro beträgt gute 20-25 Meter, wenn keine Hindernisse im Weg sind und selbst wenn Wänden oder Möbel im Weg sein sollten sind es immer noch 15–20 Metern ohne Aussetzer oder Abbrüche.

Pairing und Bedienung: Press it & Touch it

Drückt man den Pairing-Button auf dem Ladecase ein paar Sekunden gehen die Earbuds in den Pairing-Modus. Ab da können die Earbuds von anderen Geräten gefunden werden. Wurde die Verbindung einmal hergestellt, reicht es in Zukunft, nur die Ladebox zu öffnen, um ein Pairing auszulösen. Die Bedienung ist recht einfach und für beide Buds gleich:
L/R einmal zusammendrücken: Pause / Play
L/R zweimal zusammendrücken: nächster Titel
L/R dreimal zusammendrücken: vorheriger Titel
L/R gedrückt halten: ANC Mode (Start, Mittel, Ambient-Mode, Aus)
L/R von unten nach oben streichen: lauter
L/R von oben nach unten streichen: leiser
L/R einmal zusammendrücken, bei Anruf: annehmen/auflegen
L/R zweimal zusammendrücken, bei Anruf: ablehnen

Dadurch, dass die Bedienung an beiden Ohrhörern gleich erfolgt, ist es so auch möglich nur einen Ohrhörer zu verwenden während der andere im Case ist.

Akku – da kann man noch was machen

Die Earbuds sollen laut Angaben von Huawei bis zu 4 Stunden durchhalten, wenn ANC aktiviert ist und bis zu 7, wenn es deaktiviert wird. Leider bin ich bei meinem Test weit von den 7h entfernt gewesen. Mit aktiviertem ANC hielten die Buds bei mir knappe 3 Stunden durch, ohne ANC kam ich auf 5,5 Stunden bei ca. 75% Lautstärke. Geladen werden die Earbuds von 0 auf 100% in ca. zu 35 Minuten. Die Ladestation mit 580 mAh ist per Kabel in einer knappen Stunde wieder aufgeladen. Wirless geht ebenfalls, allerdings wird dann nur mit 2 Watt geladen, was die Ladezeit auf fast 3h erhöht, daher lieber nur kurz (z.B. über Reverse Charging) unterwegs wirless aufladen und lieber das Case per Kabel aufladen. Die Buds selbst lassen sich dann mit einem vollständig aufgeladenen Case bis zu 4x aufladen.

Huawei Freebuds Pro: Kann man machen, wenn man kleinere Anstriche machen kann

Die FreeBuds Pro sind eine eindeutig eine Verbesserung und werten das Audio-Portfolio von Huawei weiter auf. Das Active Noise Cancelling sucht unter den mir bekannten TWS Kopfhörern seines glaichen. Kritik muss sich Huawei für die Akkuleistung gefallen lassen, da geht noch einiges mehr. Die Huawei FreeBuds Pro sind dennoch gute Kopfhörer und werden den allermeisten Anforderungen locker gerecht. Wer wie ich größtenteils nur einem Bud nutzt, sollte auch kein Problem mit dem Akku haben. Preislich sind die Huawei Freebuds Pro aus meiner Sicht nicht zu teuer, wenn man die Konkurrenz betrachtet und durchaus einer Überlegung bei einer Neuanschaffung wert.

Angebot
HUAWEI FreeBuds Pro, True Wireless Bluetooth Kopfhörer mit intelligenter Geräuschunterdrückung (Dynamic Noise Cancellation), Kabellose Schnellladung, Silver Frost
  • Der Stimmen hervorheben- Modus reduziert die Umgebungsgeräusche, um Stimmen hervorzuheben / Einfach in den Aufmerksamkeits-Modus wechseln oder durch langes Drücken wieder mit der Umgebung verbinden
  • Dual-Antenne: Die Kopfhörer bieten eine breite Signalabdeckung mit Dual-Antennen-Design - selbst dann, wenn sich das Telefon in der Tasche oder einem anderen störenden Umfeld befindet
  • 3 Mikrofone: Die beiden nach außen gerichteten Mikrofone nehmen den Schall aus der Richtung der Stimme präzise auf, während das nach innen gerichtete Mikrofon Stimmen deutlicher hörbar macht

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Torsten Schmitt (Pixelaffe)

Geboren 1976 im schönen Schwetzingen und nicht weggekommen. Ich habe somit den Aufstieg des Internet miterlebt und beruflich auch vorangetrieben. Hier schreibe ich über all die Technologien die mir auf meiner Reise durch das "Neuland" auffallen. Wenn ihr mir was für einen Kaffee oder neue Gadgets zukommen lassen wollt, könnt ihr das gerne über www.paypal.me/pixelaffe tun

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