
Aufpolierte Sternenflotte – „Star Trek I–X Remastered Collection“ vorgestellt
Cineastisches Fest für Trekkies und Sci-Fi Fans
Mit der „Star Trek I–X Film Remastered Collection“ von Paramount erhalten Fans ein umfassendes und technisch hochwertiges Stück Filmgeschichte. Die Blu-Ray Box vereint alle zehn Kinofilme der klassischen Besatzungen – vom visionären Debüt von 1979 bis zum düsteren „Nemesis“ aus dem Jahr 2002. Wir stellen euch die prallgefüllte Box inklusive der traditionellen Filme ausführlich vor.
Was diese Edition von vorherigen Veröffentlichungen abhebt, ist die kompromisslose technische Überarbeitung: Die Filme wurden neu gescannt, farblich überarbeitet und teilweise mit modernem 7.1-Ton oder Dolby Atmos abgemischt. Das Ergebnis ist ein beeindruckendes Heimkinoerlebnis, das dennoch den Charakter der Originale respektvoll bewahrt.
Besonders positiv fällt auf, dass der natürliche Look der Filme erhalten blieb. Die Filme wirken zwar sauberer, schärfer und farbenfroher, aber nie künstlich oder überdigitalisiert hinsichtlich moderner Filter. Vorbei sind die Zeiten des übertriebenen Rauschfilters (DNR), der frühe Blu-rays gelegentlich wie Wachsfiguren wirken ließ. Stattdessen steht hier ein echtes Remaster im Vordergrund, das Details wie Uniformtexturen, Displays oder Gesichtsregungen wieder zum Leben erweckt – ohne den Charme des 35mm-Quellmaterials zu verraten.
Inhaltlich beginnt die Reise mit „Star Trek: Der Film“, der oft als langsam, aber bildgewaltig beschrieben wurde. Die Neuveröffentlichung enthält erstmals den 2001 entstandenen Director’s Cut von Robert Wise in HD – eine stimmungsvollere, in sich stimmigere Version dieses philosophischen Sci-Fi-Epos, das weniger auf Action als auf Kontemplation setzt. In der überarbeiteten Fassung kommen vor allem die Effekte und die monumentale Musik von Jerry Goldsmith besonders gut zur Geltung.
„Star Trek II: Der Zorn des Khan“ hingegen setzt auf das genaue Gegenteil: temporeiches Drama, persönliche Rache, ikonische Dialoge. Die Konfrontation zwischen Kirk und seinem erbitterten Widersacher Khan gehört bis heute zu den intensivsten Momenten der Reihe. Die Bildschärfe bringt nicht nur die Enterprise-Modelle, sondern auch Ricardo Montalbáns expressives Spiel noch deutlicher zur Geltung. Viele Fans nennen diesen Teil den besten der Serie – die Remaster-Version unterstreicht das.
Im dritten Teil, „Auf der Suche nach Mr. Spock“, wird der Bogen zur Trilogie gespannt. Nachdem Spock im Vorgänger starb, begibt sich die Crew in einem Akt der Rebellion auf eine emotionale Rettungsmission. Die Neuauflage präsentiert die visuelle Ästhetik der 1980er-Jahre mit viel Charme – inklusive handgemachter Effekte und stimmiger Kulissen. Dass dieser Teil unter der Regie von Leonard Nimoy entstand, spiegelt sich auch in der respektvollen Tiefe gegenüber Spocks Charakter wider.
„Zurück in die Gegenwart“, der vierte Teil, sorgt für einen erzählerischen Bruch: Der Humor tritt in den Vordergrund, die Crew reist ins Jahr 1986, um Buckelwale zu retten – und trifft dabei auf Mikrowellen, Sonnenbrillen und verwirrte Passanten. Technisch weniger spektakulär als andere Episoden, überzeugt der Film durch seine kluge Selbstironie und wird von vielen als „Herzstück“ der Reihe gesehen.
Mit „Am Rande des Universums“ kommt schließlich der umstrittenste Teil der Sammlung. Shatner übernahm selbst die Regie, die Handlung rund um einen Gotteskomplex in den Tiefen des Alls spaltete schon zur Veröffentlichung die Meinungen. Doch gerade deshalb ist die Remaster-Version interessant: Die visuelle Aufarbeitung macht selbst diesen sperrigen Film ästhetisch lohnender – auch wenn er erzählerisch eher zu den Experimenten des Franchise zählt.
Weitaus runder ist „Das unentdeckte Land“, der sechste Film. Die politische Allegorie auf das Ende des Kalten Krieges verknüpft klassische Whodunit-Elemente mit der typischen Star-Trek-Ethik. Kirk, der gegen seine eigenen Vorurteile kämpft, und ein von Intrigen durchzogener Friedensprozess mit den Klingonen machen diesen Film nicht nur spannend, sondern auch erstaunlich zeitlos. Gerade in der restaurierten Fassung entfalten Szenen wie die Konferenz auf Khitomer eine neue visuelle Tiefe.
