Testberichte

Viel Smartphone für wenig Geld: Honor 8X im Kurztest

Mit dem 8X will Honor viel Smartphone für wenig Geld bieten. Käufer sollen allerdings nicht auf ordentliche Performance, eine gute Kamera und einen großen Akku verzichten müssen. Ob das Smartphone zum Kampfpreis von 249 (64 GB) bzw. 279 Euro (128 GB) wirklich hält, was es verspricht, bringt unser Kurztest ans Licht.

Fangen wir mit den technischen Details an.

Technische Daten vom Honor 8X

Software
Android 8.1 – Oreo / EMUI 8.2

Prozessor
Kirin 710 (4x Cortex-A73/2,2 GHz, 4x Cortex-A53/1,7 GHz)

Grafikchip
ARM Mali G6

Arbeitsspeicher
4 GB

Speicher
64  / 128 GB (intern), erweiterbar um bis zu 256 GB (microSD)

Display
6,5 Zoll IPS LCD, Full HD+ (2340 x 1080 Pixel)
19,5:9-Format / 396 PPI
Gorilla Glas 3

Kamera
Hauptkamera: 20 MP +2 MP, F/1,8 + F/2,4 Blende
Frontkamera: 16 MP, F/2,0 Blende

Anschlüsse
Micro-USB (USB 2.0)
3.5 mm Kopfhörerbuchse

Konnektivität
4G LTE FDD/3G UMTS/2G GSM
802.11 a/b/g/n/ac (2,4 GHz/5 GHz)
Bluetooth 4.2+BLE

SIM-Kartenslot
Dual-SIM
Kartengröße: Nano

Sensoren
Fingerabdrucksensor (Rückseite)
Näherungssensor
Umgebungslichtsensor
Digitaler Kompass
Gravitationssensor
Gyroskop

Akku
3.750 mAh

Maße
77 mm x 160 mm x 8 mm

Gewicht
175 g

Preis
279,- €*

Lieferumfang und Haptik

Das Honor 8X wird im klassischen Smartphone-Karton ausgeliefert. In der Verpackung befinden sich die typischen Zutaten für ein Honor Smartphone: Micro-USB-Ladekabel, Ladeadapter, Gummihülle, Öffner für den SIM-Kartenslot und Papierkram. Eine Displayschutzfolie befindet sich schon ab Werk auf dem Display.


Das 8X kommt im aktuellen Honor-Look daher. Ich finde ihn gut, aber besonders spektakuläre Merkmale hat das Phone nicht. Der Rahmen ist aus Aluminium und die Rückseite aus Kunststoff. Für ein Smartphone mit diesem Preislabel gibt es hier keinen Grund zum Meckern, denn die Verarbeitung ist einwandfrei. Alle Einlässe im Rahmen sind sauber entgratet und alles sitzt dort, wo es hingehört. Die Rückseite ist allerdings sehr glatt.






Typisch für Honor/Huawei ist der sehr schnell arbeitende Fingerprintsensor, der sich zumindest für meine Pranken genau an der richtigen Stelle auf der Rückseite befindet. Ungewöhnlich: Das Honor 8X hat keinen USB C-Anschluss, sondern einen Micro-USB-Anschluss. Es bringt aber auch die gute, alte 3,5mm Klinke mit.

Display

Das Honor 8X hat ein 6,5 Zoll IPS LCD, das mit Full HD+ (2340 x 1080 Pixel) auflöst. Durch das 19,5:9-Format ist das Smartphone relativ schmal und lang. Die Pixeldichte von 396 PPI ist für den Alltag vollkommen ausreichend. Für genügend Schutz soll Gorilla Glas 3 sorgen, wobei das mittlerweile auch nicht mehr die aktuellste Version ist. Ich würde die Displayschutzfolie zur Sicherheit lieber am Gerät lassen. Unabhängig davon, ob Gorilla-Glas oder nicht – kleine Sandkörner haben bei mir bis jetzt jedes Display kleingekriegt.

Für meine Pranken kein Problem: 6,5 Zoll-Display

Im Vergleich mit einem OLED-Display zieht ein LCD-Display hinsichtlich Kontrast, Farbintensität und Schwarzwerten natürlich den Kürzeren. Daran sollte sich aber nur stören, wer an ein OLED-Display gewöhnt ist, denn die Farbdarstellung ist an sich sehr gut. Die maximale Bildwiederholungsrate des Displays liegt bei 60 Hz. Die Notch lässt sich wie immer in den Einstellungen ausschalten.

