Meta Quest 3 im Hardware-TEST – Headset auf, Spaß an!
Mit offenen Augen durch das Metaverse
Nach über 20 Millionen verkauften Einheiten des Vorgängermodells will es Meta mit der „Meta Quest 3“ wissen: Technisch stärkere Hardware, leichteres Gewicht und der Sprung von VR in die Mixed-Reality schaffen in einigen Situationen ein komplett anderes Erlebnis. Über mehrere Wochen durften wir die aufziehbare Brille ausgiebig testen und verraten Euch in unserer Review, ob sich die Anschaffung der frischen Quest-Generation lohnt.
Damals vor vielen Jahren stellte der japanische Konzern Nintendo seine neueste Konsole „Wii“ vor und sprach vom wohl immersivsten Spielgefühl seitdem es Videospiele gibt. Das war 2006. Nun setzen die Japaner ihre Spielerschaft mit der erfolgreichen Nintendo Switch wieder vor die Tür während Meta-Boss Mark Zuckerberg sein „Metaverse“ voranbringen will, ihr wisst schon – das nächste große Internet-Ding. Nicht mehr vor Bildschirm hocken sondern direkt im Bildschirm alles erleben. Besonders das Projekt „Oculus“ galt als Meilenstein, da es dank autarkem System, also ganz ohne unterstützendem Computer, es ermöglicht derartige VR-Erlebnisse recht spektakulär zu konsumieren. Die Meta Quest 3 ist ein erstaunliches Update, weil sie neben einem größeren Blickwinkel auch die mitgelieferten Controller deutlich überarbeitete und mit den verbesserten Tracking-Kamera samt zweier 4-Megapixel-Farbkameras ihr nun ganz ohne Absetzen genau wisst, wo ihr steht und sogar damit auf dem Kopf hängend durch eure Wohnung spazieren könnt. Stichwort: Mixed-Reality. Ähnlich wie von Konkurrent Microsoft mit seiner transparenten „Hololens“ vermischen nun virtuelle mit tatsächlichen Realitäten.
Doch bevor es überhaupt zu jeglichen Vermischungen kommen kann, braucht die (im Gegensatz zum Vorgänger) um 30% erschlankte Brille aus den minimalisten braunen Hartkartonagen eine ordentliche Ladung Strom. Wer jetzt bei allem Verbesserungswahn hoffte, dies setzte sich beim Akku fort, wird enttäuscht. Das wiederaufladbare Lithium-Ionen-Akkupack mit ca. 5000 mAh hält nur rund zweieinhalb Stunden. Je lauter die Lautsprecher und höher die Helligkeit aufgedreht sind, auch darunter. Der Start läuft dann routiniert ab – Headset aufsetzen, die Controller nehmen und sich durch das Menü friemeln. Hinderlich ist da nur die zwingende Konto-Registrierung auf Meta. Wenigstens fällt ein erweitertes Profil auf Facebook mittlerweile weg. Dies war übrigens auch der Hauptgrund, weshalb die Quest 2 relativ spät offiziell in Deutschland verkauft werden durfte, jedoch problemlos über Amazon Spanien/Frankreich erwerbbar war. Meta werkelte am Kopfriemen, dies wird dadurch spürbar, weil sie deutlich einfach durch einen Ziehmechanismus festzumachen ist. Blöd ist nur die recht schwierige Anordnung des Klettverschlusses über der Schädeldecke. Was uns in längerer Benutzung negativ auffiel, war das unangenehme Drücken des Headsets an unsere Stirn, zumal das verringerte Gewicht mit 520 Gramm noch immer einen Tick too much für ausgiebige Sessions wiegt. Zudem fällt Licht weiterhin ein, egal wie man sie mittels Verschlüsse am Kopf montiert. Schade, weil die Benutzung dank neuartiger Hand-Tracking an Sci-Fi Filme wie „Minority Report“ erinnert. Die Linsen scannen beide Hände, per Gesten und Zeigefinger agiert man durch die Menüs. Eine VR-Softwares unterstützen diese Steuerung aber längst nicht alle. Um Unwohlsein zu minimieren lässt sich Pupillenabstand und die Distanz zu den Linsen direkt am Hedset per Rädchen verstehen.