Keine Tribbles enthalten
Was steckt denn eigentlich in der Sammleredition der filmischen „Star Trek“-Abenteuer rund um Kirk und Picard? Klare Antwort: Das Wesentliche. Insgesamt finden sich 12 Blu-Rays auf denen sich jeweils ein Film befindet. Ein physisches Booklet ist nicht enthalten. Eine einzigartige Besonderheit bildet „Star Trek: Der Film“. Hier kommen gleich zwei weitere Discs zum Einsatz. Auf der Einen befindet sich die um Sequenzen erweiterte „Director’s Cut-Edition“ während die Andere eine vollgepacktes Bonusmaterial mit über 250 Minuten Lauflänge bereit hält. Hier erwarten euch u.a. Effekt- sowie Kostümtests, Storyboards, zusätzliche Szenen samt Trailer. Generell ist das Bonusmaterial bei allen Teilen lobenswert! So finden sich mehrere Audiokommentare mit Komponist Jerry Goldsmith und Produzent der in 2001 erschienen DC-Version David C. Fein. Ein besonderes Schmankerl bildet hier „Zurück in die Vergangenheit“ (IV) in dem Kirk und Spock himself William Shatner und der verstorbene Leonard Nimoy einen unterhaltsamen Audiokommentar abhalten.
Technisch kommen alle Trekkies in den Genuss von neu abgetasteten Filmen der Enterprise-Abenteuer. Gerade bei den ersten Filmen beginnend ab 1979 kommt dies bei modernen Screens wie OLED-Fernsehern wunderbar zur Geltung. Die Sternen im zappendüsteren Weltall strahlten selten heller. Anders als bei der ersten Trilogie von „Star Wars“ achtete man jedoch auf die gesunde Mischung zwischen damaligen und aktualisierten Effekten, sodass der optische Kontrast nicht so kritisch ausfällt. Ansonsten sind verschiedene Sprachausgaben bzw. Synchronfassungen von Deutsch über Französisch bis hin zu Japanisch auswählbar. Die Englischen originalen Tonspuren warten im Erstling sogar mit Dolby Atmos (Peripherie voraussgesetzt) während der Rest der Filme einen ebenfalls verbesserte Dolby TrueHD-7.1. Ton spendiert bekam.
Mit „Treffen der Generationen“ beginnt die The Next Generation-Ära. Jean-Luc Picard und Captain Kirk teilen sich hier erstmals die Leinwand – ein Moment, auf den Fans lange hinfieberten. Die Story ist zwar nicht durchweg kohärent, doch der emotionale Wert und die symbolische Staffelübergabe machen den Film zu einem echten Meilenstein. Die neue Tonmischung lässt insbesondere Dennis McCarthys melancholischen Score glanzvoll zur Geltung kommen.
„Der erste Kontakt“ wird innerhalb der Community vielfach als bester TNG-Film bewertet. Die düstere Auseinandersetzung mit den Borg verleiht Picard eine fast tragische Tiefe, während der Zeitreise-Plot auf die Entstehung der Föderation zielt. Die überarbeitete Bildfassung betont den düsteren, metallischen Look der Borg-Kubus-Welt und macht diesen Film auch visuell zu einem Erlebnis.
- Shatner, William, Nimoy, Leonard, Kelley, DeForest (Schauspieler)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Etwas ruhiger, aber nicht minder reflektiert, zeigt sich „Der Aufstand“. Hier geht es um Ethik, Verantwortung und Rebellion – Picard stellt sich gegen eine Entscheidung der Sternenflotte, um eine kleine Zivilisation zu schützen. Die Erzählung gerät nie ins große Pathos, sondern bleibt leise und moralisch fundiert. Gerade für Fans der Philosophie hinter Star Trek ein wertvoller Teil, der in 4K durch seine warmen Naturbilder überzeugt.
„Nemesis“, der letzte Film der Box, ist ein düsterer Abgesang. Ein genetischer Klon Picards bedroht die Föderation – der Ton ist kälter, härter und ernster als zuvor. Die Remaster-Fassung hebt vor allem die düsteren Weltraumgefechte hervor, aber auch durch emotionale Komponenten. Die Box schließt mit einem leisen Knall – nicht ganz ohne Melancholie. Daraufhin folgte der filmische Reboot durch JJ Abrams mit seiner „Star Trek“-Trilogie ab 2009.
Was bleibt, ist eine umfassende, technisch moderne Gesamtschau auf ein wichtiges Stück Science-Fiction-Geschichte. Die „Star Trek I–X Film Collection – Remastered“ ist weit mehr als eine nostalgische Sammlung. Sie ist ein sorgfältig restauriertes Zeitdokument, das Fans der von Gene Roddenberry entwickelten Serie wie Neueinsteiger gleichermaßen begeistert. Auch gehört sie in jede gut sortierte Blu-Ray Sammlung. Wer die Philosophie, das zwischenmenschliche Drama und die Vision von Star Trek erleben will, findet hier nicht nur zehn Filme, sondern ein ganzes unentdecktes Universum auf Hochglanz.
Star Trek I–X Remastered Collection. Veröffentlichung: 8. Mai 2025. Vertrieb: Paramount. Regie: Diverse. Mit William Shatner, Leonard Nimoy, Patrick Stewart, Jonathan Frakes. Genre: Science-Fiction. Laufzeit: 21 Stunden und 11 Minuten. FSK: Ab 12 Jahren. Sprache: Japanisch (DD 5.1 Surround), Deutsch (Dolby Digital 2.0 Surround), Französisch (DD 5.1 Surround), Deutsch (DD 5.1 Surround), Französisch (Dolby Digital 2.0 Surround), Spanisch (Dolby Digital 2.0 Surround), Spanisch (DD 5.1 Surround)
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