Drohnen

DJI Mavic Pro vs. GoPro Karma – Luftkrieg oder Pleitegeier

Mit Drohnen wie der Lily sahen wir den Anfang des Trends von intuitiv bedienbaren, kompakten und autonomen Drohnen. Spätestens seit der Vorstellung der DJI Mavic Pro sollte jedem klar sein, dass “Selfiedrohne” der nächste Trend im Bereich Multicopter sind. Ob uns das Konzept dieser Copter langfristig begleiten wird oder ob die Selfiedrohne in wenigen Jahren von der Bildfläche verschwunden ist, steht jedoch noch in den Sternen.

Doch wenn Marktführer DJI mit dem Mavic Pro einen solchen Quadrocopter vorstellt und sogar Kamerahersteller GoPro eine Möglichkeit sieht, seinen Namen auf dem Drohnenmarkt zu etablieren, sind die Selfiedrohnen auf jeden Fall zumindest einen genaueren Blick wert. Wie auch bei “normalen” Drohnen, sind Preis, Features und Qualität auf verschiedensten Ebenen zu finden. Von sehr einfachen Quadrocoptern wie dem Dobby von Zerotech bis hin zu High-Tech Drohnen wie dem DJI Mavic Pro.

Dobby in verschiedenen Farben
Zerotech Dobby

Mit einem Abstand von nicht einmal einem Monat, wurden die Karma von GoPro und der Mavic Pro von DJI vorgestellt. Die beiden Drohnen stellen ohne Frage die besten Vertreter der Gattung Selfiedrohne dar. Sicherlich spielen einige mit dem Gedanken, sich einen der beiden Quadrocopter zuzulegen, um unkompliziert und intuitiv die Welt von oben zu sehen. Doch welches der beiden Flaggschiffe bietet mehr und wofür sind die beiden Copter besonders gut geeignet?

Runde 1: Design

DJI Mavic Pro vs. GoPro Karma
DJI Mavic Pro vs. GoPro Karma

Beide Drohnen im “Ring” sind Quadrocopter und bieten ein recht schlichtes Design. Eine Eigenschaft, die ebenfalls beiden Drohnen gemein ist, ist das “foldable Design”. Die Arme, an deren Enden die Rotoren befestigt sind, lassen sich bei beiden Coptern einklappen, damit die Drohnen besonders kompakt und transportabel werden.

DJIs Drohne ist in einem hellen grau gehalten, das von goldenen Streifen als Details ergänzt wird.

DJI Mavic Pro
DJI Mavic Pro

Doch auch die GoPro Karma bietet uns kein buntes Feuerwerk: Eine weiße Oberseite, durchsetzt von einem dunkelgrauen Mittelstück und eine schwarze Lackierung an der Unterseite halten das Design der Karma ebenfalls eher schlicht.

GoPro Karma
GoPro Karma

Neben der Farbe ist der einzige Unterschied, der auf den ersten Blick auffällt, ein Landegestell, das an GoPros Quadrocopter zu finden ist, welches man am DJI Mavic Pro aber vergeblich sucht.
Runde eins bleibt also ein eher ereignisarmer Schlagabtausch ohne rechte Haken.

Runde 2: Kamera und Stabilisierung

Die Glocke läutet, Runde zwei beginnt. Nun geht es darum, wie die Aufnahmen am Ende werden.

Die Aufnahmen sind natürlich das, woran die allermeisten Piloten die größte Freude an ihrer Drohne finden. Zur Aufnahmequalität gehören zwei Komponenten: Der Gimbal und die Kamera. In Sachen Kamera zeigt sich sofort ein Riesenunterschied: Die GoPro Karma wird ohne Kamera ausgeliefert, ist aber kompatibel mit GoPro Hero 5, Hero 5 Session und GoPro Hero 4 Actionkameras. Diese bieten (genau wie die fest verbaute Kamera des Mavics Pro) 4K Video, 1080p Video und Fotoaufnahme mit 12 Megapixeln und RAW sowie JPEG Aufnahme. Stabilisieren tun beide Quadrocopter mit einem 3-Achsen Gimbal, mit dessen Hilfe verwacklungsfreie Videos und Fotos entstehen. Für Laien wird der Unterschied hier kaum zu erkennen sein.

Kamera der GoPro Karma (GoPro Hero 5)
Kamera der GoPro Karma (GoPro Hero 5)

Einen Treffer landet der DJI Mavic Pro mit der Funktion, die Kamera um 90 Grad zu drehen, für Porträts oder Selfies. Dies kann die GoPro Karma nicht.

Kamera der DJI Mavic
Kamera der DJI Mavic

Auf der anderen Seite sind die Hero Modelle von GoPro auch außerhalb des Quadrocopters nützlich und können für verschiedene andere Zwecke verwendet werden.

Auch Runde zwei ist also ein Kopf an Kopf Rennen. Wer hier den Treffer landet, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Kamera des Mavics Pro hat die Option, Fotos und Videos mit einer anderen Ausrichtung zu schießen, die der Karma bietet dafür auch außerhalb der Lüfte einiges.

Runde 3: Wichtige Details

Mavic Pro und Karma sind dafür gemacht, unkompliziert beeindruckende Aufnahmen und aufregenden Flugspaß zu bieten. Gerade wenn es um Reichweite geht, muss GoPros Drohne einiges einstecken: Drei Kilometer mögliche Entfernung zum Sender seitens des kalifornischen Quadrocopters schlägt Marktführer DJI um wortwörtliche Längen mit 7 Kilometer dank OcuSync.