Leistungsfähiger als gedacht
Das laufende OS basiert auf Meta’s Quest-System und in Verbindung mit dem frisch verbauten Snapdragon XR2 Gen 2 ist das Ergebnis wunderbar flüssig. Nur selten stellten wir Mikroruckler innerhalb der Menüs fest, etwa in den Einstellungen. Von denen gibt es überraschend viele Unterpunkte über Privatsphäre bis hin zur Personalisierung. Löblich ist im Bezug zu den Spielen wie der Vorzeigetitel „Asgard’s Wrath 2“, dass die meisten Studios selbst eine große Bandbreite an Optionen zur optimalen Spielweise anbieten. Vignetten, freie Bewegung oder kein HUD – „Motion Sickness“-geplage Spieler:innen sind für derartige wählbare Optionen dankbar. Wobei, ich nach einigen Sitzungen mit der „Meta Quest 3“ trotz allem eine leichte Übelkeit verspürte. Eigenartigerweise nicht bei grafisch eher simpel gehaltenen Titeln wie das Meta selbst entwickelte „Resident Evil 4“. Alternativ bietet der Zuckerberg-Konzern übrigens Zubehör für das Headset an – bei aller Liebe bezweifle ich den Sinnhaftigkeit weshalb ein „Elite-Riemen“ unbedingt knapp 80 Euro kostet oder eine Silikon-Einlage für 50 Euro berechnet wurde, gerade weil der derzeitige Anschaffungspreis von 549,99 Euro für 128GB recht anspruchsvoll ist, weiß nur Zuckerberg selbst. Klüger wäre es doch die Hindernisse für ein störungsfreies Erlebnis so klein wie möglich zu halten. Gut, Drittanbieter stehen bereits mit Angeboten in den Startlöchern.
Technisch ist die Meta Quest 3 über allen Zweifeln erhaben – das dargestellte Bild ist sehr scharf. Dank Edge-to-Edge Clarity entfällt durch die Pancake-Linsen auch weitesgehend das berühmte „Fliegengitter“ in hellen Momenten. Reduzierte Reflexionen und verbesserte Kontrast gegenüber der Quest 2 zeigt wie stark sich mit kleinen Verbesserungen ein deutlich besseres Erlebnis schaffen lässt. Zumal der Sound nun dank 3D-Audio in Sachen Klang gestiegen ist. Am Ende steht und fällt es mit der Software – dank einer sehr große Auswahl an Spielen & Apps im Store ist diese Sorge unberechtigt. Nahezu alle Spiele sind abwärtskompatibel und einige Entwickler:innen arbeiten an Quest 3-Updates. Zu bemängeln wäre der subjektiv gesehen schwierige Komfort und die zwar bessere aber noch mäßige Auflösung der Außenkameras. Überaus gut hingegen wirkt die Verarbeitung von Headset und beider Controller, welche auch mal im Eifer des Gefechts einen Zusammenprall gut wegstecken.
- Tauche ein in außergewöhnliche Erlebnisse mit einem Mixed-Reality-Headset, das dein Zuhause in einen aufregenden neuen Spielplatz verwandelt, in dem virtuelle Elemente mit deiner realen Umgebung verschmelzen
- Erlebe die leistungsstärkste Quest aller Zeiten* mit Performance auf einem neuen Level und mehr als der doppelten Prozessorleistung von Quest 2. (* Basierend auf der Grafikleistung von Snapdragon XR2 Gen 2 im Vergleich zu Meta Quest 2.)
- Mit der atemberaubenden Grafik des 4K+ Infinite Displays (fast 30 % höhere Auflösung im Vergleich zu Quest 2) und dem satten 3D-Audio mit klarerem Sound, verbesserter Bassleistung und einem um 40 % höheren Lautstärkebereich als bei Quest 2 erwarten dich immersive Abenteuer.
Insgesamt ist die Meta Quest 3 ein grandioses Stück Mixed-Reality Technik. Die Verarbeitung ist überaus sauber während die Benutzung zum Großteil beeindruckt, aber unter der geringen Akku-Kapazität sowie mit Benutzung unbequemen Haltung am Kopf krankt. Schlussendlich ist Meta auf dem richtigen Pfad VR-Erlebnisse zu einem vergleichsweise annehmbaren Preis ganz ohne zwingende Hardware-Leistung eines potenten Computers im Hintergrund zu bieten.
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