Xiaomi Mi Drone: Multicopter der Oberliga für nur 410 Euro
Multicopter sind aktuell in aller Munde, doch unterscheiden sich die einzelnen Modelle sehr stark voneinander. Angefangen mit einfachem Spielzeug für das Taschengeld der Kids über ambitioniertere Modelle die auf den Geldbeutel der Erwachsenen abzielen. Jedoch ist hier ebenfalls Vorsicht geboten. Viele Hersteller und Importeure brüsten sich mit einer Drohne die „hochauflösende“ Aufnahmen machen kann. Wobei „hochauflösend“ wohl mehr in einem Vergleich mit einer Kartoffelkamera zu sehen ist. Ebenso finden sich Modelle die Daumenkinos mit 10fps aufzeichnen.
Bei der ganzen Fülle der Modelle wird man sich schnell zwischen 2 Varianten entscheiden müssen: Entweder greift man zu einem der Premiumhersteller wie DJI, Yuneec oder Parrot ODER man macht versucht sich an einem Eigenbau, was dank der immer größer werdenden Community auch rege unterstützt wird.
Auch neue Hersteller wollen natürlich ein Stück vom Kuchen ab haben. So auch Xiaomi, die man am besten mit einer Art ACME (A Company manufacturing everyting) zu beschreiben ist. Neben Smartphones, Tablets, Kopfhörern, Powerbanks, Segways und Lufterfrischern hat der chinesische Hersteller jetzt nun auch seine Mi Drone vorgestellt – die Gerüchte hierzu kursierten bereits schon eine Weile im Netz.
Die Mi Drone ähnelt im Funktionsumfang und der Optik dem der DJI Phantom 3 – doch ist im Vergleich erheblich günstiger. Der Quadrocopter verfügt über eine schwenkbare Kamera an der Unterseite und einen 5.100-mAh-Akku die eine Flugzeiten von bis zu 27 Minuten ermöglichen soll. Ähnlich wie bei DJI wird auch die Mi Drone in zwei Varianten Ausführungen angeboten 1080p oder 4K.
Der verbaute 12-Megapixel Sensor von Sony, ist in einer kugelförmigen Kamera untergebracht und lässt sich am 3-Achs Gimbal (mit 0,5 Millisekunden Korrekturverzögerung) frei bewegen lässt. Das Objektiv deckt einen Blickwinkel von 140 Grad ab. Videos dreht der Copter in wahlweise in 1080p oder 4K, Fotos können dabei sogar im RAW-Format auch der bis zu 64GB großen Micro-SD Karte gespeichert werden.Was bei anderen Herstellern 700 bis 1.600 Euro kostet, bietet Xiaomi zum Kampfreis an: für umgerechnet 340 Euro bekommt man die Full-HD-Drohne, für ca. 410 Euro gibt es 4K Variante – bis jetzt schweigt sich Xiaomi noch aus, ob der Multicopter überhaupt nach Europa kommt.
Die Mi Drone wird über einen Controller gesteuert, an das ein Smartphone Display angeschlossen werden kann. Die Reichweite beträgt laut Angaben zufolge 1 km bzw. 2km beim größeren Modell. Als Failsafe wurde eine Return to Home Funktionen eingebaut, die die Drohne automatisch zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehren lässt, falls diese aus dem Radius gerät oder die Verbindung zum Controller verliert. Auch an intelligente Flugmodi wurde gedacht, so kann man die Drohne selbstständig zu einem vorgegebenen Punkt fliegen oder eine vorher festgelegte Route abfliegen lassen. Ebenfalls ist ein „Point of View“ Modus vorhanden bei dem man die Drohne um ein Objekt kreisen lassen kann, Geschwindigkeit und Radius können dabei frei bestimmt werden.
Das Live-Bild wird in geringer Auflösung direkt ans Smartphone übertragen, das per USB mit dem Controller verbunden ist. Xiaomi hat hier auf eine kabelgebundene Lösung gesetzt, weil so ein stabiles Signal gewährleistet werden kann. In Flugverbotszonen soll die Drohne nicht fliegen, per GPS wird die Position bestimmt und dann mit einer Geo-Fence Datenbank die No-Fly-Zonen abgeglichen – auch dieses Prinzip kennt man von DJI.
Xiaomi verweist aktuell auf eine Android-App, ob es auch ein iOS-App gibt, ist nicht bekannt. Grundsätzlich lassen sich aber alle Funktionen auch ohne Smartphone ausführen, dies dient während des Fluges lediglich als Display für die Videoübertragung und die Anzeige der Meta-Daten. Die Xiaomi Mi Drone kann per simplen Knopfdruck gestartet werden, sie steigt dann zunächst auf eine Höhe von 4 Metern und schwebt dann in dieser Position im Schwebeflug, bis sich der Pilot an einem der beiden Steuerknüppel vergeht. Auch die Landung und die Return to Home Funktion lassen sich per einfachem Tastendruck einleiten.
Die Mi Drone ist eindeutig ein Angriff auf den Marktführer DJI der mit seinen Phantom oder Inspire Modellen schon geraume Zeit am Markt ist. Ob es Xiaomi schaffen wird hier ein paar Prozent Marktanteile abzustauben, bleibt jedoch abzuwarten. Es dürfte aber nicht lange dauern, bis die ersten Händler wie TradingShenzen, GearBest oder AliExpress diese auch in ihren Shops für den Import anbieten. Die Mi Drone wird allerdings erst im Juli auf den Markt kommen – und dann znächst nur als „offene Beta“
Die ersten Testberichte werden zeigen, ob die Drohne das hält was sie verspricht. Vor allem die Software und Fertigungsqualität werden über einen Erfolg oder Misserfolg entscheiden, spannend dürften wohl auch die Preise für weitere Akkus, Rotoren oder Ersatzteile sein.
Technische Daten der Mi Drone (soweit bekannt):
- Quadrocopter mit abnehmbaren Probguards (müssen angeschraubt werden)
- 5100mAh LiPo für eine Flugzeit von bis zu 27 Minuten
- GPS + GLONASS + Vision-basierte Positionierung (Unterseite) für maximale Präzision
- 1080p oder 4K UHD-Kamera mit Weitwinkel
- 4K Kamera mit einer Auflösung von 3840 x 2160 Pixel; Standbilder können im im RAW-Format gespeichert werdenIntel
- Intelligente Flugmodi: automatischer Start / Landung, Wegpunkt, Flug zum vorgewählten Punkt auf einer Karte, Point of Interesst
- Geo-Fencing
- PCB Antennen-Array für maximale Reichweite
- Landegestell kann für einen platzsparenden Transport manuell eingeklappt werden.