Bei der Helligkeit gilt beim 8X wie bei den meisten Smartphones: Im direkten Sonnenlicht ist das Ablesen der Bildschirminhalte eher eine schwierige Angelegenheit.

Klassisches Problem: Bedienung bei direktem Sonnenlicht

Software: EMUI 8.2 / Android 8.1

Das 8X kommt mit der EMUI 8.2-Oberfläche daher. Bei dieser lassen sich diverse Design-Presets einstellen, außerdem ist einiges an Bloatware mit dabei. Ich sage nur Dragon Mania, Kingdoms, Puzzle Pets und Co.


Das Honor 8X ist mit 64 oder 128 GB internem Speicher zu haben. Der Preisunterschied liegt bei 30 Euro, was ich sehr fair finde. Wem 128 GB nicht reichen, der kann via MicroSD-Karte noch bis zu 256 GB dazusteuern. Von den 128 GB sind übrigens ab Werk noch 115 GB frei.

Kamera

Die Hauptkamera des 8X ist eine Dual-Cam mit 20 (f/1,8) und 2 Megapixeln (f/2,4). Videos könnt ihr maximal in Full HD mit 60 FPS aufnehmen. Außerdem gibt es eine Zeitlupenfunktion mit 480 FPS, einen Pro-Modus, Zeitraffer, Panaroma und Wasserzeichen.


Selbstverständlich ist die Kamera auch mit dem AI-Siegel versehen. Sie bringt daher den seminützlichen AI-Modus mit. Diesen könnt ihr aktivieren oder auch nicht, wenn ihr ein normales Foto macht. Bei der 16 MP Selfie-Kamera (f/2,0) funktioniert er jedoch nicht. Bedingt durch die farblichen Verschlimmbesserungen ist der AI-Modus aber eigentlich nur für Bilder zu gebrauchen, bei denen dunkle Stellen gezielt aufgehellt werden. Alles andere wirkt einfach nur sehr übersättigt und unnatürlich. Anbei ein paar Bilder ohne und mit AI-Modus. Beim jeweils zweiten Bild ist der Modus aktiviert.

Ansonsten ist die Qualität der Bilder okay, mehr aber auch nicht. Farben werden nicht immer 100%ig akkurat wiedergegeben und wirken oft gelbstichig. Bei schlechteren Lichtbedingungen leidet die Schärfe und Motive werden sehr matschig. Für alle, die sich ihre Bilder aber so oder so nur am Smartphone anschauen und hauptsächlich Bilder bei Tageslicht machen, sollte es aber locker ausreichen.




















Die Bildqualität der Selfie-Cam geht durchaus in Ordnung. Mehr Aufschluss geben wie immer die Beispielbilder, anhand deren ihr euch selbst ein Bild machen könnt. Die Bilder vom Nokia 7.1, das preislich nur leicht über dem 8X liegt, machen deutlich mehr her.

Die Frontkamera macht vernünftige Selfies

Performance

Mit Hilfe einiger Titel habe ich auch die Leistung des 8X unter die Lupe genommen. Bedingt durch die Mittelklasse-CPU waren meine Ansprüche natürlich nicht besonders hoch. 2D-Titel wie Clash of Clans lassen sich sehr flüssig und ohne Probleme spielen. Bei 3D-Titeln wie Eternium kommt es auf die Einstellungen an. Bei höchstem Zoom und vielen Gegnern kann es teilweise zu Einbrüchen bei den FPS kommen.

Genug Leistung für 3D-Spiele mit mittleren Anforderungen

PUBG Mobile startet auf dem 8X mit mittleren Grafikeinstellungen. Damit werden auf dem Spielfeld zwar weniger Details als bspw. beim Honor Play dargestellt, aber es läuft dafür vernünftig. Ruckler oder Grafikfehler habe ich keine festgestellt.



