Langzeittest: Samsung Galaxy S9 – Teil 2: Entertainment und Kamera
Stylischer, schneller & besser? Jeder möchte das neueste Smartphone auf dem Markt. Doch wie schlägt sich die Vorgänger-Generation in Sachen Entertainment, Alltag und Kamera? Heute endet unser Langzeittest mit dem Galaxy S9 von Samsung.
Zwischen Netflix und Akkulaufzeit
Jeder Smartphone-Besitzer kennt sicherlich dieses Gefühl, nachdem man ein neues Gerät seit einigen Wochen in der Tasche hat, den Alltag ohne Probleme zu überstehen. Irgendwann ist jede Einstellung genau richtig, alle Apps austariert sowie das Arbeitstempo ohne Ruckler. Bei unserem Teststück „Galaxy S9“ erreichte mich dieser Zustand rund sechs Wochen nach Erhalt. Zum einen musste ich mich gehörig umstellen, da das S9 eine neuartige Barren-Form bietet. Andererseits präsentierten sich Apps in leicht anderer Form. „Facebook“ beispielsweise erlaubt durch das 5,8 Zoll länger angezeigte Feeds. Hierdurch verkleinert sich auch die Schrift was sicherlich einigen Nutzern anfangs doch längere Eingewöhnungszeit erfordert. Was verbindet alle Android-Smartphones? Richtig – die schlechter werdende Akkulaufzeit. Nach rund drei Monaten täglicher Nutzung wie Fotos schießen, Netflix schauen, Mails abrufen und Social-Media ist trotz des nicht mehr makellosen Gerätes der Akku mit knapp 1 ½ Tagen Laufzeit bei normaler Nutzung erfreulich – verringert sich jedoch bei Smartphone-lastigen Phasen auf rund 18 Stunden. Wobei 100% Helligkeit nie bei mir eingestellt war, da unangenehm hell. Das Öffnen der wohlbekannten Apps wie YouTube ist blitzschnell – generell reagiert das Arbeitstempo trotz mehrerer laufender Anwendungen im Hintergrund flott. Nur bei rund 20 Prozessen gleichzeitig kamen Verzögerungen auf.
Kamera überschärft leicht
In nackten Zahlen – 60 Minuten Netflix bei rund 55% Helligkeit verbraucht rund 7%. Setzen wir die Helligkeit auf 100% erhöht sich der Verlust auf 9%. Kommen wir zum Spiel „Dead Trigger 2“ – in diesem Ego-Shooter kämpfen wir gegen Zombies. Auf vollen Grafik-Einstellungen sowie 55% Helligkeit sind es rund 8% in 60 Minuten Spielzeit. „PUBG“ schlägt bei gleichen Settings mit 9% zu Buche. Auch wird das Galaxy S9 an der linken Seite recht warm. Trotz Handyhülle bemerkbar. Samsung verbindet Software und Kamera wunderbar miteinander. Bei wenig Licht, der Schwellwert liegt bei etwa 100 Lux, nimmt die Kamera die Szene selbstständig mit einer großen Blende von f/1.5 auf. Bei normalen Lichtverhältnissen kommt eine 2.4er Blende zum Einsatz, wodurch sich die Tiefenschärfe der Aufnahme erhöht. Zum Vergleich schossen wir zwei Bilder – als Objekt dient ein Joy-Con der Nintendo Switch. Zu beachten sind die scharfen Details wie die Buttons. Dennoch überschärft die Software gerne das Bild. Gerade wenn viele Objekte z.b. Blumen auf Wiesen erfasst werden müssen. Unkompliziert lassen sich unzählige Modi anwählen, die von Automatik bis hin zu „Film“-Filter reichen. Während den Aufnahmen lassen sich Blende bzw. Helligkeit direkt einstellen. Der Zoom ist zwar hilfreich sollte jedoch nicht zu sehr ausgereizt werden, weil Fotos trotz Nachbereitung verwackelt sind.
Unser Fazit zum Samsung Galaxy S9
Nach über drei Monaten konnten wir uns ein besseres Bild machen. Die Frage am Anfang: Schneidet ein älteres Smartphone genauso gut wie ein aktuelles Flagship-Modell ab, zu einem günstigeren Preis? Die Antwort lautet: Ja! Zwar bietet die angesagte Generation S10 mehr Features und ist ein Stück weit zukunftssicherer dennoch ist das Samsung Galaxy S9 in Sachen Handling und Arbeitstempo flotter als vermutet. Nur die Barren-Form des Gerätes sowie die hauseigene UI „Samsung Experience“ ist gegenüber Stock Android stark angepasst und sollte bei einer Kaufentscheidung berücksichtigt werden.
Vielen Dank an Samsung für die freundliche Bereitstellung des Smartphones.