Verdruckt: Nobufil ABSx Candy Red
Ab und an will ich euch auch einmal ein paar Eindrucke aus meiner kleinen 3D-Druckwelt geben und heute mal ein erster Test was ich da so anstellen könnte.
Die meisten werden beim Thema 3D Druck und den benötigten Filamenten sicherlich an das am häufigsten verwendete PLA denken, doch es gibt noch andere Materialien, wie ich ja bereits schon einmal in dem Artikel zu den verschiedenen Druckmaterialen geschrieben habe.
Was ist nobufil ABSx jetzt schon wieder?
Durch den Michael von ich auf ABSx von nobufil aufmerksam geworden und wollte es auch irgendwann einmal verdrucken. Das besondere am ABSx ist, dass es aus recycelten Kunststoffen hergestellt wird. Dabei handelt es sich um Produktionsabfälle, die bei der industriellen Verarbeitung anfallen. Durch spezielle Modifikation neigt dieses Material im Gegensatz zu Filamenten aus herkömmlichen ABS zu deutlich weniger Warping und weist eine reduzierte Geruchsbildung auf. Dadurch ist auch eine Verarbeitung auf Druckern mit offenem Bauraum möglich.
Die physikalischen Eigenschaften von nobufil ABSx umfassen eine hohe Zugfestigkeit und Steifheit. Außerdem weist es eine gute Wärme- und Chemikalienbeständigkeit auf und sollen Temperaturbeständigkeit bis ca. 90°C sein.
nobufil ABSx einfach mal gedruckt
Für meinen Test habe ich mir eine Rolle Candy Red bestellt, nach nur wenigen Tagen war die Lieferung aus Österreich dann auch schon bei mir, ich hätte bei einem eher kleineren Hersteller mit erheblich längerer Lieferzeit gerechnet. Die Rolle Filament kam gut verpackt bei mir an, die Rolle selbst war wie üblich Vakuum Verpackt um sie gegen Feuchtigkeit zu schützen. Die Wicklung ist ist sauber und auf den ersten Blick macht das ABSx einen sehr guten Eindruck. Das von mir bestellte Candy Red ist leicht transparent und erinnert auf wirklich an diese Fruchtbobons die die der Farbe wohl auch ihren Namen gab.
Da sich die Eigenschaften gegenüber normalem PLA unterscheiden, muss man beim Druck des ABSx das normale Druckprofil etwas modifizieren, denn jedes Druckmaterial hat seine speziellen Eigenschaften und muss dementsprechend gedruckt werden. Ich habe das Material auf dem AnkerMake M5 gedruckt und habe im Standart-Profil lediglich die Drucktemperatur auf 260 Grad und die Temperatur des Druckbettes auf 100 Grad erhöht, die restlichen Einstellungen waren dann eher dem gedruckten Modell geschuldet, Flowrate etc. habe ich nicht angefasst.
Ich war wirklich gespannt wie sich das Material druckt, denn man hört so manche Horror-Stories über Drucke mit herkömmlichen ABS, von schrecklichem Gestank bis hin zu den wildesten Selbstbau Gehäusen mit riesiger Abluft. Da nobufil aber so mit der Aussage „druckt auch mit offenem Bauraum“ rumprotzt habe ich es direkt einmal daraus ankommen lassen und wurde nicht enttäuscht.
Der AnkerMake M5 hat kein Problem damit das Material zu drucken, der erste Layer wird sauber auf das Druckbett gelegt und der Materialfluss kommt mir vor wie bei einem PLA-Druck, selbst bei der höheren Geschwindigkeit des M5 von 250mm/s. Der Druck hält bombenfest auf dem Textures-PEI Sheet und das Druckbild des fertigen Modells ist wie ich finde 1A, kein Stringing, keine Unregelmäßigkeiten und der ganze Druck ist stabil. Ob er wirklich schlagfester o.ä. ist habe ich jetzt nicht getestet, darauf kommt es mir zunächst auch nicht an, da ich zunächst nur einmal schauen wollte wie sich das ABSx drucken lässt, aber sollte ich wirklich einmal die Anforderung haben etwas mit mehr Steifheit (hihi) drucken zu wollen, ist es gut eine Rolle im Fundus zu haben und wenn nicht, ist die Farbe dazu noch sehr sehr geil wie ich finde.
Ebenfalls eine sehr coole Idee finde ich, dass der Karton in der das Filament geliefert wird noch einen weiteren Zwecke erfüllt. Auch hier wurde wieder über Nachhaltigkeit nachgedacht und so kann mit die Box mithilfe eines kleinen 3D-Druckes den ihr euch direkt bei nobufil herunterladen könnt zu einem Filamenthalter. Die Box selbst besteht dabei aus hochwertigem Recyclingkarton.
Mein Fazit
Unter Strich kann ich sagen, dass das Candy Red ABSx von nobufil genau das ist was der Name verspricht NO–BUllshit-FILament. Den Preis von knapp 30 Euro pro Rolle finde ich durchaus gerecht. Ich mag es und werd mir schon allein wegen den abgefahrenen Farben ab und an mal eine Rolle gönnen.
3D-Modelle der Drucke aus diese Artikel:
- nobufil Spulenhalter
- Christmas Gnome von Body3D
- Textured Vase – ZigZag von Slimprint
- Spiral Vase Rose von lytta
Alles auf dem AnkerMake M5 mit einer 0.4er Noozle und einer Layerhöhe von 0.2 gedruckt. Drucktemperatur 260 Grad und Betttemperatur von 100 Grad.