Asphalt 9 oder Arena of Valor haben noch etwas höhere Anforderungen, für die das 8X bei reduzierter Auflösung allerdings trotzdem zum Zocken reicht. Leistungsstärkere Smartphones wie das Razer Phone schaffen hier jedoch auch stabile FPS bei 120 Hz-Bildwiederholungsrate und höchsten Details. Einzelne Pixel und nicht mehr ganz so glatte Kanten sind auf dem Honor 8X deutlich stärker sichtbar.






Trotzdem werden so auch beim grafisch anspruchsvollen CSR Racing 2 Ladezeiten reduziert und das Spiel bleibt immerhin spielbar. Unterm Strich ist das Honor 8X somit für alle Gelegenheitstitel mit niedrigen bis mittleren Hardware-Anforderungen geeignet. Aktuelle Titel laufen zugegebenermaßen besser als ich erwartet habe. Die wichtitgsten Benchmarks gibt es natürlich obendrein.







Sound und Akku

Beim Honor 8X gibt es keine Überraschungen, was die Lautsprecher anbelangt. Wie bei allen Honor-Smartphones liegt der Hauptlautsprecher auf der Unterseite und wird vom Lautsprecher für Telefonate auf der Oberseite unterstützt. Dadurch gibt es zwar keinen echten Stereosound, aber der Klang ist trotzdem ganz akzeptabel.

Etwas ungewöhnlich und nicht mehr zeitgemäß: Micro-USB

Gute Lautsprecher und Smartphones schließen sich bedingt durch das fehlende Volumen so oder so aus, unabhängig von tollen Manufacterer-Labels und Co. Beim Spielen bzw. dem waagerechten Handling ist mir allerdings aufgefallen, dass ich den Lautsprecher ab und zu unbeabsichtigt mit meinen Fingern verdeckt habe. Das kann bei Frontlautsprechern nicht passieren, ist aber auch kein Beinbruch.

Mit dem 3.750 mAh-Akku kommt das 8X übrigens auf 9 Stunden und 42 Minuten im Akku-Benchmark. Ein sehr guter Wert.


Fazit

Für 249 Euro in der 64 GB- bzw. 279 Euro in der 128 GB-Verion macht ihr mit dem Honor 8X nichts falsch. Die Verarbeitung ist sehr gut und das Design gleicht dem der meisten Honor-Smartphones, allerdings ist die Rückseite aus Kunststoff.

Das Display ist groß und stellt Inhalte scharf und kräftig dar, der Fingerabdrucksensor arbeitet schnell und Android 8.1 ist an Bord. Die Performance ist für alle Alltagsaufgaben und gelegentliches Spielen von 2D-Games angemessen dimensioniert. Bei 3D-Titeln müssen dann Abstriche gemacht werden, die bei dem Preis jedoch locker zu verkraften sind. Wer auf grafisch anspruchsvolle Spiele aus ist, sollte vielleicht eher nach einem Smartphone mit schnellerer Hardware suchen.

Einziges Manko ist die Kamera, die mich nicht wirklich überzeugen konnte. Für mehr als ein paar Schnappschüsse bei Tageslicht solltet ihr sie nicht benutzen, wobei der AI-Modus das Ganze bis auf wenige Situationen in meinen Augen eher verschlimmbessert. Wer bei Photoshop gerne die Farbregler hochdreht, wird das vermutlich anders sehen. Dass sich Honor beim 8X für Micro-USB statt USB Typ-C entscheidet, ist natürlich auch etwas ungewöhnlich und nicht mehr zeitgemäß. Dafür gibt es immerhin noch den Klinkenanschluss.

Da man bei dem aufgerufenen Preis jedoch keine Wunder erwarten kann, ist auch das halb so wild. Wer auf der Suche nach einem soliden, großen und aktuellen Smartphone für den schmalen Taler ist, sollte sich das Honor 8X auf jeden Fall näher anschauen.

*Stand: 2. November 2018

Torsten Schmitt (Pixelaffe)

Geboren 1976 im schönen Schwetzingen und nicht weggekommen. Ich habe somit den Aufstieg des Internet miterlebt und beruflich auch vorangetrieben. Hier schreibe ich über all die Technologien die mir auf meiner Reise durch das "Neuland" auffallen. Wenn ihr mir was für einen Kaffee oder neue Gadgets zukommen lassen wollt, könnt ihr das gerne über www.paypal.me/pixelaffe tun

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