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Kritik zu „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ – Frech-gutes Animationsfeuerwerk

Wie viele Spider-Man's sind dabei? Alle.

Kaum lockt der Sommer mit warmen Temperaturen bis spät in den Abend – spinnt uns die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft wieder gekonnt ins klimatisierte Kino. „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ ist ein grandioses Animationsfeuerwerk, das trotz seines Tempos niemals den Blick für funktionierende Emotionalität verliert und ungemein viel Kreativität mitbringt. Eigentlich ist der Film für große Kinder gedacht. Unsere Kritik zum animierten Marvel-Abenteuer.

Damals vor rund fünf Jahren erschien mit „Spider-Man: A New Universe“ ein erfrischend neuer Blick in das mittlerweile optisch geschundene Superhelden-Franchise. Statt auf dunkle Origin-Stories und dröhnende Soundtracks zu setzen lief ein buntes Abenteuer von den zwei „The Lego-Movie“-Machern Christopher Miller und Phil Lord, im Drehbuch verantwortliche, in den Lichtspielhäusern und setzte auf funkige Hip-Hop-lastige Beats verpackte sie mit einer klaren Coming of Age-Geschichte präsentierte das Ergebnis mit überragenden Animationsstilen. Neben der verdienten Oscar-Prämierung konnte sich das über 384 Millionen US-Dollar hohe Einspielergebnis bei mittlerem Budget von 90 Millionen US-Dollar tatsächlich sehen lassen – grünes Licht für Fortsetzungen waren im Grunde reine Formalität. Seit kurzem läuft die quasi weitererzählte Geschichte mit Miles Morales in „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ weiter.

Innerhalb der Storyline wird Spider-Gwen (Hailee Steinfeld) anfangs beleuchtet, den schwellenden Konflikt mit ihrem Vater und der Verlust von ihrem Peter Parker lasten schwer auf dem jungen Mädchen. Durch Zufall wird Sie von Miguel O’Hara alias Spider-Man 2099 entdeckt, der Gwen in das Geheimnis eines Spider-Man Multiverse einweiht. Miles Morales (Shameik Moore) wiederum plagen seine besorgten Eltern. Dann geht wegen des anfangs noch harmlosen Bösewichts „The Spot“ bald alles drunter und drüber – so muss sich Miles entscheiden die Existenz des Multiversum zu schützen oder seinen Vater zu retten. Halbwegs galant und ohne versehentlich ausgeplauderte Spoiler die Geschehnisse von „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ zu erzählen, ist wie hier zu lesen kaum möglich. Das liegt Erstens an dem unglaublich schnellen Tempo inklusive einer gar explodierenden Bildsprache voller Anspielungen oder wechselnden Designs. Aber dann gibt es sehr gut getimte Stelle, in denen die drei Regissseure (!) bestehend aus Joaquim Dos Santos, Kemp Powers und Justin K. Thompson eine für Animationsfilme leider viel zu selten gesehene Emotionaliät schaffen, wo es um Erwachsenwerden, Reue, Liebe, Vertrauen und den eigenen Platz im Universum geht, dass es eine wahre Freude ist zuzuschauen. Daneben finden sich hirnimplodierende Actionsequenzen, die sich manchmal sogar durch mehrere Dimensionen schlängeln und nur leise anmerken lassen wie viel Arbeitszeit bloß 10 Sekunden des Films verschlungen haben.

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Die Musik von Daniel Plemperton orientiert sich am Vorgänger, kommt aber noch einen Tick epochaler daher, sodass sich neben den temporeichen Beats auch musikalisch der Film deutlich erwachsener anfühlt. Durch die Grundlage der Handlung wurde die FSK auf 12 Jahre heraufgesetzt und ist anhand doch auftretenden düsteren Szenen verständlich. Die Kleinsten könnten so manche Actionsequenz sowieso überfordern. Für seine 141 Minuten Laufzeit schaut sich „Spider-Man: Across the Spider-Verse“, wenngleich er im Mittelteil leider ein paar lahme Phase hat. Nichtsdestotrotz macht ihr mit einem Kinobesuch hier nichts falsch, sogar für Marvel-Hasser empfehlenswert.

Spider-Man: Across the Spider-Verse. USA 2023. Regie: Joaquim Dos Santos, Kemp Powers und Justin K. Thompson. Mit Hailee Steinfeld, Oscar Isaac, Jake Johnson. 141 Minuten. FSK: Ab 12 Jahren.

Gibt es eine Post-Credit-Szene? = Nein.

Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ gibt es hier.

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Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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