Für die Adrenalinjunkies ist der DJI Mavic Pro etwas geeigneter. Im Sportmodus, der der DJI Drohne vorbehalten ist, bietet der Copter 65 km/h Geschwindigkeit. Ein simpler Zahlendreher gibt uns hier die Geschwindigkeit des kalifornischen Quadrocopters, der 56 km/h Höchstgeschwindigkeit erreicht.

Auch in Sachen Flugzeit kann der DJI Mavic Pro einige Treffer landen. Während GoPro Karma vergleichsweise solide 20 Minuten bietet, merkt man die jahrelange Erfahrung DJIs auch in diesem Punkt: Bis zu 27 Minuten soll Mavic Pro dank Smart Batterie in der Luft bleiben. Zusätzlicher Akku für den Mavic beginnt ab 95,90 Euro (Stand: 11.10.16). Bei den GoPro Karma Akku geht es ab rund 110 Euro (Stand: 11.10.16) los.

In der dritten Runde muss GoPro Karma weiterhin einstecken, bleibt aber wacker auf den Beinen.

Runde 4: Features und Funktionen

Nach kurzer Zeit geht’s weiter in Runde vier: Nun geht’s um die Technik.

Die Hinderniserkennung und Umgehung des DJI Phantom 4 kann der Mavic Pro ebenfalls vorweisen, bei GoPros Drohne sucht man eine vergleichbare Funktion vergebens.

Flugmodi der DJI Mavic

Der Quadrocopter des Marktführers kann außerdem auch ohne jegliches Accessoire o.Ä. ein bewegtes Motiv verfolgen. Dies vermag die Karma nicht zu tun. Ein Folgen der Befindlichkeit des Piloten ist allerdings bei beiden möglich.

Das VPS, mit dem sich der Mavic Pro orientiert, ist genauso wenig in der GoPro Drohne enthalten wie der Point of Interest Modus (das Kreisen oder schweben über einem bestimmten Ort), das Abfliegen von Wegpunkten oder dem Stativ Modus, in dem der Mavic ganz einfach ihre Position behält und so Zeit bietet, damit z.B. alle ins Foto kommen können.

GoPro Karma kann dafür mit dem Passenger Modus punkten. Dieser ermöglicht es einer zweiten Person, per Smartphone die Kameraperspektive auf ihr Gerät zu streamen. Des Weiteren kann der DJI Mavic Pro per Geste ausgelöst werden. Hilfreich gerade für die, die wenig Interesse daran haben, das Fliegen tatsächlich zu lernen.

In Runde vier kann der DJI Mavic Pro einige harte Haken verteilen. Wie wichtig man jedoch all diese Funktionen findet, muss jeder selbst entscheiden.

Runde 5: Das Team im Hintergrund

Wenn nichts mehr geht, dann helfen oft nur noch die aufgeregten Rufe aus der eigenen Ecke, um nicht in die Seile zu gehen. Das Team der GoPro Karma ist exzellent aufgestellt.

Im Lieferumfang enthalten ist nämlich direkt ein Handgimbal namens Karma Grip, der die Action Kamera halten kann und so auch am Boden stabilisierte Videos und Fotos aufnimmt. Ein solcher Gimbal allein kann schon einige hundert Euro kosten. Der Lieferumfang beherbergt außerdem den Karma Controller, der intuitive Steuerung verspricht. Dies ist auch beim Mavic Pro der Fall. Auch sechs Ersatz Propeller gibt GoPro den Piloten von Karma mit auf den Weg. Außerdem legt GoPro noch die Karma Case dazu, die für noch einfacheren Transport sorgt und ganz einfach wie ein Rucksack auf dem Rücken getragen werden kann.

Lieferumfang GoPro Karma
Lieferumfang GoPro Karma

DJI bietet bei einem ähnlichen Preis weder Case noch Hand-Gimbal. Dieses Zubehör kann bei DJI zugekauft werden, ist aber traditionell außerordentlich teuer. Das Team hinter der GoPro Drohne schafft es, ihren Anwärter für den Sieg noch einmal zu p. Runde fünf geht klar an die Kalifornier.

Lieferumfang DJI Mavic Pro
Lieferumfang DJI Mavic Pro

Die Glocke ertönt, der Kampf ist vorbei

Nach fünf spannenden Runden lässt sich kein eindeutiger Sieger festlegen. Hardware- und softwareseitig hat der Mavic Pro die Nase vorn. Sowohl Flugzeit und Reichweite als auch Funktionen und Features sind beim Mavic Pro besser ausgebaut als bei der GoPro Karma Drohne.

In der Versatilität hat GoPro Karma die Nase jedoch vorn: Die Kamera, die mit verschiedensten Halterungen kompatibel ist und für verschiedenste Situationen geeignet ist, überzeugt sicher viele, die ihre Aufnahmen auch unter Wasser oder vom Boden machen möchten. Auch der beigelegte Hand-Gimbal ist ein riesen Vorteil.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir als Kampfrichter entscheiden müssen, wer gewonnen hat. Wer sich die Drohne als Ergänzung zu anderen Kameras vorstellt, ist mit der GoPro Karma gut bedient. Mavic Pro ist jedoch besser geeignet für die, die zwar auch gerne mobil sind, aber das absolut beste in Sachen Selfiedrohne haben möchte.

Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Gastartikel von Eugene Krieger von WeLoveDrones – Danke dafür!

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Torsten Schmitt (Pixelaffe)

Geboren 1976 im schönen Schwetzingen und nicht weggekommen. Ich habe somit den Aufstieg des Internet miterlebt und beruflich auch vorangetrieben. Hier schreibe ich über all die Technologien die mir auf meiner Reise durch das "Neuland" auffallen. Wenn ihr mir was für einen Kaffee oder neue Gadgets zukommen lassen wollt, könnt ihr das gerne über www.paypal.me/pixelaffe tun

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