Das Deutsche Remake einer französischen Komödie mit artverwandtem Titel läuft seit kurzem in den bundesweiten Kinos – „Ein Fest fürs Leben“ wird bravouriös von Hauptdarsteller Christoph Maria Herbst getragen, der dank pointiertem Sarkasmus die Lacher auf seiner Seite sammelt. Denn hier bekommt er es mit gefrässigen Fotografen, nervtötendem Personal und einem schwierigen Liebespaar zu tun. Unsere Kritik zur chaotischen Hochzeitscomedy.
Für Dieter ist bald Schluss. Jetzt nicht anhand der Lebenszeit sondern vielmehr mit seiner Arbeit als Hochzeitsplaner. Statt zuckersüßen Schlecken ist meistens die Person, die sämtlichen Stress eines perfektionistischen Hochzeitspaars mit individuellen Sonderwünschen am eigentlich schönsten Tag ihres Lebens gnadenlos abbekommt. Mal fehlt das seit Wochen geplante Essen vom Catering-Unternehmen, dann fällt plötzlich das Feuerwerk aus. Sein letzter Einsatz mit vollem Herzblut wird nun das Fest von Lasse und Leonie sein – doch ausgerechnet der Schlusspunkt seiner Event-Karriere entwickelt sich zum größten Chaos dessen. „Ein Fest fürs Leben“ basiert auf dem französischen Film „Le sens de la fête“ (Deutscher Titel: Das Leben ist ein Fest) des Regie-Duos Olivier Nakache und Eric Toledano, welche bereits mit dem humorigen Publikumshit „Ziemlich beste Freunde“ ein feines Näschen für temporeiche Komik sowie Gefühl besaßen.
Während der Trailer nicht die beste Ausgangslage durchblicken ließ, entwickelt der volle Film einen herrlichen zynischen Humor, der einerseits am einmal mehr großartig spielenden Herbst als Hochzeitsplaner „Dieter“ und andererseits an den teils grotesk bis durchgeknallten Situationen mit denen er sich auseinander setzen muss. Da fällt beispielsweise der Event-Entertainer aus und sein Ersatzmann (Marc Hosemann) dreht vom Unterhaltungswert am Rad. Aber Regisseur sowie Drehbuchautor Richard Huber lässt seine Figuren nicht wie tragische Comic-Strips wirken sondern versieht sie mit genügend Charme und menschlichem Empfinden um eine handwerkliche Fallhöhe zu schaffen. Dies gilt auch für die Hauptfigur, die zwar viel einstecken muss, aber genauso gut austeilt. Manchmal bilden ziehen bewusst ernsthafte Dialoge schön die Bremse an, etwa wenn Dieter über sein eigenes Leben reflektiert. Die Optik ist ordentlich, ebenso die Ausstattung. Die Qualität der Dialoge hat manchmal die Wärme eines alles umhüllenden Schals in kalten Winternächten, der sich bei genauerer Betrachung als erdrückende Anaconda entpuppt. „Ein Fest fürs Leben“ kommt wunderbar kurzweilig daher, bietet selbst den Mitwirkenden sichtlichen Spaß aber an ein paar kleinen Racing-Problemen leidet. Nichtsdestotrotz ist der Kinogang für alle Liebhaber:innen von guten Komödien empfohlen.
- Bacri, Jean-Pierre, Rouve, Jean-Paul, Lellouche, Gilles (Schauspieler)
- Toledano, Eric(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ohne Altersbeschränkung
Ein Fest fürs Leben. Deutschland 2023. Verleih: Warner Bros. Regie: Richard Huber. Mit Christoph Maria Herbst, Jörg Schüttauf, Cynthia Micas. Genre: Tragikomödie. 105 Minuten. FSK: Ab 0 Jahren.
Gibt es eine Post-Credit-Szene? = Nein.
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