Testberichte

HyperX Alloy FPS: Mechanisches Keyboard ohne Schnörkel

HyperX kennen diejenigen unter euch, die hin und wieder mal einen PC konfigurieren oder montieren sicher als RAM-Module von Kingston. Aber HyperX ist mittlerweile mehr oder weniger eigenständig und steht stellvertretend für alle Produkte mit Gaming-Fokus – als Mutterkonzern fungiert aber weiterhin Kingston. Neben PC-Hardware wie SSDs und RAM will man jetzt auch in der Gaming-Peripherie Fuß fassen. Wie gut das klappt, musst die HyperX Alloy FPS Tastatur zeigen.

Was direkt auffällt: Die HyperX Alloy FPS setzt auf Minimalismus. Keine Verzierungen, keine Zusatztasten, kein unnötiger Kram – einzig der USB-Anschluss ist ein kleines Gimmick. Eine Tastaturbeleuchtung gehört natürlich dazu, ansonsten ist das einzige Extra noch der Gaming-Modus, der die Windows-Taste deaktiviert. Das Layout ist ansonsten Standard, einige F-Tasten sind doppelt belegt zur Mediensteuerung und auf F12 liegt zusätzlich der erwähnte Gaming-Modus. Für Gamer ist da dann aber noch der N-Key-Rollover und das „100% Anti-Ghosting“, laut HyperX lassen sich dadurch tastsächlich alle Tasten gleichzeitig drücken.

Eingefasst, oder besser unterlegt, sind die Tasten von einer massiven Metallplatte, die der Tastatur ordentlich Gewicht gibt. Dadurch liegt sie sehr sicher auf dem Tisch, verrutschen ist kaum möglich. Die Tasten stehen auch deutlich von der Platte ab, das gibt dem ganzen noch einen etwas futuristisch anmutenden Look. Ein weiterer Vorteil dadurch: Der Hohlraum, in dem sich bei Tastaturen normalerweise allerlei Staub und anderer Dreck sammelt entfällt komplett. Die Reinigung zwischendurch ist damit schnell erledigt.

Der Lieferumfang ist auch ganz ordentlich: Die Alloy FPS kommt in einer eigenen Transporttasche, in der auch das Zubehör Platz findet. Mit dabei sind extra Keycaps für die WSAD-Tasten und ein Keypuller. Die extra Keycaps sind in Rot gehalten und unterscheiden sich auch haptisch vom Rest, um sie auch schnell blind zu finden. Das Kabel ist außerdem nur gesteckt, kann also problemlos getauscht werden und ist beim Transport schnell verstaut.

Was ich allerdings nicht so recht verstehe, ist der verbaute USB-Anschluss. Dieser liefert ausschließlich Strom, überträgt aber keine Daten. Dafür benötigt die Tastatur aber zwei USB-Anschlüsse am PC, um den Port mit genügend Energie zu versorgen, um ein Smartphone zu laden. Warum dabei nicht auch gleich Daten durchgeschleift werden ist mir nicht ganz klar. Man belegt also zwei USB-Slots, um einen Power-USB-Slot ohne Datenübertragung zu bekommen. Funktionieren tut die Tastatur aber übrigens auch wenn nur ein Ende angesteckt ist.

Bei den Switchen setzt HyperX auf CHERRY MX Module, verfügbar ist das Alloy FPS in verschiedenen Ausführungen wie MX BLUE, RED und BROWN. Für die meisten Nutzer sollte damit das Richtige dabei sein – mein Favorit und damit auch das Testmodell setzt auf MX BLUE Module. Zur Haptik der Switche muss ich denke ich nicht viel schreiben. Die blauen Switche bieten einen spürbaren Widerstand, der überwunden werden muss. Überschreitet man diesen Druckwiderstand, quittiert der Switch das mit einem gut hörbaren Klicken. Leise ist die FPS Alloy daher nicht, aber das rhythmische Klicken beim Zocken oder Schreiben kann auch beruhigend wirken. Zumindest auf den Nutzer selbst. Auf die Kollegen im Büro hat es eher die gegenteilige Wirkung. Die Kopfhörer-Quote ist jedenfalls stark gestiegen seit die FPS Alloy vor mir steht 😉

Da das Layout wie erwähnt Standard ist und es neben den Multimediatasten keine Sondertasten gibt, hat man keine Probleme mit der Eingewöhnung. Einzig die Tipphöhe ist eventuell ungewohnt, wenn man vorher noch keine mechanische Tastatur genutzt hat.

Auch wenn es ans Gaming geht, ist das Alloy FPS einfach nur das unscheinbare Werkzeug. Die Tastaturbeleuchtung ist hilfreich und die deaktivierbare Windows-Taste – auch Gaming Modus genannt – ziemlich praktisch. Eine LED über dem Nummernblock zeigt an, ob der Gaming Modus aktiviert ist.

Ansonsten macht sie genau das, was man von einer Tastatur erwartet: Sie liefert die Eingaben präzise an den PC, der sie dann umsetzt. N-Key-Rollover funktioniert fehlerfrei, auch mehrere zeitgleich gedrückte Tasten werden problemlos erkannt. Zehn Tasten konnte ich zeitgleich drücken und sie wurden fehlerfrei erkannt – allerdings ist es überraschend schwierig mehr als 10 Tasten auf einmal zu betätigen… 😉 Selbst im schnellsten Gefecht sollte das also definitiv ausreichen. Ghosting konnte ich keines feststellen, bei aktuellen Tastaturen aber letztlich auch keine Kunst.

Was mir zudem gefällt: Um die Beleuchtung einzurichten braucht man nicht extra eine Software oder sonstwas installieren. Einfach über Fn+Pfeiltasten den Modus und die Helligkeit festlegen, fertig.

Ansonsten gibt es keine weiteren Fancy-Features, Software, Spezialmodi oder sonstige Spielereien. Gefällt mir persönlich sehr gut, denn so kann man sich auf das wesentliche konzentrieren und vor allem nimmt sie nicht unnötig viel Platz weg.

Fazit

Viel zu sagen gibt es eigentlich nicht. Die Alloy FPS leistet das, was sie soll, mühelos ab. Die Verarbeitung ist einwandfrei und das Design – oder besser das nicht vorhandene Design – gefällt mir sehr gut. Statt gebürstetem Aluminium setzt man auf eine Stahl-Oberfläche, einfach mal was Anderes. Also kurzum: Wer eine mechanische Tastatur ohne Schnörkel sucht kann bedenkenlos zugreifen.

Einzig dieser USB-Anschluss samt Y-Kabel lässt mich noch immer ratlos zurück. Ein eventueller Nachfolger überträgt darüber dann hoffentlich auch Daten und nicht nur Strom.

Hannes

Metalhead, Audiophil, meist mit Kopfhörern anzutreffen. Seit Kindertagen am PC unterwegs und seitdem nicht davon weggekommen. Schreibt dinge über PCs, Smartphones und Notebooks ins Internet.

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